Coaching für Kinder
Coaching für Kinder
Immer häufiger hört man inzwischen vom Coaching für Kinder. Was verbirgt sich dahinter - und welche Coaching-Tools eignen sich auch für den Einsatz zu Hause?
Coaching für Erwachsene ist inzwischen in aller Munde. Im Bereich des Life-Coachings begleitet ein Coach seine Klienten und Klientinnen dabei, den eigenen Weg zu finden. Wichtig hierbei ist, dass der Klient bzw. die Klientin für diesen Weg allein verantwortlich ist - und der Coach sie oder ihn dabei durch Fragen und besondere Impulse anregt, um zu den Entscheidungen zu kommen.
Immer häufiger hört man inzwischen auch vom Coaching für Kinder. Was verbirgt sich dahinter - und welche Coaching-Tools eignen sich auch für den Einsatz zu Hause? Unsere Autorin Alexandra v. Plüskow-Kaminski hat einige Anregungen für Sie zusammengestellt.
Coaching für Kinder
Für Kinder wird häufig ein so genanntes Lern-Coaching angeboten. Hierunter verstehen wir in der Regel, dass das Kind auf seinem Lernweg unterstützt wird. Gemeinsam mit dem Coach entwickelt es Ziele für sich selbst und erarbeitet, wie es dabei sinnvoll vorgehen kann. Wichtig hierbei ist der regelmäßige Austausch von Coach und Klient während des Lerncoachings und die eigene Reflexion im Coaching. Ein Lerncoaching ist häufig zeitlich begrenzt. An manchen Schulen wird dies allerdings auch schon unterrichtsbegleitend eingesetzt, sodass die Schülerinnen und Schüler regelmäßig auf die Ressource des stärkenorientierten Coachings zurückgreifen können.
Doch gibt es auch immer mehr Life-Coachings für Kinder, die diese dabei unterstützen, in allgemeinen Fragen den eigenen Weg zu finden. Auch dieses Life-Coaching für Kinder orientiert sich an den Stärken. Häufig werden diese im Coaching bewusst herausgearbeitet. Dabei erhalten die Kinder Tools aus dem Coaching an die Hand, um den Alltag für sich besser zu gestalten.
Coaching-Tools für den Alltag
- Offene Fragen
Offene Coaching-Fragen, die Ihr Kind nicht ausschließlich mit Ja oder Nein beantworten kann, eignen sich besonders, um Ziele oder Motive herauszuarbeiten. Die Frage danach, WAS es ist, das Ihr Kind in einer bestimmten Situation geärgert, geängstigt oder auch gefreut hat, ermöglicht es, das Motiv dahinter genauer zu bestimmen. - Kanban-Board als Coaching-Tool für zu Hause
Das Kanban-Board eignet sich entweder für Ihr Kind oder auch für Sie als Familie. Grundlegend besteht es aus drei Spalten: To Do - Doing - Done. In die linke Spalte „To Do“ heften Sie mit Haftnotizen alle Aufgaben, die anfallen. Wenn diese in Bearbeitung sind, wandern die Haftnotizen weiter in die Spalte „Doing“. Sind sie erledigt, erreichen sie die Spalte „Done“. Das Kanban-Board vermag es, die anstehenden Aufgaben und den Prozess der Erledigung dieser Aufgaben zu visualisieren. - Vision Board im Coaching für Kinder
Ziele, Wünsche und Träume kann man auf einem Vision Board visualisieren. Auch Kinder ab dem Grundschulalter können ihr eigenes Vision Board gestalten. Auf eine Tafel oder in einen schönen Rahmen oder auch in ein digitales Vision Board schreiben, malen und kleben sie die Dinge, die sie gern erreichen möchten. Sei es in der Schule, in der Familie oder auch in ihrer Freizeit. Vorlagen für Vision Boards für Kinder finden sich beispielsweise auf Pinterest. - Reframing
Dinge in einen anderen Rahmen setzen - das macht man beim Reframing. Wenn etwa ein Kind wählerisch mit dem Essen ist, kann es auch so betrachtet werden, dass es ganz genau weiß, was ihm schmeckt und gut tut. Eine Situation oder ein Verhalten aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ist hilfreich, um den Alltag in der Familie oder auch in der Schule zu meistern.
Coaching-Tools für Kinder können in Familie und Schule niedrigschwellig Einsatz finden. Um Kindern ganz zielgerichtet, die eigenen Stärken bewusst zu machen und in den Mittelpunkt zu stellen, ist ein Coaching für Kinder durchaus sinnvoll. Eine psychologische Begleitung ersetzt das Coaching allerdings nicht.
Alexandra von Plüskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tätig. Dabei war sie u.a. zuständig für die Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule. Seit März 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum Lüneburg.