Mein Kind ist krank – was tun?
Nicht verzagen, hier gibt es Tipps für betroffene Eltern

Mein Kind ist krank – was tun?
Nicht verzagen, hier gibt es Tipps für betroffene Eltern
Jeder kennt es: Kaum beginnt die Schule nach den Ferien, schnieft und hustet es in jeder Ecke. Und irgendwann trifft es auch das eigene Kind. Jetzt heißt es: richtig reagieren!
Herausforderung krankes Kind
Für Eltern kann ein krankes Kind schnell zur Herausforderung werden: Sie müssen den Alltag umorganisieren, sich um die bestmögliche Pflege kümmern und entscheiden, ob ein Arztbesuch notwendig ist. Gleichzeitig kreisen die Gedanken oft um Fragen wie: Ist das Fieber normal? Welche Hausmittel helfen wirklich? Und wann sollte man besser eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt aufsuchen?
Kinderkrankheiten gehören zum Aufwachsen dazu und stärken langfristig das Immunsystem. Dennoch können Infekte anstrengend sein – für das Kind ebenso wie für die Eltern. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie mit den häufigsten Kinderkrankheiten umgehen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie Ihr Kind bestmöglich unterstützen können.
Häufige Erkrankungen bei Kindern
Kinder sind oft krank – das ist normal. Ihr Immunsystem muss erst lernen, mit Viren und Bakterien umzugehen. Besonders häufig treten gerade bei jüngeren Kindern im Grundschulalter folgende Kinderkrankheiten auf:
- Erkältungen: Schnupfen, Husten, leichtes Fieber, Halsschmerzen – in der Regel harmlos.
- Magen-Darm-Infekte: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, manchmal Bauchschmerzen.
- Mittelohrentzündung: Plötzliche Ohrenschmerzen, oft begleitet von Fieber.
- Scharlach: Fieber, Halsschmerzen, Ausschlag – bakteriell verursacht und mit einem Antibiotikum meist gut behandelbar.
- Dreitagefieber: Drei Tage hohes Fieber, danach feinfleckiger Ausschlag.
Erste Maßnahmen zu Hause
Viele Kinderkrankheiten sind unangenehm, aber nicht gefährlich. Folgendes hilft, wenn das Kind kränkelt:
- Fieber richtig behandeln: Solange das erkrankte Kind trinkt und sich nicht quält, ist Fieber kein Grund zur Panik. Wadenwickel mit lauwarmem Wasser können helfen, die Temperatur sanft zu senken. Bei hohem Fieber oder starkem Unwohlsein kann in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt ein fiebersenkendes Mittel eingesetzt werden.
- Ruhe und Flüssigkeit: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist besonders wichtig, vor allem bei Fieber oder Durchfall. Am besten eignen sich Wasser, ungesüßter Tee oder verdünnte Säfte. Bei Magen-Darm-Infekten können Brühen oder spezielle Elektrolytlösungen helfen, den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt wieder auszugleichen.
- Hausmittel gezielt einsetzen: Nicht immer muss es gleich der Gang zur Apotheke oder zum Kinderarzt sein, wenn Kinder kränkeln. Bewährte Hausmittel helfen bei leichteren Kinderkrankheiten und erfreuen sich heute ebenso großer Beliebtheit wie zu Großmutters Zeiten. Zu den bekanntesten Hausmitteln gehören Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen, ein Löffel Honig vor dem Zubettgehen bei Husten, Inhalationen mit Salzwasser oder Kamille bei verstopfter Nase und verschleimten Atemwegen, Wärmflasche oder Kirschkernkissen bei Bauchschmerzen und kühle Umschläge bei Kopfschmerzen.
Wann ist ein Arztbesuch nötig?
In den meisten Fällen kann ein krankes Kind zu Hause betreut werden, doch es gibt Warnsignale, bei denen ärztlicher Rat erforderlich ist. Hält das Fieber über 39°C länger als drei Tage an, treten starke Schmerzen auf oder zeigt das kranke Kind Symptome wie Atemnot, rasselnde Atmung oder anhaltenden Husten, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Auch bei anhaltendem Erbrechen oder Durchfall, wenn das Kind Zeichen von Austrocknung zeigt, ist Vorsicht geboten. Ebenso sind ungewöhnliche Apathie oder starke Schläfrigkeit ernstzunehmende Alarmsignale. In Notfällen wie Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen sollte sofort der Rettungsdienst (Telefonnummer 112) alarmiert werden.
Organisatorische Herausforderungen für Eltern
Die Erkrankung eines Kindes stellt viele Eltern vor organisatorische Probleme. Wer arbeiten geht, muss oft kurzfristig umplanen und eine Lösung für die Betreuung finden. Zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Kinderkrankentage nutzen: Arbeitnehmende haben Anspruch auf Kinderkrankengeld, wenn das kranke Kind zu Hause gepflegt werden muss. Meist ist dafür ein ärztliches Attest erforderlich.
- Arbeitgeber informieren: Eine offene und frühzeitige Kommunikation mit dem Arbeitgeber kann helfen, flexible Arbeitsmodelle zu vereinbaren. Manche Firmen erlauben es, das Kind unter bestimmten Bedingungen mit zur Arbeit zu nehmen.
- Unterstützung im Umfeld suchen: Hilfe von Verwandten, Freunden oder Nachbarn kann eine große Entlastung sein, sei es für kurze Betreuungszeiten oder um Besorgungen zu erledigen.
- Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten: Falls möglich, kann es sinnvoll sein, vorübergehend im Homeoffice zu arbeiten oder die Arbeitszeiten anzupassen, um ein krankes Kind zuhause zu betreuen.
So bleibt das Kind gesund
Ein starkes Immunsystem hilft dabei, Infekte besser abzuwehren und schneller zu überwinden. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse liefert wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die den Körper schützen. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft fördert nicht nur die allgemeine Fitness, sondern stärkt auch das Immunsystem. Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen sind einfache, aber wirksame Mittel, um Ansteckungen zu vermeiden. Zudem bieten Impfungen einen effektiven Schutz gegen gefährliche Krankheiten wie Masern oder Keuchhusten. Auch ausreichend Schlaf und eine stressfreie Umgebung tragen dazu bei, dass Kinder gesund bleiben.
Fazit
Kinderkrankheiten sind anstrengend – für Kinder und Eltern. Doch meist verlaufen sie harmlos und klingen nach wenigen Tagen ab. Mit Geduld, Ruhe und der richtigen Behandlung werden kranke Kinder meist schnell wieder gesund. Und jedes überstandene Fieber stärkt das Immunsystem für die Zukunft. In diesem Sinne: gute Besserung!

Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.