Der Garten – ein Ort vielseitiger Entdeckungen

Freizeit und Erholung
von Jörg Sauer
Vielleicht haben auch Sie noch schöne Erinnerungen an einen Garten Ihrer Kindheit. In diesem konnten Sie auf Entdeckungsreise gehen, sich ausprobieren oder einfach alle Sinne schweifen lassen.
Lesedauer:
3 min
Vielleicht haben auch Sie noch schöne Erinnerungen an einen Garten Ihrer Kindheit. In diesem konnten Sie auf Entdeckungsreise gehen, sich ausprobieren oder einfach alle Sinne schweifen lassen. Diese großartigen Eindrücke sollte auch Ihr Kind erleben. Der nachfolgende Beitrag möchte Sie mit auf eine motivierende Gartentour nehmen.

Garten

geht auf das indogermanische Wort: „Gerte“ (1) zurück. Unter diesen versteht man hauptsächlich die Ruten der Weide oder Haselnuss. Aus diesen werden Zäune geflochten, die den Garten umzäumen.

Gärten

sind nach der Art ihrer Nutzung klassifizierbar. Danach richtet sich die Bepflanzung. So gibt es u. a.: Bauern-, Obst, Kräuter, Gemüse oder Lustgärten. Es gibt auch viele s. g. „Mischformen“. Der Charakter eines Gartens ist auch von klimatischen Bedingungen oder den kulturellen Traditionen bestimmt.

Viele Gärten strahlen einen besonderen Zauber aus. In diesem spiegeln sich die Ideen und die Atmosphäre der hier Tätigen wieder. Jeder selbst gestaltete und ständig sich verändernde Garten kann ein Kraftspender sein, der Ruhe und Gelassenheit schafft.

Garten und Kinder

können eine wundervolle Symbiose bilden. Auf spielerische und entdeckende Weise kann Ihr Kind den Zugang zur Natur finden. Das freudvolle Tätigsein gibt Selbstvertrauen. Gleichzeitig übernimmt Ihr Kind scheinbar nebenbei Verantwortung für Prozesse in der natürlichen Umgebung. Geben Sie möglichst nichts Fertiges vor, da es schnell uninteressant wird. Bauen Sie lieber gemeinsam etwas oder lassen Sie Ihr Kind tüfteln und probieren. Fehler dürfen sein. Sie sind Helfer auf dem Weg der Erkenntnis.

Gärtnerische Vorüberlegungen

sind zum Schutz vor Gefahren wichtig. Das betrifft u.a. den sachgemäßen Umgang mit Geräten und den Verzicht auf giftige Pflanzen. Besonders bei kleineren Kindern ist es ratsam auf Gartenteiche zu verzichten. Erklären Sie Ihrem Kind, warum es nichts Unbekanntes essen darf.

Gartentipps konkret

Das Alter und der individuelle Entwicklungsstand ist für die Auswahl und zunehmend selbständigere Umsetzung der Aufgaben entscheidend. Die folgenden Angebote sind selbst erprobt. Sie erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
  • Keimfähigkeit und Keimkraft des Saatgutes untersuchen
  • Keimarten testen (Licht-, Dunkel-, Kaltkeimer)
  • Saatgut selbst gewinnen und abfüllen. Tipp: Je jünger Ihr Kind ist, desto größer sollte das Saatgut sein. Das erleichtert den Umgang mit diesem, zum Beispiel: Bohnen, Erbsen oder Wicken. Unproblematisch ist auch der Anbau von Kapuzinerkresse oder Ringelblume.
  • Kräutertöpfe züchten (zum Beispiel: Kressetöpfchen)
  • Kräuterbeete (am besten mit mehrjährigen Arten)
  • Kräutersträuße frisch binden
  • Kräuter, Blüten oder ganze Pflanzen pressen und Bilder oder Karten gestalten
  • Rezepte ausprobieren
  • Kräutermischungen anfertigen (aus selbst geernteten und getrockneten Kräutern und in gebastelte Tütchen abfüllen)
  • Dazu eignen sich u.a. Petersilie, Kerbel, Schnittlauch, Kresse und Kapuzinerkresse
  • Austreibende Arten, wie Pfefferminze oder Melisse müssen von Zeit zu Zeit ober- und unterirdisch stark gestutzt werden
  • Mischkulturen probieren, da Pflanzen sich gegenseitig helfen
Neben den angebauten Pflanzen wachsen eine Vielzahl unterschiedlicher Kräuter im Garten. Diese bieten ein reiches Betätigungsfeld. Stellvertretend dafür steht die Brennnessel, die viel mehr als ein lästiges Unkraut ist. In jedem Garten gibt es mindestens einen Platz, wo diese ausdauernden Pflanzen (große Brennnessel- Urtica dioica) wachsen. Diese Untersuchungen sind möglich:
  • zum Boden, in dem sie gut wachsen,
  • zu den Insekten auf den Pflanzen und
  • zur Verwendbarkeit.
Für diese Tätigkeiten nutzen Sie am Besten Handschuhe. Die Unterscheidung nach Kraut oder Unkraut bietet Ansätze, um philosophische Betrachtungen anzustellen. Was ist wichtig und was nicht? Daseinsberechtigung, denn alles in der Natur hat seinen tieferen Sinn, nichts ist umsonst. Ergeben sich solche Fragen, so nehmen Sie sich Zeit, darüber zu sprechen.

Garten und Bauen

Dazu gehören u.a.:
  • Zaun flechten,
  • Zelt aus Ruten,
  • Hügelbeet nur aus natürlichen Materialien,
  • Benjes Hecken (bei größeren Gärten),
  • Schildchen zum Beschriften und Aufstellen im Beet,
  • Überwinterungsplätze für Tiere schaffen
  • Vogelscheuchen gestalten,
  • Insektenhotel bauen,
  • Nistkasten und/oder Vogelhaus.
Größere Kinder helfen auch sehr gern beim Reparieren oder Renovieren im Garten mit.

Mein Lieblingsplatz im Garten

Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, sich im Garten einen Rückzugplatz selbst zu gestalten. Lassen Sie möglichst viel Handlungsfreiheit. Ihr Kind wird es mit allen Sinnen genießen, wie zum Beispiel:
  • nach den Wolken schauen,
  • den Vögeln lauschen,
  • das Heu riechen oder
  • den warmen Wind spüren.

Garten und Wetter

  • Kennenlernen, Überprüfen und Nutzen von Wetter- bzw. Bauernregeln
  • Wetterbeobachtungen durchführen und aufschreiben

Literatur und weitere Tipps zum Garten

Drinnen und draußen mit der Maus, ZS-Team

Was lebt im Garten, Kosmos (Franckh-Kosmos)

Auf ins Beet, Dorling Kindersley

Gartenbuch für Kinder, Schwager & Steinlein

Link Tipps

https://heilkraeuter.de/
https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/alle-kraeuter

Quellen
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Garten

Beitrag teilen:
Themen:
Garten
gärtnern
Kinder
pflanzen
Rezepte
Saatgut
Natur
Kräuter
Über den Autor/die Autorin
Autor Jörg Sauer

Jörg Sauer ist ausgebildeter Grundschullehrer und unterrichtet seit über 20 Jahren an einer Schule. Neben der Lehrertätigkeit führte er in den vergangenen Jahren zahlreiche Weiterbildungen über die Nutzung von Neuen Medien im Unterricht durch.

Weitere Beiträge lesen