Kinderängste - wenn Fernsehen Angst macht
Entwicklung und Erziehung
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Kinderängste - wenn Fernsehen Angst macht
von Ulrike Lindner
Luisa kann nicht schlafen. Sobald die Achtjährige die Augen zumacht, scheinen Monster aus der Wand zu kommen. So oder ähnlich geht es vielen Kindern. Fernsehen kann Angst machen, auch wenn es sich um Sendungen handelt, die den Eltern vollkommen harmlos erscheinen.
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Luisa kann nicht schlafen. Sobald die Achtjährige die Augen zumacht, scheinen Monster aus der Wand zu kommen. So oder ähnlich geht es vielen Kindern. Fernsehen kann Angst machen, auch wenn es sich um Sendungen handelt, die den Eltern vollkommen harmlos erscheinen.
Was konkret Angst macht, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist natürlich das Alter. Vom geistigen und gefühlsmäßigen Entwicklungsstand hängt ab, was Angst macht. So können Inhalte, die bei einem Fünfjährigen für Albträume sorgen, für einen Neunjährigen vollkommen unproblematisch sein. Neben Alter und Entwicklungsstand spielt selbstverständlich immer die aktuelle Lebenssituation eine Rolle. Angst auslösende Situationen wie Trennung der Eltern, Unfälle oder Verluste im persönlichen Umfeld können dazu führen, dass mediale Inhalte anders wahrgenommen werden.
Ältere Kinder – ab dem frühen Grundschulalter – reagieren dagegen eher auf realistische Situationen mit Ängsten. Für Erwachsene vorgesehene Nachrichtensendungen, die Katastrophen, Krieg und Gewalt zeigen, aber auch Boulevardsendungen und Reality-TV können dann zu Ängsten führen. Nicht selten werden in solchen Sendungen Gewalt, Unfälle oder Tragödien sehr realistisch gezeigt, sodass Kinder das Gesehene als bedrohlich empfinden.
Der Grund: Wenn Situationen nah an der Lebenssituation oder der Vorstellungswelt der Kinder liegen oder an etwas anknüpfen, was sie schon selbst erlebt haben, beziehen sie die Handlung schnell auf sich. Beim Anblick von Unfällen, bei denen Kinder beteiligt sind, Misshandlungen oder Verletzungen kommt so schnell das Gefühl auf: „Das könnte mir auch passieren“, und führt unter Umständen zu Sorgen, die lange anhalten.
Zeichen dafür, dass Kinder mit dem Gesehenen nicht zurechtkommen, können sein, dass sie plötzlich ängstlicher werden, nur noch bei Licht Einschlafen können oder nachts wieder zu den Eltern ins Bett kommen.
Nach einer internationalen Studie reagieren 8- und 9-Jährige besonders sensibel: 60 Prozent der Mädchen und Jungen erzählten, sie hätten beim Fernsehen immer wieder Angst, jedes dritte Kind litt unter Alpträumen. Ausgelöst wurden sie von Sendungen wie "The Walking Dead“, der an Märchen angelehnten Serie „Grimm" oder der ARD-Krimireihe „Tatort".
Was konkret Angst macht, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist natürlich das Alter. Vom geistigen und gefühlsmäßigen Entwicklungsstand hängt ab, was Angst macht. So können Inhalte, die bei einem Fünfjährigen für Albträume sorgen, für einen Neunjährigen vollkommen unproblematisch sein. Neben Alter und Entwicklungsstand spielt selbstverständlich immer die aktuelle Lebenssituation eine Rolle. Angst auslösende Situationen wie Trennung der Eltern, Unfälle oder Verluste im persönlichen Umfeld können dazu führen, dass mediale Inhalte anders wahrgenommen werden.
Jüngere Kinder haben Angst vor Fantasiefiguren, ältere vor realistischen Situationen
Ganz allgemein gilt: Je jünger ein Kind ist, desto stärker wird es durch Geräusche und Musik, aber auch durch dramaturgische Elemente oder Trickeffekte in den Bann gezogen. Auch Fantasiefiguren wie Hexen, Vampire oder Gespenster können jüngere Kinder schnell ängstigen.Ältere Kinder – ab dem frühen Grundschulalter – reagieren dagegen eher auf realistische Situationen mit Ängsten. Für Erwachsene vorgesehene Nachrichtensendungen, die Katastrophen, Krieg und Gewalt zeigen, aber auch Boulevardsendungen und Reality-TV können dann zu Ängsten führen. Nicht selten werden in solchen Sendungen Gewalt, Unfälle oder Tragödien sehr realistisch gezeigt, sodass Kinder das Gesehene als bedrohlich empfinden.
Der Grund: Wenn Situationen nah an der Lebenssituation oder der Vorstellungswelt der Kinder liegen oder an etwas anknüpfen, was sie schon selbst erlebt haben, beziehen sie die Handlung schnell auf sich. Beim Anblick von Unfällen, bei denen Kinder beteiligt sind, Misshandlungen oder Verletzungen kommt so schnell das Gefühl auf: „Das könnte mir auch passieren“, und führt unter Umständen zu Sorgen, die lange anhalten.
Zeichen dafür, dass Kinder mit dem Gesehenen nicht zurechtkommen, können sein, dass sie plötzlich ängstlicher werden, nur noch bei Licht Einschlafen können oder nachts wieder zu den Eltern ins Bett kommen.
Nach einer internationalen Studie reagieren 8- und 9-Jährige besonders sensibel: 60 Prozent der Mädchen und Jungen erzählten, sie hätten beim Fernsehen immer wieder Angst, jedes dritte Kind litt unter Alpträumen. Ausgelöst wurden sie von Sendungen wie "The Walking Dead“, der an Märchen angelehnten Serie „Grimm" oder der ARD-Krimireihe „Tatort".
Was Eltern tun können
Fernsehen ist Teil unseres Alltags, heute mehr denn je. Eltern können ihren Kindern helfen, angstfrei damit umzugehen, indem sie:- Kinder so gut es geht vorn nicht altersgerechten Sendungen fern halten. Das gilt auch für Nachrichtensendungen, Boulevardsendungen, "Reality-TV", viele Vorabendserien, Casting-Shows und Trailer für Sendungen des Spätprogramms, die nachmittags laufen.
- Nein bleibt nein. Seien Sie konsequent und bleiben bei einer Entscheidung, wenn Sie aufgrund von Programmhinweisen oder anderen Informationen entschieden haben, dass Ihr Kind eine bestimmte Sendung nicht sehen soll.
- Seien Sie in der Nähe und ansprechbar, wenn Ihr Kind fernsieht oder am Computer bzw. Tablet spielt, oder mit dem Kind zusammen fernsehen. Wenn Szenen besonders spannungsreich sind, am besten dazusetzen.
- Haben Sie Ihr Kind beim Fernsehen im Auge und achten darauf, ob es durch sein Verhalten (Kissen vors Gesicht, Augen schließen, umdrehen) zeigt, dass es überfordert ist.
- Geben Sie Kindern nach dem Fernsehen die Möglichkeiten, über das Gesehene und Gehörte zu sprechen - besonders dann, wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind war überfordert oder hat Angst bekommen.
- Suchen Sie altersgemäße Erklärungen für das Gesehene, die Ihr Kind auch verstehen kann.
- Fragen ernst nehmen und nicht abtun oder verharmlosen mit Antworten wie: "Dafür bist du noch zu klein!" oder "Du brauchst keine Angst zu haben".
- Gerade jüngeren Kindern erlauben, sich zu bewegen und zu spielen. Jüngere Kinder verarbeiten aufregende Inhalte oft im Spiel und der Bewegung.
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Über den Autor/die Autorin
Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.