Ungesunde Ernährung bei Kindern – was ist zu beachten?
Ungesunde Ernährung bei Kindern – was ist zu beachten?
Ungesunde Ernährung bei Kindern ist die weltweit häufigste Ursachen für Erkrankungen, Übergewicht und einen vorzeitigen Tod. Auch in Deutschland herrscht in Sachen Ernährung ein erschreckendes Unwissen vor. Hinzu kommen die Ignoranz von Verantwortlichen und ein unverantwortlicher Lobbyismus der Lebensmittel-Produzenten, zum Beispiel im Hinblick auf den Inhaltsstoff Zucker. Ungesunde Ernährung bei Kindern ist die unmittelbare Ursache für die besorgniserregende Zunahme von Fettsucht. Wird das Übergewicht bereits in der Kindheit entwickelt, bleibt es oft ein Leben lang bestehen. Ein Risiko, das durchaus vermeidbar wäre, wenn sich Eltern und Schulen an ein paar wenige Regeln hielten.
Ungesunde Ernährung bei Kindern – Fakten und Ursachen
Zahlreiche Menschen weltweit konsumieren zu viel Fast-Food und so genannte Soft-Drinks wie Cola und Limo mit einem enorm hohen Zuckergehalt, weshalb auch ungesunde Ernährung bei Kindern mehr und mehr zum Problem wird. Zu diesem Ergebnis kommt die Global Burden of Disease Study, die seit 1992 weltweit durchgeführt wird. Daneben gibt es andere typische Ernährungsfehler, die viele Krankheiten und Todesfälle verursachen. Demnach essen die meisten Menschen zu wenig
- Obst und Gemüse,
- Vollkorn und Ballaststoffe,
- Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen etc.)
- Milch und Milchprodukte (Calcium),
- Butter und ungehärtete pflanzliche Margarine, kalt gepresste, unraffinierte Öle (Omega-3- Fettsäuren, mehrfach ungesättigte Fettsäuren),
- Gewürze und Kräuter,
- Nüsse und Samen.
Ungesunde Ernährung bei Kindern ergibt sich überwiegend aus dem Verzehr von
- rotem Fleisch und Wurstwaren,
- zuckerhaltigen Getränken,
- Zucker und Süßungsmitteln in Fertigprodukten etc.,
- Weißmehlprodukten,
- gehärteter Margarine und extrahierten raffinierten Ölen (Trans-Fettsäuren),
- zu viel Salz.
Risiken einer ungesunden Ernährung bei Kindern
Die Ursachen für ungesunde Ernährung bei Kindern liegen meist in den familiären Umständen begründet. In der Regel sind es die Eltern, die zu wenig auf die Ernährung ihrer Kinder achten. Oft schlicht aufgrund von mangelndem Wissen über Ernährung und Zeitmangel. Rund ein Drittel der Schüler isst morgens oder in den Pausen gar nichts. Viele Eltern geben ihren Kindern nur Geld, Schokoriegel oder Kekse mit. Das Geld wird meist in Süßigkeiten oder Fast Food investiert. Es ist also kein Wunder, dass 8,7 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 17 Jahren übergewichtig und 6,3 Prozent adipös sind.
Als Folge ungesunder Ernährung bei Kindern können Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck und Herzleiden, Diabetes, Gelenkprobleme oder Depressionen auftreten. Letzteres traf im Rahmen einer Langzeit-Studie insbesondere auf Menschen zu, die sich überwiegend von Fast Food ernährten. Gesunde Ernährung wirkt offenbar nicht nur vorbeugend gegen Zivilisationskrankheiten und Übergewicht, sondern schützt auch vor Depressionen. Gleichzeitig leiden von Übergewicht betroffene Kinder oft unter zusätzlichem Stress und mangelndem Selbstwertgefühl aufgrund von Mobbing und Ausgrenzung. Ungesunde Ernährung bei Kindern kann sich sogar negativ auf die Denkleistung auswirken. Eine finnische Studie zeigte, dass Grundschulkinder zwischen sechs und acht Jahren, unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Einkommen der Eltern, bei kognitiven Tests schlechter abschnitten.
Eltern - was tun gegen ungesunde Ernährung bei Kindern?
Eltern sind bei der gesunden oder ungesunden Ernährung für Kinder Vorbilder: Geschmack und Gewohnheiten, persönliche Vorlieben und Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel oder Gerüche werden bereits in früher Kindheit entwickelt. Familie und Kultur prägen also das Essverhalten ein Leben lang. Schon deswegen sollten Süßigkeiten, Soft Drinks und fertige Gerichte aus dem Discounter oder vom Lieferdienst eher die Ausnahme bleiben, um eine ungesunde Ernährung bei Kindern zu verhindern. Es gibt jede Menge Speisen, die man auch nach einem langen Arbeitstag schnell und preiswert zubereiten kann. Bewusstes Kochen und gemeinsames Essen sollte zu den regelmäßigen Ritualen gehören. Am besten bezieht man Kinder dabei immer mit ein, um ihr Interesse zu wecken. Sie helfen meistens von sich aus gerne beim Vorbereiten, Eindecken und Abräumen. Das Essen selbst sollte ungestört in möglichst entspannter Atmosphäre stattfinden, damit es alle Familien-Mitglieder genießen können. Das stärkt nicht nur die seelische und körperliche Gesundheit, sondern auch den Zusammenhalt. Sämtliche Medien und Mobilgeräte sind natürlich in dieser Zeit strikt tabu.
Ungesunde Ernährung bei Kindern adé - So macht gesunde Ernährung Schule
In einigen Schulen gibt es heute bereits strenge Regeln im Hinblick auf ungesunde Ernährung bei Kindern. Ein gutes Beispiel ist die Katharinenschule in der Hafencity in Hamburg: Süßigkeiten und süße Getränke wie Limo oder Cola sind verboten. Dafür erhalten die Kinder kostenlos Wasser. Die Betreuer achten darauf, dass sich die Schüler gesund und ausgewogen ernähren. Die Themen Ernährung bei Kindern, sinnvolle Verpackung und Müllvermeidung werden auch mit den Eltern besprochen. Das Mittagessen wird frisch gekocht. Alle Kinder essen gemeinsam. Solche Regeln sind sehr konstruktiv und sinnvoll und geben ungesunder Ernährung bei Kindern wenig Platz. Viele Schulen sollten diesem Beispiel folgen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt eine vielseitige und abwechslungsreiche Vollwertkost für Kinder und Jugendliche. So wird der Körper von Anfang an mit allen gesundheitsfördernden und lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt, die für das Wachstum, die Leistungsfähigkeit und Gesunderhaltung benötigt werden. Dabei legen Wissenschaftler immer wieder Wert auf die Feststellung, dass nicht einzelne Lebensmittel oder Nährstoffe, sondern das allgemeine Ernährungsmuster für eine gesunde oder ungesunde Ernährung ausschlaggebend sind.
Links zum Thema „Ungesunde Ernährung bei Kindern“
Pädagogisches Konzept der Katharinenschule in der Hafencity
Förderschwerpunkt Prävention von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen
Hohe Defizite in der Ernährung der Kinder
Christine Kammerer, Politologin M. A., Heilpraktikerin (Psychotherapie), freie Journalistin und Trainerin. Berufliche Stationen: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Bundeszentrale für politische Bildung, Deutscher Kinderschutzbund.