Berlin mit Kindern und Teenies
Berlin mit Kindern und Teenies
Nur von Freitagabend bis Sonntagnachmittag hatten unsere Autorin Alexandra von Plüskow-Kaminski und ihr Kind Zeit, um Berlin im Schnelldurchgang zu erleben.
Da muss im Familienrat vorher gut überlegt werden, was unternommen wird. Die Sehenswürdigkeiten ihrer Reise - und weitere Ideen hat unsere Autorin für Sie festgehalten.
Nur von Freitagabend bis Sonntagnachmittag hatten unsere Autorin Alexandra von Plüskow-Kaminski und ihr Kind Zeit, um Berlin im Schnelldurchgang zu erleben.
Da muss im Familienrat vorher gut überlegt werden, was unternommen wird. Die Sehenswürdigkeiten ihrer Reise - und weitere Ideen hat unsere Autorin für Sie festgehalten.
Gute Organisation
Seit geraumer Zeit unternehmen wir als Familie gerne Städtetrips. Ob im Inland oder Ausland: Es gibt immer regionale Eigenheiten und witzige Details zu entdecken. Dieses Mal sollte es Berlin sein. Und das war relativ sportlich geplant. Insgesamt hatten wir nur von Freitagabend bis Sonntagnachmittag Zeit, um den Geist der Hauptstadt auch nur ansatzweise erfahren zu können.
Eine Unterkunft findet sich beispielsweise über die Plattform visitBerlin:
https://www.visitberlin.de/de/familienhotels
oder etwa über die Webseite der Jugendherbergen:
https://www.jugendherbergen-berlin-brandenburg.de
Unsere Anreise sollte per Zug erfolgen, Berlin kann aber auch gut mit dem Flugzeug erreicht werden oder mit dem Auto.
Um ermäßigten Eintritt in Museen zu erhalten oder um sich kostenfrei im öffentlichen Nahverkehr (auf die Zonen achten) zu bewegen, nutzten wir eine WelcomeCard. Diese umfasst rund 200 Rabattangebote und ein kleines Begleitbuch mit einem Stadtplan.
Den Voucher aus dem Internet kann man ganz einfach in einer der Berliner Tourist Infos einlösen. In unserem Fall war dies im Hauptbahnhof. Die Tourist Infos sind aber auch am Brandenburger Tor, am Flughafen Tegel, im Hotel Park Inn by Radisson am Alexanderplatz oder im Europa-Center Berlin zu finden.
https://www.berlin-welcomecard.de/de
Ausgangspunkt Fernsehturm
Am ersten Tag war ein Fixpunkt unseres Ausflugs ein Besuch im Berliner Fernsehturm, der in diesem Jahr sogar seinen 50. Geburtstag feiert. Von nahezu jedem Ort in der Stadt ist dieser 368 Meter hohe Turm zu sehen. Man kann hier bequem von zu Hause aus Tickets zu festen Zeiten online im Voraus buchen.
https://tv-turm.de/de/startseite/de
Aber auch ohne eine Vorbuchung kann man es versuchen, auf den Fernsehturm zu gelangen. Doch muss man sich hier ggf. auf längere Wartezeiten einstellen, denn der Turm ist bei Touristen von nah und fern als Sehenswürdigkeit sehr beliebt. Er zieht in der Saison täglich über 4000 Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an. Aus Sicherheitsgründen darf sich nur eine bestimmte Personenanzahl sich auf der Aussichtsplattform und im Restaurant befinden.
Hat man seinen Ausflug auf den Fernsehturm vorab zu einem festen Zeitpunkt gebucht, erhält man 30 Minuten vor dem Besuch eine Erinnerungs - SMS — und ist absehbar, dass dieser Termin aufgrund des Besucheraufkommens nicht eingehalten werden kann, so kann man per SMS informiert werden, auf welchen Zeitpunkt sich der Besuch verschieben wird.
Praktisch ist es auch, sich die App des Fernsehturms herunterzuladen. Die Sehenswürdigkeiten, die aus über 60 Panoramafenstern zu betrachten sind, werden mithilfe der App erklärt und mit Wikipedia-Einträgen vernetzt. So kann man seine eigene kleine Führung über der Stadt mühelos gestalten. Neu ist eine weitere Funktion mit Informationen zur Berliner Mauer.
Die Fahrt mit dem Aufzug ist atemberaubend: Innerhalb von nur 40 Sekunden überwindet dieser mehr als 200 Meter in die Höhe bzw. wieder abwärts.
Ein Besuch im Restaurant sollte vorab bestellt werden, denn ansonsten ist die Chance auf einen Platz dort eher gering. Ein Aufenthalt lohnt sich auf jeden Fall, innerhalb von 30 bzw. 60 Minuten dreht die Plattform sich um 360 Grad, sodass man eine komplette „Rundfahrt“ genießen kann. Serviert werden hier u.a. neben Kaffee, Tee und Kuchen Kaltgetränken, kindgerechte Speisen und - bei uns besonders beliebt: Currywurst.
Spreefahrt
Rund um den Fernsehturm fanden wir im Anschluss mehrere Möglichkeiten, eine einstündige Stadtrundfahrt vom Wasser aus zu unternehmen. Verschiedene Gesellschaften bieten diese an - und wir fanden diese Tour der anderen Art lohnenswert.
Um die Stadt auf eigene Faust mit ein wenig Anleitung zu erkunden, bietet sich eine Fahrt mit einem Hop-on-hop-off-Bus an. Über diese und weitere Möglichkeiten, die Stadt zu erkunden, informiert man sich am besten vor Ort in einer der Tourist Infos.
Berliner Dom
Nach der Spreefahrt blieb uns noch etwas Zeit, um auf die Kuppel des Berliner Doms zu steigen. Gut eine Stunde hielten wir uns in dem beeindruckenden Gebäude auf, das an der Museumsinsel gelegen ist. Der Neorenaissance-Bau ist für Groß und Klein gleichermaßen sehenswert. Kurze Videosequenzen, die an vielen Stellen für Kinder abrufbar sind, liefern kurzweilige Informationen zum Dom, zu Martin Luther und der Reformation sowie zur Hohenzollerngruft.
Diese bedeutende Grablege ist seit 1999 öffentlich zugänglich. Klären Sie vorab mit Ihrem Kind. ob es diese besuchen möchte - oder ob dies eventuell zu unheimlich sein kann.
Stadtrundfahrt am Abend
Eine unserer freundlichen Bekanntschaften während der Reise hatte noch einen Spezial-Tipp für uns: Mit der Buslinie 100 fährt man mit einem öffentlichen Verkehrsmittel nach und nach einige wichtige Sehenswürdigkeiten ab. Vom Alexanderplatz geht es zum Fernsehturm, zur Museumsinsel, zum Brandenburger Tor, zum Reichstag, zum Haus der Kulturen, zum Schloss Bellevue, zur Siegessäule, zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, zum KaDeWe und zum Zoologischen Garten. An dieser Endstation muss man umsteigen und fährt retour zum Alexanderplatz. Wir haben diese Tour am Abend in der beleuchteten Stadt gemacht, sind am Zoologischen Garten ausgestiegen und haben dort zu Abend gegessen. Da zu der Zeit die Filmfestspiele in Berlin stattfanden, herrschte am Zoologischen Garten eine ganz besondere Atmosphäre.
Madame Tussauds
Am Sonntag hatten wir dann noch Zeit für einen Ausflug zu Madame Tussauds - Unter den Linden, fast am Brandenburger Tor. Um an der Warteschlange vorbei zu kommen, hatten wir die Tickets vorab mithilfe der WelcomeCard gebucht. Wir sind tatsächlich ohne Anstehen direkt in die Ausstellung geführt worden. Und dort trafen wir mehr als 120 Prominente - aus Wachs. Besonders beliebt waren bei uns: ET, die Fußball-Ausstellung und die Ausstellung zu Star Wars. Zahlreiche Aktivitäten innerhalb der Ausstellung laden zum Mitmachen ein - so zum Beispiel eine Tor-Keeping-Wand.
Für den Besuch einplanen sollte man rund 1,5 Stunden.
Fahrrad-Taxi
Eines unserer weiteren Highlights am Sonntag war darüber hinaus eine einstündige Tour mit dem Fahrrad-Taxi. Diese findet man bei den wichtigen Sehenswürdigkeiten wie am Brandenburger Tor allerorts. Der Fahrer, ein wirkliches Original, fuhr mit uns an Ecken, die man sonst nicht unbedingt entdecken würde. Und - ja, wir haben auch die Stadtwohnung von Angela Merkel gesehen! Die Tour von einer Stunde kostete 42 Euro, was aber aufgrund der Individualität des Trips gut investiertes Geld war.
Noch ein Schnappschuss am Brandenburger Tor - und dann ging es auch schon wieder heimwärts …
Zwischendurch
Ein Zufallsfund: Im schönen Nikolaiviertel gibt es das kleine Café „Tigertörtchen“. Bunte und süße Cupcakes in zahlreichen Varianten, Cakepops und Macarons lassen sich hier in entspannter Atmosphäre mit wirklich gutem Kaffee zwischendurch verzehren. Ein kleiner Geheimtipp, den man auch noch in Form eines zweiten Cafés in der Chausseestraße in Berlin finden kann.
Ein besonderer Hingucker: Eine Ausstellung mit Torten auf einer Drehscheibe. Ein Muss für jeden (kleinen) Tortenfan!
Fazit
Eineinhalb Tage, um Berlin zu erkunden? Das geht auf keinen Fall. Aber man kann sich mithilfe einer guten Planung erste Eindrücke verschaffen. Weitere Möglichkeiten sind etwa:
Indoor:
Reichstagskuppel
Little Big City, Berlin
Deutsches Technikmuseum Berlin
Museum für Naturkunde Berlin
Für kleine Dino-Fans gibt es hier eine beachtliche Ausstellung.
Legoland ® Discovery Center Berlin
AquaDom und SEA LIFE Berlin
Deutsches Spionagemuseum Berlin
Outdoor:
Tierpark Berlin
Zoo Berlin
Botanischer Garten Berlin
Schloss und Park Charlottenburg
Museumsinsel Berlin
Reiseführer Berlin zum Beispiel:
- Für Eltern verboten: Berlin. Der cool verrückte Reiseführer
Statt Geschichte und Architektur, entdecken Kinder in Berlin Currywurst und Ampelmännchen. - Baedeker. Berlin. Potsdam. ISBN: 978-3-8297-4601-4
Alexandra von Plüskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tätig. Dabei war sie u.a. zuständig für die Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule. Seit März 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum Lüneburg.