Grundschulkinder zu Hause optimal fördern:

Mathematik und Sachunterricht

Entwicklung und Erziehung
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von Alexandra von Plüskow - Kaminski

Sie möchten Ihr Grundschulkind daheim optimal begleiten und fördern? Der folgende Beitrag hält einige Tipps für Sie bereit.

Lesedauer:
3 min

Sie möchten Ihr Grundschulkind daheim optimal begleiten und fördern? Neben wichtigen Kompetenzen wie etwa einer gut ausgebildeten Sozialkompetenz und den Bereichen Konzentration, Aufmerksamkeit und Motorik sind natürlich auch kognitive Fähigkeiten von Bedeutung. Die beiden Beiträge zum Thema "Grundschulkinder zu Hause optimal fördern" sollen dies erleichtern. Die wichtigsten Dinge, die in die Bereiche Mathematik, Sachunterricht, Deutsch und weitere Sprachen bedeutsam sind, nennen Ihnen die folgenden Artikel.

 

Mathematik in der Grundschule

Der Mathematikunterricht in der Grundschule vermittelt grundlegende Einsichten in die Mathematik. Er zeigt Grundschulkindern Möglichkeiten, wesentliche mathematische Phänomene zu erkennen und im eigenen mathematischen Tun anzuwenden. Hierbei werden die Grundsteine für das weitere Leben gelegt.

Geht es im ersten Schuljahr vorrangig darum, den Zahlenraum bis 20 mengenmäßig und auch mithilfe von Additions- und Subtraktionsaufgaben zu erobern, erweitert sich dieser bereits im zweiten Schuljahr auf den Zahlenraum bis 100. Im dritten und vierten Schuljahr geht es schrittweise bis zu einer Million weiter.

Die Schülerinnen und Schüler addieren und subtrahieren im Kopf, später halbschriftlich und schriftlich. Ab dem zweiten Schuljahr setzen sie sich mit der Multiplikation und Division auseinander. Rechengeschichten und die Bereiche Flächen und Formen finden regelmäßig ihren Platz im Unterricht.

 

Förderung daheim

Erkundigen Sie sich bei der Klassenlehrkraft oder der Fachlehrkraft Ihres Kindes nach den Lehrplaninhalten, die in dem anstehenden Schuljahr vermittelt werden sollen. Fragen Sie danach, ob es sinnvolles Zusatzmaterial für das Üben daheim gibt.

Grundsätzlich sollten Sie im ersten Schuljahr den Übergang über die Zahl Zehn gezielt mit Ihrem Sprössling trainieren. So können Sie Paare bilden:

0 und 10

1 und 9

2 und 8 etc.

Später gehen diese Paare bis zur Zahl 20 aufwärts:

10 und 10

11 und 9

12 und 8 etc.

Nutzen Sie die kindliche Neugier auf Zahlen - zählen Sie gemeinsam etwa vorbeifahrende rote Autos. Oder bündeln Sie Geldstücke oder Murmeln in Zehnerpäckchen.

Im zweiten Schuljahr und in allen weiteren Schuljahren ist das kleine Einmaleins besonders wichtig. Dieses sollte Ihr Kind von der Pike auf beherrschen. Nehmen Sie es deshalb sehr ernst, dieses zu trainieren - denn anders ist es nicht zu meistern. Hier sind oftmals Karteikärtchen hilfreich, auf die Sie auf die Vorderseite die Einmaleinsaufgabe schreiben und auf die Rückseite dann das Ergebnis.

Zahlen, Mengen, Formen sollten in Ihrem Alltag zu Hause ihren Platz finden. Finden Sie Formen gemeinsam in Ihrer Umgebung. Kochen oder backen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam, sodass es spielerisch und ganz nebenbei ein Gefühl für Mengen erhält. Messen Sie Gegenstände in Ihrer Umgebung und lassen Sie Ihr Kind schätzen, wie hoch oder wie groß bestimmte Dinge sind.

Rechengeschichten lassen sich auch ganz nebenbei trainieren. Erzählen Sie Ihrem Kind passend zum jeweiligen Inhalt Geschichten, die Matheaufgaben beinhalten und rechnen Sie diese gemeinsam aus.

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Sachunterricht

Der Sachunterricht der Grundschule soll es den Grundschülerinnen und Grundschülern ermöglichen, ihre unmittelbare Umwelt zu erfahren und an ihrem Umfeld aktiv teilzuhaben. So stehen einerseits Themen aus den Bereichen "Natur und Umwelt" auf dem Lehrplan, aber auch geschichtliche Inhalte oder auch Fragen aus den Bereichen "Arbeitswelt" und "Technik". Schritt für Schritt werden die Schülerinnen und Schüler an wissenschaftliches Arbeiten herangeführt. Sie führen kleinere Experimente eigenständig durch und werten diese aus, recherchieren Informationen und verarbeiten diese beispielsweise in Form von kleineren Referaten oder Präsentationen.

Im ersten Schuljahr befassen sich die ABC-Schützen zunächst mit ihrem neuen Umfeld, der Schule. Sie orientieren sich im Schulgebäude und auf dem Gelände, erkunden ihren Schulweg, trainieren den Umgang mit den Richtungen "rechts" und "links" und sie beschäftigen sich etwa mit geeigneter Kleidung für die dunkle Jahreszeit. Außerdem beginnen sie mit kleineren Experimenten, zum Beispiel mit Wasser oder auch mit Magneten.

Im zweiten Schuljahr ist ein bedeutendes Thema "Die Zeit", im dritten Schuljahr geht es auch bereits darum, das eine oder andere Kurzreferat zu erarbeiten und im vierten Schuljahr findet an vielen Grundschulen der erste Sexualkundeunterricht statt.

 

Sachkunde daheim

Hinsichtlich des Sachunterrichts sollten Sie schauen, welche Themen für Ihr Kind auf dem Lehrplan stehen. Besuchen Sie dann gemeinsam etwa die ortsansässige Bücherei und suchen Sie gemeinsam Bücher zu der jeweiligen Thematik heraus. Regen Sie Ihr Kind an, etwa Bilder oder kleinere Artikel zu den Themen zu sammeln und in die Sachunterrichtsmappe zu kleben.

Im Alltag sollten Sie sich selbst an sachunterrichtlichen Themen interessiert zeigen. Beschäftigen Sie sich etwa daheim mit dem Thema "Gesunde Ernährung". Hierzu können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einkaufen gehen und gezielt "gesunde" und "weniger gesunde" Lebensmittel heraussuchen. Kochen Sie regelmäßig mit frischen Zutaten und essen diese gemeinsam am gedeckten Tisch.

Auch Besuche in der Natur, etwa im Park oder im Wald sollten regelmäßig auf ihrem Freizeitplan stehen. Vergessen Sie dann nicht, einen kleinen Naturführer mitzunehmen, um Tiere und Pflanzen zu bestimmen.

 

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Über den Autor/die Autorin
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Alexandra von Plüskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tätig. Dabei war sie u.a. zuständig für die Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule. Seit März 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum Lüneburg.

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