Bildung braucht Beziehung – die wichtige Rolle der Pädagogen

Wissen und Bildung
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von Ulrike Lindner
Erinnern Sie sich noch an Ihre Schulzeit? An einen bestimmten Lehrer oder eine Lehrerin, die für die eigene Bildungslaufbahn richtungweisend war? Wer diese Frage mit Ja beantwortet, dem geht es wie den meisten Deutschen. Viele erinnern sich an eine Lehrkraft, die ihnen besonders viel bedeutete und die sie auf die eine oder andere Weise prägte.
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Erinnern Sie sich noch an Ihre Schulzeit? An einen bestimmten Lehrer oder eine Lehrerin, die für die eigene Bildungslaufbahn richtungweisend war? Wer diese Frage mit Ja beantwortet, dem geht es wie den meisten Deutschen. Viele erinnern sich an eine Lehrkraft, die ihnen besonders viel bedeutete und die sie auf die eine oder andere Weise prägte.

Der Grund dafür ist einfach. Menschen sind Beziehungswesen. Gerade Kinder sind darauf gepolt, zu den Menschen in ihrer Umgebung eine Beziehung aufzubauen und Bindungen einzugehen. Der Wunsch nach Wertschätzung, Anerkennung und Beziehung ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis, das auch im Bildungserwerb eine große Rolle spielt. Zahlreiche Studien belegen, dass Lernen in der Schule immer dann besonders gut funktioniert, wenn positive Bindungs- und Beziehungserfahrungen im Spiel sind. Nur dann können sich wichtige Kompetenzen wie Selbstberuhigung und Selbstmotivation entwickeln, die auch später beim Lernen selbstständig abgerufen werden.

Gute Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern sind wichtig

Dem entgegen steht das deutsche Bildungssystem, das – außer vielleicht an den Grundschulen - Bindungen nicht gerade fördert. Doch auch im Primarbereich wünschen sich die Lehrkräfte oft mehr Zeit für die Beziehungspflege. Die Realität sieht meist anders aus: Überfüllte Klassenräume und der erzwungene Gleichschritt im Lernen sowie die allgegenwärtige Angst vor schlechte Noten sind beziehungsfeindlich. Dennoch leben im Schul- und Unterrichtsgeschehen Beziehungserfahrungen, die das Kind gemacht hat, immer wieder auf. Das liegt daran, dass die Dynamik der Beziehung zwischen Kind und Lehrer der zwischen Kind und Eltern in vieler Hinsicht vergleichbar ist. In beiden Beziehungen spielt der Wunsch, bestätigt zu werden und damit die Angst vor ungerechter Behandlung eine bedeutende Rolle. Hinzukommt, insbesondere bei den jüngeren Schülern, das Bedürfnis, sich auch in der Schule sicher und geborgen zu fühlen.

Auf den Lehrer kommt es an

Genau dieses Bedürfnis erfüllen gute Lehrer. Und noch als Erwachsene erinnern wir uns mit Freude vor allem an die Lehrer, die uns das Gefühl vermitteln konnten, dass sie uns beim Lernen so akzeptierten, wie wir waren, und uns nicht nur nach unseren Fehlern bewertet haben. An Lehrerinnen und Lehrer, die authentisch waren und manchmal ungewohnte Wege gingen, um uns für ihren Unterrichtsstoff zu begeistern, egal, was der Lehrplan gerade vorschrieb.

Fazit

Eine Atmosphäre des Vertrauens und Zutrauens, der Fürsorge, des Wohlwollens und des Respekts ist unverzichtbar für Bildung und schulische Leistung. Worauf es dabei vor allem ankommt, ist jeder einzelne Lehrer und sein oder ihr Unterricht. Lehrerinnen und Lehrer bringen immer ihre Persönlichkeit in den Unterricht ein, nicht nur ihr Wissen oder ihre professionelle Kompetenz. Kinder bauen eine vertrauensvolle Beziehung zu dieser Persönlichkeit auf. Gute Lehrer, an die wir uns erinnern, waren daher nicht immer nur nett. im Gegenteil – einige waren rau, kantig oder manchmal auch schlecht gelaunt. In jedem Fall waren sie vertrauenswürdig und glaubwürdig. Fähigkeiten, die zwar nicht erlernt werden können, für die aber in einer entsprechenden Lernkultur und Lernumgebung und bei ausreichend Zeit für die wichtige Beziehungsgestaltung durchaus Raum sein könnte.
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Über den Autor/die Autorin

Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.

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