Achtung Dickmacher: Versteckte Zuckerfallen und andere Problem-Lebensmittel

Foto eines süßen Frühstücks
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von Ulrike Lindner

Lieber auf Schokolade verzichten und stattdessen Gummibärchen, weil da kein Fett drinsteckt? Was logisch klingt, ist leider nur ein Trugschluss in Sachen versteckte Dickmacher. Gummibärchen enthalten zwar kein Fett, dafür aber umso mehr Zucker. Und der setzt an.

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Wenn schon Kinder zu viel Gewicht auf die Waage bringen, kann es durchaus sinnvoll sein, die tägliche Ernährung auf versteckte Fett- und Zuckerfallen unter die Lupe zu nehmen. Denn die vermeintlich gesündere Alternative ist nicht immer die bessere Wahl. Beispiel Getränke: Wer statt Cola auf Apfelsaft umsteigt, glaubt sich auf der gesünderen Seite. Zu Unrecht, denn der Saft hat fast genauso viele Kalorien wie die braune Limonade. Und auch der Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ führt in die Irre, weil Säfte oft Fructose enthalten, die in großen Mengen sogar als ungesünder gilt als andere Zuckersorten. Eine gesunde Alternative zum Durstlöschen stellen lediglich Saftschorlen dar, noch besser sind Mineralwasser oder ungesüßte Fruchttees.

Milch und Fleisch haben viele Kalorien

Ebenfalls viele Kalorien verstecken sich in Milch- und Fleischprodukten. Dennoch ist ein Griff zur Light-Variante nicht unbedingt empfehlenswert. So gilt Vollmilch zwar als flüssiger Dickmacher, weil sie einen hohen Fettgehalt aufweist. Dennoch raten viele Experten nicht dazu, auf den Kalziumlieferanten zu verzichten und auch der Griff zur Magermilch ist nicht hilfreich. Ein Glas Magermilch etwa hat nur 27 Kalorien weniger als dieselbe Menge Vollmilch. Hinzu kommt, dass viele Menschen bei kalorienärmeren Lebensmitteln eher mehr zu sich nehmen, als sie eigentlich benötigen. Die Logik: Da sind weniger Kalorien drin, also kann ich mehr essen. Doch gerade das führt letztlich oft zum gegenteiligen Effekt.

Versteckte Dickmacher sind auch Fleisch, Wurst und Käse, die bei vielen Deutschen regelmäßig auf den Tisch kommen. Während viele wissen, dass panierte Lebensmittel wie Fischstäbchen viel Fett enthalten, gilt Fleisch als unproblematisch. Doch auch hier heißt es achtsam sein. So enthält ein Schweineschnitzel deutlich mehr Kalorien, als die gleiche Menge Putenfleisch. Auch bei Wurstprodukten gilt das Prinzip: Geflügelaufschnitt enthält deutlich weniger Fette als Mett- oder Leberwurst. Auch bei Fisch und Meeresfrüchten macht die Sorte den Unterschied. Während Thunfisch und Calamares zu fast 15 Prozent aus Fett bestehen, sind etwa gegrillte Scampi deutlich weniger fetthaltig.

Backwaren machen schnell dick

Wahre Fett- und Kalorienbomben sind viele Backwaren, auch solche, denen man das gar nicht auf den ersten Blick ansieht: So enthalten Croissants mit etwa 20 Gramm Fett pro Portion mehr als ein Cheeseburger. Auch trockene Kuchen (z.B. Marmorkuchen) enthalten viel Fett, besser für die Taille sind dagegen Obstkuchen (allerdings ohne Sahne).
Selbst Toastbrot macht schon ohne Nougatcreme dick, weil die darin enthaltenen Kohlenhydrate aus dem Weißmehl im Darm schnell gespalten werden, sodass viel Zucker entsteht. Dieser treibt den Blutzucker hoch und sorgt für Heißhunger. Als gesündere Variante empfehlen Ernährungswissenschaftler deshalb Vollkornbrot.

„Zuckerfrei“ ist kein Freifahrtsschein

Dass Süßes dick macht, wissen die meisten. Denn in Eis oder Nutella steckt nicht nur viel Fett, sondern auch viel Zucker. Zucker versteckt sich jedoch auch in Lebensmitteln, denen man die Süße gar nicht anschmeckt wie in Tomatenketchup, Gewürzgurken oder herzhaften Fertigprodukten wie Kartoffelsalat.
Auch der Hinweis „zuckerfrei“ ist keinesfalls als Freifahrtsschein zu verstehen. Er bezieht sich nämlich nur auf den Haushaltszucker Saccharose. Andere Zuckerarten wie Fructose (Fruchtzucker), Glucose (Traubenzucker), Maltose (Malzzucker) oder Laktose (Milchzucker) dürfen den vermeintlich zuckerfreien Lebensmitteln trotzdem in beliebiger Menge beigesetzt werden. Auch Süßstoffe sehen viele Experten kritisch, denn sie stehen im Verdacht, zwar weniger oder keine Kalorien zu enthalten, dafür aber den Heißhunger anzuregen. Nicht zuletzt senken Süßstoffe wegen ihrer besonders intensiven Süße das Geschmacksempfinden für „süß“ und können damit einen gesteigerten Konsum von Süßigkeiten zur Folge haben.

Insgesamt lauten die Empfehlungen vieler Fachleute, auf verarbeitete Lebensmittel eher zu verzichten und dafür auf Gemüse, Obst und gesundheitsfördernde Ernährungsformen wie die Mittelmeer-Diät zu setzen. Und wenn der Appetit auf Süßes kommt, lieber zur dunklen Zartbitterschokolade als zur Vollmilchvariante zu greifen.

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Über den Autor/die Autorin

Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.

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