Freundebuch, Poesiealbum oder Tagebuch?
Entwicklung und Erziehung
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Freundebuch, Poesiealbum oder Tagebuch?
von Jörg Sauer
Das Schreiben zählt neben dem Lesen und dem Rechnen zu den Kulturtechniken des Menschen. Sie helfen uns bei der Lösung der unterschiedlichsten Situationen in unserem Leben. In vielerlei Hinsicht ist unsere individuelle und Handschrift von großer Bedeutung.
Lesedauer:
3 min
Von Zeit zu Zeit in einem ehrwürdigen Büchlein mit schon abgewetzten Ecken blättern, kleine Reime lesen, Fotos oder Bilder betrachten und in Erinnerungen schwelgen- wem tut das nicht gut? Damit dies möglich wird, sollte möglichst früh ein Fundus angelegt werden. Dazu will der nachfolgende Beitrag „Freundebuch, Poesiealbum oder Tagebuch“ einige Anregungen geben.
Das Freundebuch
ist die „modernere“ Form eines Poesiealbums. In einem fest eingebundenen Buch sind Fragen rund um die eigene Person zu beantworten. Meist ist noch Platz für kleine Fotos oder Zeichnungen.
Das Poesiealbum
ist ein meist quadratisches festes Büchlein, welches weiße Seiten enthält. Poesiealben entwickelten sich aus dem: „...album amicorum im studentischen Bereich des 16. Jahrhunderts.“ (1) Die Studenten ließen sich in damaligen Stammbüchern Eintragungen ihrer Professoren machen. Das älteste dieser Art: „...soll 1545 an der Universität Wittenberg angelegt worden sein.“ (3) Den wohl größten Aufschwung nahm das Poesiealbum in der Zeit vom 19. zum 20. Jahrhundert. Das Büchlein enthält Erinnerungen an Menschen, die den eigenen Lebensweg in besonderer Weise kreuzten. Sie trugen kleinere Verse ein, die oftmals mit Bildern, getrockneten Blümchen, Fotos oder Mustern verziert wurden.
Unter einem
Tagebuch
versteht man die kalendarisch geordneten täglichen Aufzeichnungen über die wichtigen individuellen Ereignisse. Weitere gebräuchliche Begriffe sind: „... Diarium (lat. diarium) oder Memoire (frz. Mémoire „schriftliche Darlegung“, „Denkschrift“). “ (3) Tagebücher werden oftmals zum Zweck einer späteren Veröffentlichung geschrieben.
Gleich, wofür Sie sich entscheiden, ob Freundebuch, Poesiealbum oder Tagebuch, es wird die eigene Handschrift zum Notieren benötigt. Hinzu kommen noch zahlreiche gestalterische Möglichkeiten.
Das Tagebuch nimmt eine besondere Stellung ein. Es kann ein Freundebuch und/oder Poesiealbum ergänzen. Ein Tagebuch ist nur für den Schreiber und nicht für andere Menschen gedacht. In dieses dürfen und sollen auch die innersten Gefühle und Gedanken des Tages verewigt werden. Diese können oftmals andere Personen, egal wie nah sie einem selbst stehen, schwer oder völlig falsch verstehen. Es ist empfehlenswert, das eigene Tagebuch verschlossen an einem „sicheren“ Ort aufzubewahren. Eine besondere Art und ein „Einstieg“ ist das Führen eines Reisetagebuches. Dazu eignet sich u. a. ein kleiner Taschenkalender. In dieses Buch können u. a. besonders schöne Erlebnisse, Ziele, Hinweise zu Wandertouren, Abfahrtszeiten von öffentlichen Verkehrsmitteln, sprachliche Hinweise und viele weitere individuelle Tipps notiert werden. Ein solches persönliches Reisetagebuch ist eine wahre Fundgrube für weitere Fahrten und für Tipps an Freunde. Probieren Sie mit Ihrem Kind während des Urlaubs für ein begrenzten Zeitraum ein solches Buch zu führen. Für alle Arten des Tagebuch sollte gelten: Alles kann - nichts muss. Das heißt, keinen täglichen Schreibzwang erzeugen.
Der Umgang mit dem eignen bzw. fremden Freundebuch bzw. Poesiealbum kann einen großen Beitrag zur Entwicklung des ästhetischen Empfindens leisten. Das betrifft u.a.
Das Eintragen in ein fremdes Freundebuch bzw. Poesiealbum sollte sich nicht unnötig lang hinziehen.
https://www.forschung-und-lehre.de/zur-bedeutung-der-handschrift-als-denkwerkzeug-588/
https://www.blinde-kuh.de/bksearch.cgi?smart=0&query=Poesiealbum
https://www.zeitklicks.de/brd/zeitklicks/zeit/alltag/kindheit-und-jugend-2/eine-besondere-ehre-das-poesiealbum/
Quellen
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Poesiealbum
(2)https://www.ndr.de/geschichte/poesiealbum/Vom-Stammbuch-zum-Poesiealbum,geschichtedespoesiealbums100.html
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Tagebuch
Schreiben im Freundebuch, Poesiealbum oder Tagebuch
Das Schreiben zählt neben dem Lesen und dem Rechnen zu den Kulturtechniken des Menschen. Sie helfen uns bei der Lösung der unterschiedlichsten Situationen in unserem Leben. In vielerlei Hinsicht ist unsere individuelle und Handschrift von großer Bedeutung. Sie kann einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Entwicklung der Kreativität und des Denkens leisten. Um die Wertigkeit der Handschrift zu betonen, wird seit 1977 jährlich am 23. Januar der „Tag der Handschrift“ begangen.Freundebuch, Poesiealbum oder Tagebuch und Ihr Kind
Sie alle kennen die Zeit, wenn Freundebücher oder Poesiealben die Runde machten. Meist ist die Situation sehr ansteckend. Die Bücher werden ausgetauscht, weiter gereicht und die Eintragungen sehr intensiv gelesen. Das ein oder andere Mal wird darüber mehr als nur „getuschelt“. Das ein oder andere Mal ist Ihr Rat und Ihre Hilfe gefragt. Es ist dann hilfreich, wenn Sie in gewisser Weise auf die Lage vorbereitet sind. Vielleicht haben Sie Ihr Poesiealbum oder Ihr Freundebuch noch? Dann könnten Sie es Ihrem Kind auch zeigen. Ein eigenes Beispiel ist immer das Beste.Das Freundebuch
ist die „modernere“ Form eines Poesiealbums. In einem fest eingebundenen Buch sind Fragen rund um die eigene Person zu beantworten. Meist ist noch Platz für kleine Fotos oder Zeichnungen.
Das Poesiealbum
ist ein meist quadratisches festes Büchlein, welches weiße Seiten enthält. Poesiealben entwickelten sich aus dem: „...album amicorum im studentischen Bereich des 16. Jahrhunderts.“ (1) Die Studenten ließen sich in damaligen Stammbüchern Eintragungen ihrer Professoren machen. Das älteste dieser Art: „...soll 1545 an der Universität Wittenberg angelegt worden sein.“ (3) Den wohl größten Aufschwung nahm das Poesiealbum in der Zeit vom 19. zum 20. Jahrhundert. Das Büchlein enthält Erinnerungen an Menschen, die den eigenen Lebensweg in besonderer Weise kreuzten. Sie trugen kleinere Verse ein, die oftmals mit Bildern, getrockneten Blümchen, Fotos oder Mustern verziert wurden.
Unter einem
Tagebuch
versteht man die kalendarisch geordneten täglichen Aufzeichnungen über die wichtigen individuellen Ereignisse. Weitere gebräuchliche Begriffe sind: „... Diarium (lat. diarium) oder Memoire (frz. Mémoire „schriftliche Darlegung“, „Denkschrift“). “ (3) Tagebücher werden oftmals zum Zweck einer späteren Veröffentlichung geschrieben.
Tipps für den Umgang mit Freundebuch, Poesiealbum oder Tagebuch
Zunächst sollten Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind, seinem Alter entsprechend, überlegen, welcher Art eines Büchleins am besten geeignet ist. Ist Ihr Kind zum Beispiel eher kreativ veranlagt oder braucht es mehr Struktur?Gleich, wofür Sie sich entscheiden, ob Freundebuch, Poesiealbum oder Tagebuch, es wird die eigene Handschrift zum Notieren benötigt. Hinzu kommen noch zahlreiche gestalterische Möglichkeiten.
Das Tagebuch nimmt eine besondere Stellung ein. Es kann ein Freundebuch und/oder Poesiealbum ergänzen. Ein Tagebuch ist nur für den Schreiber und nicht für andere Menschen gedacht. In dieses dürfen und sollen auch die innersten Gefühle und Gedanken des Tages verewigt werden. Diese können oftmals andere Personen, egal wie nah sie einem selbst stehen, schwer oder völlig falsch verstehen. Es ist empfehlenswert, das eigene Tagebuch verschlossen an einem „sicheren“ Ort aufzubewahren. Eine besondere Art und ein „Einstieg“ ist das Führen eines Reisetagebuches. Dazu eignet sich u. a. ein kleiner Taschenkalender. In dieses Buch können u. a. besonders schöne Erlebnisse, Ziele, Hinweise zu Wandertouren, Abfahrtszeiten von öffentlichen Verkehrsmitteln, sprachliche Hinweise und viele weitere individuelle Tipps notiert werden. Ein solches persönliches Reisetagebuch ist eine wahre Fundgrube für weitere Fahrten und für Tipps an Freunde. Probieren Sie mit Ihrem Kind während des Urlaubs für ein begrenzten Zeitraum ein solches Buch zu führen. Für alle Arten des Tagebuch sollte gelten: Alles kann - nichts muss. Das heißt, keinen täglichen Schreibzwang erzeugen.
Der Umgang mit dem eignen bzw. fremden Freundebuch bzw. Poesiealbum kann einen großen Beitrag zur Entwicklung des ästhetischen Empfindens leisten. Das betrifft u.a.
- die Sauberkeit beim Schreiben,
- die Auswahl der Reime, Gedichte,
- rechtschreiblich und grammatisch richtiges Schreiben (eigene Texte am besten auf ein gesondertes Blatt vorschreiben und kontrollieren lassen),
- die Wahl der passenden Stifte und Farbe (empfehlenswert sind Füller, eher weniger sind Kugelschreiber),
- die Bilderauswahl (passend zum Text),
- die Sauberkeit beim Ausschneiden und Einkleben.
Das Eintragen in ein fremdes Freundebuch bzw. Poesiealbum sollte sich nicht unnötig lang hinziehen.
Linktipps
https://www.ndr.de/geschichte/poesiealbum/Vom-Stammbuch-zum-Poesiealbum,geschichtedespoesiealbums100.htmlhttps://www.forschung-und-lehre.de/zur-bedeutung-der-handschrift-als-denkwerkzeug-588/
https://www.blinde-kuh.de/bksearch.cgi?smart=0&query=Poesiealbum
https://www.zeitklicks.de/brd/zeitklicks/zeit/alltag/kindheit-und-jugend-2/eine-besondere-ehre-das-poesiealbum/
Quellen
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Poesiealbum
(2)https://www.ndr.de/geschichte/poesiealbum/Vom-Stammbuch-zum-Poesiealbum,geschichtedespoesiealbums100.html
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Tagebuch
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Über den Autor/die Autorin
Jörg Sauer ist ausgebildeter Grundschullehrer und unterrichtet seit über 20 Jahren an einer Schule. Neben der Lehrertätigkeit führte er in den vergangenen Jahren zahlreiche Weiterbildungen über die Nutzung von Neuen Medien im Unterricht durch.