Kurzvorträge und Präsentationen in der Grundschule?

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von Jörg Sauer

Können Sie sich noch an Ihren ersten Vortrag vor Ihrer Klasse erinnern? Vielleicht waren Sie aufgeregt, hatten feuchte Hände und Ihnen war heiß, als Sie in die erwartungsfrohen Augen Ihrer MitschülerInnen sahen? So oder ähnlich kann es Ihrem Kind in einer solchen Situation ergehen. Kleine Tipps können über die Hürde helfen. Dazu möchte Ihnen der nachfolgende Beitrag einige Anregungen geben.

Lesedauer:
3 min

Kurzvorträge und Präsentationen – was steckt dahinter?

Unter einem (Kurz)Vortrag versteht man die mündliche Darstellung eines Themas in einer (meist) vorher festgelegten Zeit. Dieses kann in einer Schule, Hochschule, in einem Seminar, auf einer Tagung…  gehalten werden.

In unserer Zeit wird statt (Kurz) Vortrag oftmals der Begriff der Präsentation genutzt. Das aus dem Französischem stammende Wort bedeutet in einer Übersetzung so viel, wie: „…(öffentliche) Dar-, Vorstellung von etwas.“ (1)

Zur Illustration des Vortrages nutzen die ReferentInnen u.a. Bücher, Bilder, passende Gegenstände oder eine Präsentationssoftware. Somit wird die verbale Darstellung interessanter und anschaulicher.

Kurzvorträge und Präsentationen

leisten durch die Vielgestaltigkeit der Aufgaben einen Beitrag zur mündlichen und schriftlichen Sprachbildung. Das sind u. a.:

in der Vorbereitung:

  • Text überfliegen („quer“ lesen)
  • gründliches Lesen
  • Umgang mit unbekannten Wörtern- Recherchieren der Bedeutung
  • Erstellen einer Gliederung
  • Anfertigung von Stichpunkten
  • Übungen in der freien Rede

in der Darbietung

  • freie Rede mit und ohne „Spickzettel“

in der eigenen Reflexion

  • Was gelang mir gut, was weniger?
  • Ideen zur Verbesserung- am besten notieren

Kurzvorträge und Präsentationen in der Schule

sind ein wichtiges ergänzendes Element im Unterricht. So wird u. a. die:

  • Selbständigkeit,
  • Kreativität,
  • Methodenkompetenz und
  • das Selbstbewusstsein gestärkt.

Sehr häufig werden schon in der Grundschule Kurzvorträge mit in den Unterricht einbezogen. Im weitesten Sinne zählen auch Buchvorstellungen und Rezitationen eines Gedichts dazu. Der individuelle Entwicklungsstand der Kinder muss auch hierbei beachtet werden.

Wir können nicht davon ausgehen, dass es jedem Kind leichtfällt, einen Vortrag vorzubereiten und zu halten. Es ist wichtig, dass Ihr Kind grundlegende Techniken und Abläufe verinnerlicht.

- Einleitungs- und Schlussworte sind wichtig

  • Begrüßungs- und Verabschiedungsrituale üben
  • mit bildlicher Unterstützung

- sichere Kenntnisse zum Thema

  • Recherchetechniken anwenden können
    • Informationen über das Internet, Bibliotheken, Nachschalgewerke
    • Hinweise auf Quellen

- abwechslungsreiche und anschauliche Gestaltung

- Umgang mit der Technik

  • Grundkenntnisse zur Text- und Bildverarbeitung und der
  • Umgang mit der Präsentationssoftware werden bereits im Unterricht der Grundschule eingeführt sowie sinnvoll genutzt

- Nutzung von Mimik und Gestik

- sicheres Auftreten (Haltung beim Vortrag)

- die Zuhörer mit einbeziehen- wenn die Möglichkeit besteht

Kurzvorträge und Präsentationen zu Hause unterstützen

Vielleicht fragen Sie sich nun, wie Sie Ihrem Kind bei der Vorbereitung Erstellung eines Kurzvortrages helfend zur Seite stehen können. Bestimmt erinnern Sie sich in diesem Zusammenhang an Erlebnisse in Ihrer eigenen Schulzeit.

Bitte beachten Sie bei jeder noch so gut gemeinten Hilfe, dass Ihr Kind diese möchte.

Versuchen Sie, keinen Druck aufzubauen. Seien Sie besser motivierend und mit der entsprechenden Ruhe bei Bedarf zur Stelle.

Tipps konkret

Themenwahl

  • Um welches Fach handelt es sich?
  • Ist das Thema in einem gewissen Rahmen frei wählbar?

Beispiele: Sprich über deine Lieblingszahl (Mathe Klasse 4) oder „Stelle eine Schicht des Waldes vor.“ (Sachunterricht Klasse 4)

  • Das Thema steht fest

Beispiele: „Sprich über den Krokus“ (Sachunterricht Klasse 3) oder „Stelle uns die Blume des Jahres vor.“ (Sachunterricht Klasse 4)

Recherche will gelernt sein

  • Die Kunst ist es, aus der unübersichtlichen Menge an Informationen das zu „finden“, was zum Thema des Vortrages passt.
  • Helfen Sie mit:
    • bei der Suche nach geeigneten Internetseiten,
    • beim Nutzen der Bibliothek- evtl. gehen Sie mit,
    • beim Finden geeigneter Bücher, Bilder, von passenden Dingen, ….
    • bei der Angabe der Quellen und ggf.
    • bei der Erstellung eines „Spickzettels“.

Tipp: Manchmal ist weniger mehr. Das bezieht sich auf den Umfang des Vortrages mit all seinen Materialien.

Vortrag zu Hause üben

  • Lassen Sie Ihr Kind den Vortrag laut sprechen.
  • „Spickzettel“ als Stütze nutzen
  • Tipps:
    • Orientierungspunkt im Raum an der hinteren Wand suchen
    • Alternativ ein Partnerkind gibt Sicherheit
    • Langsam reden und Pausen machen
    • Einsatz von Mimik und Gestik
    • Möglichst so echt den Vortrag halten wie möglich, mit Technik, den Bildern, …
    • vorgegebene Zeit einhalten- ggf. Sie als „Zeitwächter“
    • wenn möglich, kann der Vortrag auch gefilmt werden

Literaturtipps bei Kurzvorträgen und Präsentationen

RHETORIK für Schule, Beruf und Alltag: Wie Du professionell einen Vortrag hältst, überzeugend argumentierst, schlagfertig konterst und Manipulationen abwehrst

Linktipps bei Kurzvorträgen und Präsentationen

Unterschied: Rede, Vortrag, Referat und Präsentation | DeinePräsentation (deinepraesentation.de)

7 Tipps für eine gelungene Präsentation an der Schule - Wie fängt man an? (schulgebiet.de)

Die 10 goldenen Präsentationsregeln für einen überzeugenden Auftritt (sabine-ziemke.de)

https://www.elternwissen.com/lerntipps/hausaufgaben/vortraege-ausarbeiten-wie-sie-ihr-kind-dabei-optimal-unterstuetzen

Quelle

(1)    Präsentation ▶ Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft | Duden

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Grundschule
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Über den Autor/die Autorin
Autor Jörg Sauer

Jörg Sauer ist ausgebildeter Grundschullehrer und unterrichtet seit über 20 Jahren an einer Schule. Neben der Lehrertätigkeit führte er in den vergangenen Jahren zahlreiche Weiterbildungen über die Nutzung von Neuen Medien im Unterricht durch.

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