Neues Schuljahr – neuer Elternabend

Eltern sitzen in einem Klassenzimmer und hören einem Präsentator zu
Entwicklung und Erziehung
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von Jörg Sauer

Zum ersten Mal geht es heute Abend wieder in die Schule – zum ersten Elternabend Ihres Kindes. Sicherlich kommen Erinnerungen wieder, vielleicht an Gespräche im Anschluss - Gespräche mit Ihren Eltern. Zahlreiche Weisheiten fasste Reinhard Mey in seiner unnachahmlichen Art in einem Song zusammen. Was könnte Sie nun erwarten, wie können Sie sich einbringen? Dazu möchte Ihnen der Beitrag einige Anregungen geben.

Lesedauer:
2 min

Elternabende

oder Elternversammlungen sind ein wichtiger Teil der „Erziehungspartnerschaft“. Zu dieser zählt man u. a.: das Elterngespräch, die Elternsprechstunde oder das „Tür – Angel - Gespräch“. In den jeweiligen Schulgesetzen der Bundesländer wurden alle Regelungen festgelegt. Elternabende gehören zu den wichtigen Formen der Beteiligung der Erziehungsberechtigten am schulischen Leben.

Allgemeine Elternabende

finden in der Regel am Beginn eines neuen Schul- und Kindergartenjahres statt. Auf diesem werden u.a.:

  • Besonderheiten der Einrichtung, Bewertungen…,
  • bevorstehende Jubiläen oder Feste,
  • organisatorische Vorhaben sowie
  • pädagogische Vorgehensweisen

vorgestellt. Meist sind Elternabende so gestaltet, dass Sie sich anschließend austauschen können. Im Fokus der Diskussion stehen besondere Vorhaben, wie zum Beispiel über:

  • Schullandheimfahrten,
  • Wandertage,
  • Exkursionen,
  • Theaterbesuche oder
  • Familienwandertage.

Idealerweise werden darüber gemeinsame Beschlüsse gefasst, hinter denen dann alle stehen.

Im Rahmen der ersten Elternversammlung finden die Wahlen der Klassenelternsprecherinnen und -elternsprecher sowie der Klassenelternvertreterinnen und -vertreter statt.

Thematische Elternabende

informieren die Erziehungsberechtigten über verschiedene pädagogische Themen. Weiterhin regen sie den:„...Austausch der Eltern untereinander wie auch zwischen Eltern und PädagogInnen...“(1) an. Diese Themen können sehr klassenspezifisch sein, wie zum Beispiel:

  • Fahrradprüfung in der Grundschule - Was kann ich mit meinem Kind üben?,
  • Übergang Kindergarten/Grundschule,
  • Übergang Grundschule/weiterführende Schule,
  • Lernen lernen – Lerntechniken, Projektwochen,
  • Leseabend – Lesenacht,
  • Hausaufgaben,
  • Medien – Fluch oder Segen?,
  • Mein Kind hat Schwierigkeiten – was kann ich tun?,
  • Ruhepole schaffen - aber wie? oder
  • Vom Umgang mit Ängsten.

Die Themen sollten idealerweise in gemeinsamer Absprache zwischen den Lehrenden und den Elternvertreterinnen und -vertretern ausgewählt werden. Entscheidend sind die Bedürfnisse und der zu erwartende Gewinn für Ihre Kinder. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die externe Partner bieten (zum Beispiel: Bibliothek, Museum, Medienstellen,...).

Thematische Elternabende müssen nicht zwingend in der Schule stattfinden. Die Teilnahme an diesen ist freiwillig.

Elternabende vor der Einschulung (Begrüßungselternabend) werden an zahlreichen Grundschulen durchgeführt. Es werden einerseits Informationen über notwendige Materialien, wie zum Beispiel:

  • Bücher
  • Hefte
  • Stifte
  •  Füller
  • Lineal
  • Geodreieck
  • Schere
  • Farben

... gegeben.

Andererseits erhalten Sie als Eltern Anregungen bei Vorbereitungsarbeiten zur Einschulung und die Materialbeschaffung sowie gute Tipps für das Befüllen der Zuckertüte.

An diesem Abend haben Sie die Möglichkeit zur ersten Kontaktaufnahme zu anderen Eltern und der zukünftigen Lehrkraft. Sie können wichtige Fragen loswerden. Des Weiteren erfahren Sie, wie die Einschulung konkret stattfindet.

So manchem Elternabend haftet noch ein etwas altertümlichen Charme an. Es lohnt sich, über Alternativen nachzudenken. Diese könnten sein:

  • Klassenzimmer umgestalten (u.a. Anordnung der Tische und Stühle, Dekoration, Arbeitsergebnisse auslegen, ...),
  • Anbieten von Getränken und kleinen Snacks,
  • Nutzung eines anderen Raumes in der Schule,
  • Nutzung des Gartens bei entsprechendem Wetter,
  • Nutzung der Räumlichkeiten bei externen Partnern,
  • Elternnachmittage in Kombination mit einer Familienwanderung,
  • Elternfrühstücke und/oder Großelternfrühstücke.

Auch Sie können und sollten sich mit Ideen und Vorschlägen einbringen. All das funktioniert nur bei einer guten Erziehungspartnerschaft, speziell zwischen Ihnen und der Lehrkraft Ihres Kindes. So wird das Leben in der Klasse bunter und andere Eltern fühlen sich zur Mitarbeit motiviert.

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es trotz allem Variantenreichtum nicht immer gelingt, manche Eltern zu erreichen.

Literaturtipps zum Elternabend

Elternarbeit als Erziehungspartnerschaft; Dusold, Hans; BELTZ Taschenbuch

Linktipps zum Elternabend

https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Fachkraefte/Elternarbeit/Checkliste_Elternabend_Kita_BZgA_kindergesundheit-info.pdf

https://www.kinderstarkmachen.de/elternabendbox/

Quellen

(1) Dusold, Hans, Elternarbeit als Erziehungspartnerschaft, BELTZ Taschenbuch, Weinheim und Basel, 2008, Seite 60

 

 

 

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Themen:
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Über den Autor/die Autorin
Autor Jörg Sauer

Jörg Sauer ist ausgebildeter Grundschullehrer und unterrichtet seit über 20 Jahren an einer Schule. Neben der Lehrertätigkeit führte er in den vergangenen Jahren zahlreiche Weiterbildungen über die Nutzung von Neuen Medien im Unterricht durch.

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