Bewegung macht stark – Kinder richtig fördern
Freizeit und Erholung
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Bewegung macht stark – Kinder richtig fördern
von Ulrike Lindner
Laufen, Klettern, Toben, Springen – Bewegung ist für Kinder das Natürlichste der Welt. Vom Babyalter an lieben die meisten es, in Aktion zu sein. Sobald die Kleinsten gelernt haben, auf zwei Beinen die Welt zu erkunden, haben Eltern oft ihre liebe Mühe, den Nachwuchs nicht aus den Augen zu verlieren, so groß ist der Drang sich zu bewegen.
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Laufen, Klettern, Toben, Springen – Bewegung ist für Kinder das Natürlichste der Welt. Vom Babyalter an lieben die meisten es, in Aktion zu sein. Sobald die Kleinsten gelernt haben, auf zwei Beinen die Welt zu erkunden, haben Eltern oft ihre liebe Mühe, den Nachwuchs nicht aus den Augen zu verlieren, so groß ist der Drang sich zu bewegen.
Doch je älter die Kinder werden, desto weniger beweglich sind sie. Schon Dreijährige, so eine schottische Studie, verbringen etwa Dreiviertel ihrer Zeit nicht tobend, sondern sitzend. Der Prozentsatz an „intensiver Bewegung“ liegt bei ihnen bei nur zwei Prozent. Auch in Deutschland ist die Situation nicht besser. Eine Langzeit-Studie ergab vor Kurzem, dass deutsche Mädchen und Jungen sich zwar inzwischen wieder etwas mehr bewegen, als noch vor einiger Zeit, aber dass noch immer weit weniger Bewegung üblich ist, als wünschenswert wäre.
Nach Ansicht von Experten fehlt Kindern von heute vor allem die Bewegung im Alltag. Viele Kinder und Jugendliche seien zwar in Sportvereinen angemeldet (im Grundschulalter sogar rund 80 Prozent) oder würden als Jugendliche in Fitnesscenter gehen. Doch die von Fachleuten geforderten 60 Minuten Bewegung am Tag erreichen nur die allerwenigsten.
Ähnliches gilt für das räumliche Vorstellungsvermögen, das etwa für mathematisches Verständnis wichtig ist. Je besser und sicherer sich ein Kind im realen Raum orientieren kann, je ausgeprägter Gleichgewichts- und Orientierungssinn sind, desto sicherer funktioniert auch das Verständnis im Zahlenraum. Studien haben gezeigt, dass eine Beziehung besteht zwischen der Fähigkeit, rückwärts zu laufen und zu subtrahieren.
Ganz allgemein lässt sich feststellen, dass Kinder ihre Umwelt aus der eigenen Bewegung heraus erfahren und erforschen. Wenn sie rennen, werfen oder balancieren, machen sie physikalische Grunderfahrungen, die ihnen später beim Verständnis dieser Zusammenhänge helfen. Nicht zuletzt unterstützt ausreichende Bewegung die Konzentrationsfähigkeit und vermittelt, weil sie oft im Team oder in der Gruppe geschieht, wichtige „Soft Skills“ wie Fairness, Ausdauer, Regeln einhalten und Rücksicht nehmen.
Doch während Frühförderung im sprachlichen und mathematischen Bereich in aller Munde ist, hört man von Bewegungsförderung eher selten. Allenfalls für übergewichtige oder kranke Kinder, die aufgrund ihres Gewichts schon unter Bluthochdruck und Diabetes leiden, wird Bewegungsförderung bereitgestellt.
Doch je älter die Kinder werden, desto weniger beweglich sind sie. Schon Dreijährige, so eine schottische Studie, verbringen etwa Dreiviertel ihrer Zeit nicht tobend, sondern sitzend. Der Prozentsatz an „intensiver Bewegung“ liegt bei ihnen bei nur zwei Prozent. Auch in Deutschland ist die Situation nicht besser. Eine Langzeit-Studie ergab vor Kurzem, dass deutsche Mädchen und Jungen sich zwar inzwischen wieder etwas mehr bewegen, als noch vor einiger Zeit, aber dass noch immer weit weniger Bewegung üblich ist, als wünschenswert wäre.
Nach Ansicht von Experten fehlt Kindern von heute vor allem die Bewegung im Alltag. Viele Kinder und Jugendliche seien zwar in Sportvereinen angemeldet (im Grundschulalter sogar rund 80 Prozent) oder würden als Jugendliche in Fitnesscenter gehen. Doch die von Fachleuten geforderten 60 Minuten Bewegung am Tag erreichen nur die allerwenigsten.
Bewegung macht stark und ist wichtig!
Bewegung gilt als ein Schlüsselfaktor für eine gute und gesunde Entwicklung. Das gilt für die körperliche Entwicklung ebenso, wie für die geistige. Spielen und Toben trainieren Herz und Kreislauf, regen den Stoffwechsel an, verbessern Atemleistung und Ausdauer, kräftigen die Muskeln, verbessern die Haltung, stärken die Knochen, regen das Gleichgewichtssystem an, fördern Koordination und Geschicklichkeit, schulen die Wahrnehmung und fördern die Entwicklung der Sinnesorgane.Wer sich bewegt, wird klüger
Auch die Entwicklung des Denkapparats kommt nur durch körperliche Bewegung in Gang. Sportmediziner wissen, dass Bewegung die Leistungs- und Lernfähigkeit steigert. Das liegt daran, dass Bewegungsreize im Gehirn für den Aufbau von Nervenverbindungen und Vernetzungen gebraucht werden. Weil die Entwicklung von Feinmotorik und Sprachentwicklung im Gehirn eng verzahnt sind, zeigen sich beispielsweise mangelnde Bewegungsreize in der sprachlichen Entwicklung.Ähnliches gilt für das räumliche Vorstellungsvermögen, das etwa für mathematisches Verständnis wichtig ist. Je besser und sicherer sich ein Kind im realen Raum orientieren kann, je ausgeprägter Gleichgewichts- und Orientierungssinn sind, desto sicherer funktioniert auch das Verständnis im Zahlenraum. Studien haben gezeigt, dass eine Beziehung besteht zwischen der Fähigkeit, rückwärts zu laufen und zu subtrahieren.
Ganz allgemein lässt sich feststellen, dass Kinder ihre Umwelt aus der eigenen Bewegung heraus erfahren und erforschen. Wenn sie rennen, werfen oder balancieren, machen sie physikalische Grunderfahrungen, die ihnen später beim Verständnis dieser Zusammenhänge helfen. Nicht zuletzt unterstützt ausreichende Bewegung die Konzentrationsfähigkeit und vermittelt, weil sie oft im Team oder in der Gruppe geschieht, wichtige „Soft Skills“ wie Fairness, Ausdauer, Regeln einhalten und Rücksicht nehmen.
Doch während Frühförderung im sprachlichen und mathematischen Bereich in aller Munde ist, hört man von Bewegungsförderung eher selten. Allenfalls für übergewichtige oder kranke Kinder, die aufgrund ihres Gewichts schon unter Bluthochdruck und Diabetes leiden, wird Bewegungsförderung bereitgestellt.
Bewegung fördern
Bewegungsförderung gehört für alle Kinder auf den Plan, am besten täglich. So kann sie funktionieren:- Eltern sollten zu allererst mit gutem Beispiel vorangehen. Wer sich selbst viel bewegt, Sport treibt und Zeit im Freien verbringt, statt vor dem Fernseher zu sitzen, setzt in der eigenen Familie den richtigen Impuls.
- Schlechtes Wetter ist keine Entschuldigung! Mit Gummistiefeln wird die Pfütze zum sinnlichen Erlebnis und zum Experimentierfeld. Mit Mütze und Kapuze lässt sich auch kühles Wetter gut im Freien aushalten.
- Bewegung im Verein oder bei sportlichen Aktivitäten ist wichtig. Doch vor allem der Alltag bietet eine Vielzahl von Situationen, in denen Kinder aktiv werden können. Binden Sie Kinder frühzeitig in die Alltagsaktivitäten wie Zimmer ausräumen, Müll runterbringen, Treppen steigen oder einkaufen gehen ein. Zusammen mit gemeinsamen Freizeit-Aktivitäten wie zusammen schwimmen gehen, Ballspielen, Hüpfspielen, Fangen, Klettern Radfahren oder Roller fahren kommt so schon einiges an „Bewegungszeit“ zusammen.
- Ein Umfeld, das Kinder zum Bewegen anregt, braucht keine teuren Geräte und auch nicht unbedingt einen eigenen Garten. Ein paar Stöcke, Pappkartons oder ein ausgedienter Blumentopf reichen aus, um im Freien fantasievolle Spielideen zu entwickeln – am liebsten gemeinsam. Matratzen, Sofas, Verkleidungsmaterial und Decken machen die Wohnung zum Erkundungs- und Bewegungsraum.
- Kinder finden oft in ihrem Alltag weder freie, nicht verplante Räume, noch ausreichend Zeit zum Spielen und Bewegen. Vor allem durch zeitliche Freiräume schaffen Eltern aber erst die Voraussetzung, dass freie Bewegung möglich ist.
- Elterliche Gelassenheit und Vertrauen in die Kinder sind notwendig, damit eigene (Bewegungs-) Erfahrungen möglich sind. Wenn ein Kind immer gehalten wird und somit nicht fallen „darf“, lernt es auch nicht, sich abzufangen und damit die Sturzfolgen zu minimieren, bzw. Risiken richtig einzuschätzen.
- Regeln helfen. Eltern sollten daher die Zeit, die vor dem Fernseher, am Computer oder Tablet verbracht wird, beschränken. Kinder unter sechs Jahren sollten höchsten 30 Minuten täglich vor dem Bildschirm verbringen, 6- bis 12-jährige maximal eine Stunde und Kinder ab 12 Jahren maximal zwei Stunden.
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Über den Autor/die Autorin
Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.