Über sportlichen Ehrgeiz in der Grundschule
Entwicklung und Erziehung
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Über sportlichen Ehrgeiz in der Grundschule
von Hildegard Dierks
Am Wochenende spielen die Minikicker des örtlichen Fußballvereins. Eltern und Verwandte stehen am Spielfeldrand. Sie feuern an und freuen sich bei gelungenen Aktionen. Siegen macht Spaß. Aber man sieht auch weniger schöne Szenen: Manche Eltern schreien ihre eigenen und andere Kinder an, wenn etwas misslingt. Ungeschicklichkeiten und planloses Durcheinander auf dem Platz dürfen für sie nicht sein. Wie ist das mit unserem sportlichen Ehrgeiz bei Grundschulkindern?
Lesedauer:
6 min
Am Wochenende spielen die Minikicker des örtlichen Fußballvereins. Eltern und Verwandte stehen am Spielfeldrand. Sie feuern an und freuen sich bei gelungenen Aktionen. Siegen macht Spaß. Aber man sieht auch weniger schöne Szenen: Manche Eltern schreien ihre eigenen und andere Kinder an, wenn etwas misslingt. Ungeschicklichkeiten und planloses Durcheinander auf dem Platz dürfen für sie nicht sein. Wie ist das mit unserem sportlichen Ehrgeiz bei Grundschulkindern? Kann es pauschal beantwortet werden oder müssen wir differenzieren?
Berüchtigte Eislaufmuttis, die ihre Kinder, vor allem Töchter, zu erfolgreichen Eisprinzessinnen machen wollten, ist Vergangenheit. In der heutigen Zeit sehen wir falschen elterlichen Ehrgeiz bei den Minikickern im örtlichen Fußballverein oder beispielweise beim jährlichen Linzer Juniormarathon.
Was war geschehen? Beim Linzer Juniormarathon waren die Kinder – laut Zeitungsberichten - an der Hand ihrer Eltern Juniormarathon gelaufen, von diesen gezerrt und gezogen worden und am Ende durch das Ziel gehievt worden. Die Kinder weinten und hatten hochrote Köpfe. Die verbissenen Gesichter von Eltern und Kindern waren in der Presse erschienen und hatten eine Diskussion und Empörung ausgelöst.
Nachhaltige Freude am Laufen kann so nicht aufkommen. Dabei ist das der Grundgedanke des Linzer Juniormarathons.
Die Veranstalter reagierten auf dieses Debakel. Zurzeit dürfen Eltern nicht mehr gemeinsam mit ihren Kindern auf die Laufstrecke sondern bleiben hinter einer Absperrung. Die Kleinen werden stattdessen von Hostessen begleitet und betreut.
Was sagt uns das? Eltern können durch ihr Verhalten möglicherweise im Eifer des Wettbewerbs bei ihren Kindern einen unerwünschten Effekt erzielen. Kinder werden sich vermutlich nicht gern daran erinnern wie sie an der Hand ihrer Eltern über die Laufstrecke gezerrt wurden. Geht es um Sport für Kinder, benötigen wir deshalb Gespräche mit Eltern, so dass sie verstehen können, worum es geht. Veranstaltungen für Kinder stehen unter vollkommen anderen Vorzeichen als Profifußballspiele oder der New York Marathon.
In der Grundschule finden wir also immer mehr Nichtschwimmer. Schwimmen lernen muss im Schwimmunterricht nachgeholt werden. Sicheres Schwimmen bedarf jedoch auch der Übung am Wochenende oder im Urlaub. Kinder, die schwimmen können, sind nicht nur sportlich aktiv sondern Kinder, die schwimmen können, ertrinken nicht so schnell. Wir geben unseren Kindern mit dem Schwimmen, eine Fähigkeit mit, die sie schützen, manchmal sogar ihr Leben retten.
Es ist deshalb sinnvoll, auch in Spaßbädern, den Bademeister zu fragen, ob Schwimmkurse angeboten werden und ob Schwimmabzeichen entsprechend der DSV Prüfungsordnung vorbereitet und abgenommen werden.
In der Regel beginnt man bei den Kindern mit der Seepferdchen-Prüfung, die u.a. 25 m Schwimmen beinhaltet, gefolgt von dem Vielseitigkeitsabzeichen „Seehund Trixi“. Bei diesem Abzeichen muss man u.a. 25 Meter Brust-, Rücken- und Kraulschwimmen absolvieren.
Weitere Abzeichen mit schwierigeren Herausforderungen können folgen.
Erwachsene und Kinder sitzen immer mehr in ihrem Alltag. Kinder spielen seltener auf der Straße vor der Tür. Sie müssen erst zum nächsten Spielplatz gebracht werden oder zum Freund/zur Freundin. Wie schaffen wir es, dass unsere Kinder sich regelmäßig mehr bewegen? Sie sollen sportlich aktiv sein, um durch Bewegungsmangel begünstigte Spätschäden wie Übergewicht oder Rückenprobleme zu vermeiden aber auch um sich im Alltag einfach ausgeglichen und wohl zu fühlen.
In der Grundschule geht es vor allem darum, die Freude an Bewegung zu fördern, im Einzelfall erst einmal zu wecken. Kinder sollen die vielen Bewegungsmöglichkeiten ihres Körpers kennen lernen, eine positive Einstellung zu ihrem Körper und ihren Bewegungen bekommen. Das ist insbesondere für die Kinder wichtig, deren Stärken nicht gerade im sportlichen Bereich liegen.
Spielen die Kinder in einer Mannschaft steht das Gemeinschaftserlebnis im Mittelpunkt. Es geht darum zu lernen, dass man selbst nicht immer Sieger sein kann aber trotzdem weitermacht. Nicht zuletzt lernen wir Fairness im Sport. Kinder mit Migrationshintergrund können im Mannschaftssport leicht in Kontakt mit anderen Kindern kommen. Sport grenzt nicht aus sondern integriert.
Für Kinder ist es beispielweise sinnvoll, wenn sie den Schulweg, zumindest Teile des Schulwegs zu Fuß gehen, eventuell gemeinsam mit anderen Kindern. Sieht man das morgendliche Verkehrschaos vor Grundschulen merken wir, dass wir diese Chance für unsere Kinder oft nicht wahrnehmen.
Radfahren ist beliebt bei Kindern aber nicht ganz ungefährlich. In Grundschulen werden deshalb Fahrradprüfungen vorbereitet und abgehalten. Das ist eine wichtige Prüfung für Grundschulkinder, die keineswegs von allen Kindern gut geschafft wird. Sich um ein sicheres Fahrrad, einen Helm und grundlegende Verkehrsregelkenntnisse zu kümmern, ist eine Herausforderung, bei der Kinder anfangs auch viel Unterstützung von ihren Eltern brauchen.
Wenn Eltern sich gemeinsam mit ihren Kindern um sicheres Radfahren kümmern, können Kinder auch heute noch relativ sicher Radfahren. Die meisten Kinder fahren gern mit dem Rad und können so mehr Bewegung in ihren Alltag bringen.
Nicht zuletzt ist es wichtig, dass Eltern Sportlehrerinnen und Sportlehrer in der Grundschule unterstützen. Auch wenn ein Kind nicht so sportlich ist, hilft es nicht, Gefälligkeitsentschuldigungen zu schreiben. Lieber das Gespräch mit dem Sportlehrer/der Sportlehrerin suchen, wenn es Probleme gibt.
Kommentar: Freude an Bewegung fördern
In der modernen Pädagogik ist spielerisches Lernen für Grundschülerinnen/Grundschüler ganz zentral, auch wenn es um Sport geht. Zu viel Ehrgeiz bei Grundschulkindern gibt es dennoch, aber er ist nicht nur im Sport zu Hause. Die Grenze zwischen zu ehrgeizig und sehr interessiert, leidenschaftlich und motiviert lässt sich nicht immer leicht ziehen. Auch Grundschulkinder zeigen im Einzelfall bereits deutliche sportliche Ambitionen und auch herausragendes Talent. Bei diesen Grundschulkindern kann Sport deshalb bereits ein Feld sein, in dem sie die Freude eines besonderen Erfolgs feiern und erleben können. Insbesondere Kinder, die in anderen Schulfächern oft nicht so glänzen, haben manchmal ein auffälliges sportliches Talent. Das sollte man im Einzelfall nicht zurückdrängen sondern auch unterstützen ohne eine kritische Distanz zu verlieren. Was heißt das? Ein sportlich ambitioniertes, krankes Kind braucht beispielweise Zeit, um gesund zu werden und sollte nicht für den Juniorwettkampf mit Tabletten fit gemacht werden. Bereits im Grundschulalter kann die Bereitschaft für ein späteres Doping im Sport seinen Anfang nehmen. Aggressives Geschrei am Spielfeldrand kann den Boden für spätere Hooligans bereiten.
Im Einzelfall gehen herausragende junge Sporttalente nach der Grundschule auf eine weiterführende Schule mit dem Schwerpunkt Leistungssport, z.B. auf ein Sportgymnasium.
Eltern helfen ihren hochmotivierten Sporttalenten, wenn sie eine Gesprächskultur pflegen, bei denen Probleme kein Tabu sind. Welche Probleme? 1. Leistungsnorm nicht geschafft 2. Pillen zur Leistungssteigerung 3. Sexueller Missbrauch in Internaten und Hochleistungssportzentren. Auch hier gilt es den Anfängen zu wehren und Kindern durch eine konfliktbezogene Gesprächskultur stark zu machen. Sprachlose Kinder sind besonders gefährdet.
Bei den meisten Grundschulkindern geht es jedoch darum mit Sport einen Ausgleich zu Schule, Fernsehen und zunehmend Smartphone zu finden. Sport soll ihre Gesundheit, ihr Verständnis für Fairness und ihre Freundschaft mit anderen Kindern fördern. Gegen eine angemessene Leistungsbereitschaft im Sport ist dabei auch bei Grundschulkindern nichts einzuwenden.
Sportliche Niederlagen dürfen nicht dazu führen, dass Kinder keine Lust mehr auf Sport und Bewegung haben.
Buchtipps:
Froböse I. und Großmann P.: Der kleine Sporticus - Bewegungs-und Ernährungstipps, die Kinder fit machen - Kindle Edition Beltz Verlag 1. Auflage September 2017
Medem Stephen: Playgirl, Books on Demand 2. Auflage 2016
Linktipps:
Deutscher Schwimmverband e.V. und seine Abzeichen
http://www.dsv.de/fitness-gesundheit/schwimmabzeichen/
Material für Schüler und Eltern zur Unterstützung von Kindern auf dem Rad „Stichwort“ Radfahrausbildung
https://www.verkehrswacht-medien-service.de/radfahren/radfahrausbildung-portal.html
Neues Konzept des Linzer Junior-Marathons im Jahr 2017-05-19
https://www.linzmarathon.at/de/news/detail/news/detail/News/voller-erfolg-fuer-den-ooegkk-juniormarathon-2017.html
Falscher Ehrgeiz – Ein abschreckendes Beispiel
Falscher Ehrgeiz zeigt sich bei Eltern von Grundschulkindern immer wieder.Berüchtigte Eislaufmuttis, die ihre Kinder, vor allem Töchter, zu erfolgreichen Eisprinzessinnen machen wollten, ist Vergangenheit. In der heutigen Zeit sehen wir falschen elterlichen Ehrgeiz bei den Minikickern im örtlichen Fußballverein oder beispielweise beim jährlichen Linzer Juniormarathon.
Was war geschehen? Beim Linzer Juniormarathon waren die Kinder – laut Zeitungsberichten - an der Hand ihrer Eltern Juniormarathon gelaufen, von diesen gezerrt und gezogen worden und am Ende durch das Ziel gehievt worden. Die Kinder weinten und hatten hochrote Köpfe. Die verbissenen Gesichter von Eltern und Kindern waren in der Presse erschienen und hatten eine Diskussion und Empörung ausgelöst.
Nachhaltige Freude am Laufen kann so nicht aufkommen. Dabei ist das der Grundgedanke des Linzer Juniormarathons.
Die Veranstalter reagierten auf dieses Debakel. Zurzeit dürfen Eltern nicht mehr gemeinsam mit ihren Kindern auf die Laufstrecke sondern bleiben hinter einer Absperrung. Die Kleinen werden stattdessen von Hostessen begleitet und betreut.
Was sagt uns das? Eltern können durch ihr Verhalten möglicherweise im Eifer des Wettbewerbs bei ihren Kindern einen unerwünschten Effekt erzielen. Kinder werden sich vermutlich nicht gern daran erinnern wie sie an der Hand ihrer Eltern über die Laufstrecke gezerrt wurden. Geht es um Sport für Kinder, benötigen wir deshalb Gespräche mit Eltern, so dass sie verstehen können, worum es geht. Veranstaltungen für Kinder stehen unter vollkommen anderen Vorzeichen als Profifußballspiele oder der New York Marathon.
Zu wenig Ehrgeiz an anderer Stelle – Beispiel Schwimmen
Nicht überall finden wir allerdings sportlichen Ehrgeiz. So beklagen Sportlehrerinnen und Sportlehrer in den Grundschulen, dass immer mehr Grundschulkinder nicht schwimmen können. Klassische, von den Kommunen betriebene Schwimmbäder mit einfacher Ausstattung verschwinden allmählich komplett. Im Gegenzug gibt es immer mehr große Spaßbäder mit Wellness-Bereichen und Wasserspaß. Wer möchte dort schon einfach schwimmen, wenn man so viele tolle andere Sachen machen kann? Die wenigen Schwimmkurse, die im Angebot sind, haben eine Wartezeit.In der Grundschule finden wir also immer mehr Nichtschwimmer. Schwimmen lernen muss im Schwimmunterricht nachgeholt werden. Sicheres Schwimmen bedarf jedoch auch der Übung am Wochenende oder im Urlaub. Kinder, die schwimmen können, sind nicht nur sportlich aktiv sondern Kinder, die schwimmen können, ertrinken nicht so schnell. Wir geben unseren Kindern mit dem Schwimmen, eine Fähigkeit mit, die sie schützen, manchmal sogar ihr Leben retten.
Es ist deshalb sinnvoll, auch in Spaßbädern, den Bademeister zu fragen, ob Schwimmkurse angeboten werden und ob Schwimmabzeichen entsprechend der DSV Prüfungsordnung vorbereitet und abgenommen werden.
In der Regel beginnt man bei den Kindern mit der Seepferdchen-Prüfung, die u.a. 25 m Schwimmen beinhaltet, gefolgt von dem Vielseitigkeitsabzeichen „Seehund Trixi“. Bei diesem Abzeichen muss man u.a. 25 Meter Brust-, Rücken- und Kraulschwimmen absolvieren.
Weitere Abzeichen mit schwierigeren Herausforderungen können folgen.
Sport im Grundschulalter – Worum geht es?
Die meisten Grundschülerinnen und Grundschüler bewegen sich gern und sind für sportliche Aktivitäten jeglicher Art zu haben. Sie haben den Ehrgeiz und die Motivation etwas zu schaffen, z.B. schnell zu laufen, einen Ball in einen Korb zu werfen. Sie freuen sich über eine bunte Teilnahmeurkunde und noch mehr darüber, wenn sie Sieger/Siegerin sind. Sehr viele kleine Kicker wollen Fußballprofi werden.Erwachsene und Kinder sitzen immer mehr in ihrem Alltag. Kinder spielen seltener auf der Straße vor der Tür. Sie müssen erst zum nächsten Spielplatz gebracht werden oder zum Freund/zur Freundin. Wie schaffen wir es, dass unsere Kinder sich regelmäßig mehr bewegen? Sie sollen sportlich aktiv sein, um durch Bewegungsmangel begünstigte Spätschäden wie Übergewicht oder Rückenprobleme zu vermeiden aber auch um sich im Alltag einfach ausgeglichen und wohl zu fühlen.
In der Grundschule geht es vor allem darum, die Freude an Bewegung zu fördern, im Einzelfall erst einmal zu wecken. Kinder sollen die vielen Bewegungsmöglichkeiten ihres Körpers kennen lernen, eine positive Einstellung zu ihrem Körper und ihren Bewegungen bekommen. Das ist insbesondere für die Kinder wichtig, deren Stärken nicht gerade im sportlichen Bereich liegen.
Spielen die Kinder in einer Mannschaft steht das Gemeinschaftserlebnis im Mittelpunkt. Es geht darum zu lernen, dass man selbst nicht immer Sieger sein kann aber trotzdem weitermacht. Nicht zuletzt lernen wir Fairness im Sport. Kinder mit Migrationshintergrund können im Mannschaftssport leicht in Kontakt mit anderen Kindern kommen. Sport grenzt nicht aus sondern integriert.
Ein anderer Ehrgeiz - Mehr Bewegung in den Alltag bringen
Fast jeder Sportart liegt Bewegung zugrunde. Wollen wir, dass unsere Kinder sportlich sind, ist alltägliche Bewegung fundamental. In unserer bewegungsarmen Zeit schleichen sich schnell träge Gewohnheiten ein, die durch gelegentlichen Sport nicht sehr gut ausgeglichen werden können.Für Kinder ist es beispielweise sinnvoll, wenn sie den Schulweg, zumindest Teile des Schulwegs zu Fuß gehen, eventuell gemeinsam mit anderen Kindern. Sieht man das morgendliche Verkehrschaos vor Grundschulen merken wir, dass wir diese Chance für unsere Kinder oft nicht wahrnehmen.
Radfahren ist beliebt bei Kindern aber nicht ganz ungefährlich. In Grundschulen werden deshalb Fahrradprüfungen vorbereitet und abgehalten. Das ist eine wichtige Prüfung für Grundschulkinder, die keineswegs von allen Kindern gut geschafft wird. Sich um ein sicheres Fahrrad, einen Helm und grundlegende Verkehrsregelkenntnisse zu kümmern, ist eine Herausforderung, bei der Kinder anfangs auch viel Unterstützung von ihren Eltern brauchen.
Wenn Eltern sich gemeinsam mit ihren Kindern um sicheres Radfahren kümmern, können Kinder auch heute noch relativ sicher Radfahren. Die meisten Kinder fahren gern mit dem Rad und können so mehr Bewegung in ihren Alltag bringen.
Nicht zuletzt ist es wichtig, dass Eltern Sportlehrerinnen und Sportlehrer in der Grundschule unterstützen. Auch wenn ein Kind nicht so sportlich ist, hilft es nicht, Gefälligkeitsentschuldigungen zu schreiben. Lieber das Gespräch mit dem Sportlehrer/der Sportlehrerin suchen, wenn es Probleme gibt.
Kommentar: Freude an Bewegung fördern
In der modernen Pädagogik ist spielerisches Lernen für Grundschülerinnen/Grundschüler ganz zentral, auch wenn es um Sport geht. Zu viel Ehrgeiz bei Grundschulkindern gibt es dennoch, aber er ist nicht nur im Sport zu Hause. Die Grenze zwischen zu ehrgeizig und sehr interessiert, leidenschaftlich und motiviert lässt sich nicht immer leicht ziehen. Auch Grundschulkinder zeigen im Einzelfall bereits deutliche sportliche Ambitionen und auch herausragendes Talent. Bei diesen Grundschulkindern kann Sport deshalb bereits ein Feld sein, in dem sie die Freude eines besonderen Erfolgs feiern und erleben können. Insbesondere Kinder, die in anderen Schulfächern oft nicht so glänzen, haben manchmal ein auffälliges sportliches Talent. Das sollte man im Einzelfall nicht zurückdrängen sondern auch unterstützen ohne eine kritische Distanz zu verlieren. Was heißt das? Ein sportlich ambitioniertes, krankes Kind braucht beispielweise Zeit, um gesund zu werden und sollte nicht für den Juniorwettkampf mit Tabletten fit gemacht werden. Bereits im Grundschulalter kann die Bereitschaft für ein späteres Doping im Sport seinen Anfang nehmen. Aggressives Geschrei am Spielfeldrand kann den Boden für spätere Hooligans bereiten.
Im Einzelfall gehen herausragende junge Sporttalente nach der Grundschule auf eine weiterführende Schule mit dem Schwerpunkt Leistungssport, z.B. auf ein Sportgymnasium.
Eltern helfen ihren hochmotivierten Sporttalenten, wenn sie eine Gesprächskultur pflegen, bei denen Probleme kein Tabu sind. Welche Probleme? 1. Leistungsnorm nicht geschafft 2. Pillen zur Leistungssteigerung 3. Sexueller Missbrauch in Internaten und Hochleistungssportzentren. Auch hier gilt es den Anfängen zu wehren und Kindern durch eine konfliktbezogene Gesprächskultur stark zu machen. Sprachlose Kinder sind besonders gefährdet.
Bei den meisten Grundschulkindern geht es jedoch darum mit Sport einen Ausgleich zu Schule, Fernsehen und zunehmend Smartphone zu finden. Sport soll ihre Gesundheit, ihr Verständnis für Fairness und ihre Freundschaft mit anderen Kindern fördern. Gegen eine angemessene Leistungsbereitschaft im Sport ist dabei auch bei Grundschulkindern nichts einzuwenden.
Sportliche Niederlagen dürfen nicht dazu führen, dass Kinder keine Lust mehr auf Sport und Bewegung haben.
Buchtipps:
Froböse I. und Großmann P.: Der kleine Sporticus - Bewegungs-und Ernährungstipps, die Kinder fit machen - Kindle Edition Beltz Verlag 1. Auflage September 2017
Medem Stephen: Playgirl, Books on Demand 2. Auflage 2016
Linktipps:
Deutscher Schwimmverband e.V. und seine Abzeichen
http://www.dsv.de/fitness-gesundheit/schwimmabzeichen/
Material für Schüler und Eltern zur Unterstützung von Kindern auf dem Rad „Stichwort“ Radfahrausbildung
https://www.verkehrswacht-medien-service.de/radfahren/radfahrausbildung-portal.html
Neues Konzept des Linzer Junior-Marathons im Jahr 2017-05-19
https://www.linzmarathon.at/de/news/detail/news/detail/News/voller-erfolg-fuer-den-ooegkk-juniormarathon-2017.html
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Über den Autor/die Autorin
Hildegard Dierks arbeitet seit vielen Jahren als Online-Autorin und Online-Redakteurin für verschiedene Zielgruppen, z.B. Eltern. Zu ihren Themenschwerpunkten zählen alle Themen rund um Grundschule, Fremdsprachenlernen, Musikerziehung, computergestütztes Lernen aber auch schulpolitische Themen.