Gärtnern mit Kindern
Freizeit und Erholung
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Gärtnern mit Kindern
von Anna Bahr
Egal ob eigener Garten oder nur Balkon. Es findet sich bestimmt ein kleines Plätzchen, wo Kinder ihre eigenen Blumen, Kräuter, Obst oder Gemüse züchten können. Der Aufwand ist gering, die Freude der Kinder beim Gärtnern umso größer. Das gemeinsame Pflanzen und Ernten ist außerdem eine gute Gelegenheit, die Vielfalt der Natur zu erleben.
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Egal ob eigener Garten oder nur Balkon. Es findet sich bestimmt ein kleines Plätzchen, wo Kinder ihre eigenen Blumen, Kräuter, Obst oder Gemüse züchten können. Der Aufwand ist gering, die Freude der Kinder beim Gärtnern umso größer. Das gemeinsame Pflanzen und Ernten ist außerdem eine gute Gelegenheit, die Vielfalt der Natur zu erleben.
Bevor es mit dem Säen und Pflanzen losgehen kann, steht noch eine andere Aufgabe an: Der Boden muss umgegraben, große Steine oder alte Pflanzenreste aussortiert werden. Die Tätigkeit macht den meisten Kindern Spaß - Buddeln und Umgraben kennen die Kleinsten ja bereits aus dem Sandkasten. Und es gibt hier so viel zu entdecken; Regenwürmer in der Erde, eine Käferfamilie unter einem Stein und im Hintergrund das Konzert der Vögel. Ein weiterer Spaßfaktor ist, dass die Kinder mit Wasser matschen dürfen, dafür begeistern sich auch noch Grundschulkinder.
Kinder haben Spaß daran, Blumenzwiebeln in der Erde einzugraben. Die Freude ist groß, wenn aus einer unscheinbaren Knolle eine strahlende Blume entsteht. In leuchtenden Farben blühen zum Beispiel Kapuzinerkresse, die Sonnenblume oder die Hortensie. Dabei ist es schön, wenn Kinder viele verschiedene Blumenarten pflanzen. So können sie die facettenreiche Farbenpracht bestaunen, aber auch die unterschiedlichen Düfte kennenlernen. Besonders beeindruckend wirkt das Blumenbeet, wenn die die Blumen in unterschiedlicher Höhe wachsen.
Die Pflege von Blumen ist relativ unkompliziert. Vertrocknete Blüten müssen entfernt und ein bisschen Unkraut gezupft werden. Und natürlich brauchen die Pflanzen - vor allem in den heißen Sommermonaten - regelmäßig Wasser. Kleinen Kindern fällt es noch schwer, dafür regelmäßig Motivation aufzubringen. Bei Kindergartenkindern können Eltern unauffällig mit dem Gießen nachhelfen. Größere Kinder können schon selbst Verantwortung übernehmen und sich weitestgehend selbstständig um die Pflanzen kümmern.
Sehr schnellen Ernteerfolg erzielt man mit Kresse. Dafür braucht es nicht einmal ein Beet. Auf einem kleinen Teller legt man Watte aus, streut Kressesamen und hält das Ganze mit etwas Wasser feucht. Schon nach wenigen Tagen werden die ersten Stängel sprießen. Kresse passt sehr gut zu Quark und gibt auch Rührei einen frischen Geschmack. Und auch das Butterbrot schmeckst gleich viel besser, wenn man es mit selbst gezüchtetem Rosmarin, Oregano oder Basilikum verfeinert. Bekömmlich und einfach zu pflegen ist auch Pfefferminze. Mit ihren aromatischen Blättern gelingt ein frischer Tee, der sich im Sommer mit ein paar Eiswürfeln zu einem guten Erfrischungsgetränk aufpeppen lässt.
Besonders beliebt bei Kindern sind Erdbeeren. Je nach Witterung kann die Frucht bereits ab Mai geerntet werden. Der Pflegeaufwand ist gering und der Ernteerfolg stellt sich sehr schnell ein. Für den Topf als auch fürs Beet eignen sich Erbsen oder Radieschen. Tomaten sind ebenfalls dankbare Gewächse, allerdings dauert hier das Reifen einige Wochen. Auch Kürbisse entwickeln sich relativ unkompliziert und lassen sich vielfältig verarbeiten. Rezepte wie Kürbissuppe oder Kompott sind bei Groß und Klein beliebt und das Schnitzen gruseliger Gesichter darf im Herbst nicht fehlen.Kürbisse entwickeln sehr lange Ranken und brauchen dementsprechend viel Platz. Ab Mai können Kürbisse ausgesät werden, die Erntezeit reicht bis zum ersten Frost. Geeignet ist das Gemüse daher eher für geduldige Gärtner,
- Collins, Chris: Hurra, es wächst!: 30 tolle Projekte für kleine Gärtner / Gärtnern mit Kindern. Franckh Kosmos Verlag
- Baumjohann, Dorothea: Das Kinder-Gartenbuch: Vom Minigarten bis zum Insektenhotel. BLV Buchverlag
Naturerfahrung
In der Erde wühlen, umgraben, gießen und jäten - Gärtnern ist nicht nur für uns Erwachsene eine entspannende Tätigkeit, auch Kinder freuen sich, Zeit im Freien zu verbringen. Sie staunen über die Farbenpracht der von ihnen gesäten Blumen oder probieren stolz selbst gezüchtetes Gemüse. Die Arbeit in der Natur fördert zudem ein Verständnis für die Umwelt, lehrt die Kinder den behutsamen Umgang mit Pflanzen und Lebewesen und schärft die Sinne für Gerüche, Farben und Geschmack. Ganz nebenbei liefert die Betätigung an der frischen Luft noch eine große Portion Vitamin D, was gerade für Kinder unverzichtbar ist. Außerdem schafft die Bewegung beim Gärtnern einen guten Ausgleich zu der Zeit, die die Kinder sitzend vor der Konsole, dem Fernseher oder dem Smartphone verbringen. Dabei ist es beim Gärtnern egal wie alt ein Kind ist. Alle Kinder spielen gern in der Natur und wenn sie dabei gemeinsam mit den Eltern in der Erde wühlen dürfen, ist der Spaß doppelt so groß.Das eigene Beet - die ersten Schritte
Wer Lust auf das gemeinsame Gärtnern mit Kindern hat, muss kein riesiges Grundstück besitzen. Eine Ecke im Garten von circa 1 Meter mal 1 Meter reicht für den Anfang vollkommen aus. Wichtig ist, dass das Kinderbeet überschaubar und gut zugänglich ist. Stadtkinder freuen sich auch, wenn sie auf dem Balkon einige Blumentöpfe mit Kräuter- oder Blumensamen füllen dürfen. In vielen Großstädten gibt es außerdem Urban-Gardening- Projekte, wo Naturbegeisterte gemeinsam ein öffentlich zugängliches Grundstück bewirtschaften.Bevor es mit dem Säen und Pflanzen losgehen kann, steht noch eine andere Aufgabe an: Der Boden muss umgegraben, große Steine oder alte Pflanzenreste aussortiert werden. Die Tätigkeit macht den meisten Kindern Spaß - Buddeln und Umgraben kennen die Kleinsten ja bereits aus dem Sandkasten. Und es gibt hier so viel zu entdecken; Regenwürmer in der Erde, eine Käferfamilie unter einem Stein und im Hintergrund das Konzert der Vögel. Ein weiterer Spaßfaktor ist, dass die Kinder mit Wasser matschen dürfen, dafür begeistern sich auch noch Grundschulkinder.
Erfolg mit bunten Blumen
Vor dem gemeinsamen Gärtnern steht die Frage: Welche Pflanzen eignen sich am Besten? Besonders schnelle Erfolgserlebnisse erzielt man unter anderem mit Kürbis, Sonnenblumen, Erbsen, Kapuzinerkresse, Spinat, Zucchini, Tomaten oder Radieschen. Die Wahl einer Pflanzenart hängt natürlich von vielen Faktoren ab; zum Beispiel wie viel Platz zur Verfügung steht oder wie viel Sonne die Pflanze abbekommt.Kinder haben Spaß daran, Blumenzwiebeln in der Erde einzugraben. Die Freude ist groß, wenn aus einer unscheinbaren Knolle eine strahlende Blume entsteht. In leuchtenden Farben blühen zum Beispiel Kapuzinerkresse, die Sonnenblume oder die Hortensie. Dabei ist es schön, wenn Kinder viele verschiedene Blumenarten pflanzen. So können sie die facettenreiche Farbenpracht bestaunen, aber auch die unterschiedlichen Düfte kennenlernen. Besonders beeindruckend wirkt das Blumenbeet, wenn die die Blumen in unterschiedlicher Höhe wachsen.
Die Pflege von Blumen ist relativ unkompliziert. Vertrocknete Blüten müssen entfernt und ein bisschen Unkraut gezupft werden. Und natürlich brauchen die Pflanzen - vor allem in den heißen Sommermonaten - regelmäßig Wasser. Kleinen Kindern fällt es noch schwer, dafür regelmäßig Motivation aufzubringen. Bei Kindergartenkindern können Eltern unauffällig mit dem Gießen nachhelfen. Größere Kinder können schon selbst Verantwortung übernehmen und sich weitestgehend selbstständig um die Pflanzen kümmern.
Kräuter, Gemüse und Obst
Kräuter sind ein guter Einstieg in das Gärtnern mit Kindern. Die verschiedenen Düfte zeigen den Kindern die Vielfalt der Natur und schärfen ihre Sinne. Sie können ihre Pflanzen nicht nur gießen und bestaunen, sondern sogar kosten. Intensiv ist beispielsweise der Duft von Zitronenmelisse oder Lavendel.Sehr schnellen Ernteerfolg erzielt man mit Kresse. Dafür braucht es nicht einmal ein Beet. Auf einem kleinen Teller legt man Watte aus, streut Kressesamen und hält das Ganze mit etwas Wasser feucht. Schon nach wenigen Tagen werden die ersten Stängel sprießen. Kresse passt sehr gut zu Quark und gibt auch Rührei einen frischen Geschmack. Und auch das Butterbrot schmeckst gleich viel besser, wenn man es mit selbst gezüchtetem Rosmarin, Oregano oder Basilikum verfeinert. Bekömmlich und einfach zu pflegen ist auch Pfefferminze. Mit ihren aromatischen Blättern gelingt ein frischer Tee, der sich im Sommer mit ein paar Eiswürfeln zu einem guten Erfrischungsgetränk aufpeppen lässt.
Besonders beliebt bei Kindern sind Erdbeeren. Je nach Witterung kann die Frucht bereits ab Mai geerntet werden. Der Pflegeaufwand ist gering und der Ernteerfolg stellt sich sehr schnell ein. Für den Topf als auch fürs Beet eignen sich Erbsen oder Radieschen. Tomaten sind ebenfalls dankbare Gewächse, allerdings dauert hier das Reifen einige Wochen. Auch Kürbisse entwickeln sich relativ unkompliziert und lassen sich vielfältig verarbeiten. Rezepte wie Kürbissuppe oder Kompott sind bei Groß und Klein beliebt und das Schnitzen gruseliger Gesichter darf im Herbst nicht fehlen.Kürbisse entwickeln sehr lange Ranken und brauchen dementsprechend viel Platz. Ab Mai können Kürbisse ausgesät werden, die Erntezeit reicht bis zum ersten Frost. Geeignet ist das Gemüse daher eher für geduldige Gärtner,
Gärtnern und verschönern
Damit das eigene Beet richtig schön zur Geltung kommt, kann der Garten oder Balkon mit bunten Windspielen dekoriert werden. Die bringen zusätzlich Farbe und sorgen für einen beruhigenden Klang. Je nach Platz verschönert auch ein Mini-Teich mit selbst gezüchteten Seerosen den Garten. Beliebt bei Kindern ist auch ein sogenanntes Insektenhotel. Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich aus alten Kisten, Stöcken, Tannenzapfen und Dingen, die die Kinder im Wald gesammelt haben, ein Unterschlupf für Insekten bauen.Buchtipps
- Widmayr-Falconi, Christiane: Unser Familien-Garten: Planen und gestalten - Spielen und feiern. BLV Buchverlag- Collins, Chris: Hurra, es wächst!: 30 tolle Projekte für kleine Gärtner / Gärtnern mit Kindern. Franckh Kosmos Verlag
- Baumjohann, Dorothea: Das Kinder-Gartenbuch: Vom Minigarten bis zum Insektenhotel. BLV Buchverlag
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Über den Autor/die Autorin
Anna Bahr hat an der Universität Leipzig ihr Germanistik- und Philosophiestudium abgeschlossen. Seit einigen Jahren arbeitet sie als freie Redakteurin. Ihre thematischen Schwerpunkte sind Kinder und Familie sowie Kunst und Kultur.