Unterrichtsbeginn mit unausgeschlafenen Kindern
Entwicklung und Erziehung
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Unterrichtsbeginn mit unausgeschlafenen Kindern
von Hildegard Dierks
Eltern kennen diese Situation: Müde Teenager morgens aus dem Tiefschlaf reißen, damit sie rechtzeitig in der Schule sind. Wird in der ersten Stunde eine Klassenarbeit geschrieben, fragen sich Eltern dann sorgenvoll wie das funktionieren soll. Fahrschülerinnen und Fahrschüler müssen oft bereits vor sechs Uhr aufstehen, um pünktlich in der Schule zu sein. Um 8 Uhr ist Unterrichtsbeginn, gelegentlich um 7.30 Uhr. Eine echte Herausforderung für unausgeschlafene Teenager!
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Eltern kennen diese Situation: Müde Teenager morgens aus dem Tiefschlaf reißen, damit sie rechtzeitig in der Schule sind. Wird in der ersten Stunde eine Klassenarbeit geschrieben, fragen sich Eltern dann sorgenvoll wie das funktionieren soll. Fahrschülerinnen und Fahrschüler müssen oft bereits vor sechs Uhr aufstehen, um pünktlich in der Schule zu sein. Um 8 Uhr ist Unterrichtsbeginn, gelegentlich um 7.30 Uhr. Eine echte Herausforderung für unausgeschlafene Teenager!
Können also Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen morgens grundsätzlich nicht gut aus dem Bett, so liegt es an ihrer hormonellen Situation. Verschlafene Teenager in den ersten beiden Stunden sind also nicht nur unmotivierte Pubertätsbolzen. Sie zeigen ein Verhalten, dass u.a. biologisch zu erklären ist. Mit diesen Fragen zur Chronobiologie von Jugendlichen beschäftigen sich Professor Dr. Christoph Randler von der Universität Tübingen sowie Prof. Dr.Till Roenneberg von der Ludwig- Maximilian Universität München. Prof. Dr. Till Roenneberg spricht von einem „sozialen Jetlag“, der diese Gruppe von Schülerinnen und Schülern in der Schule benachteiligt.
Um Schule positiv zu verändern, müsse für Teenager ein späterer Unterrichtsbeginn möglich sein. Chronisch unausgeschlafene Jugendliche gelten aus Sicht der Chronobiologie tendenziell als weniger leistungsfähig sowie seelisch und körperlich anfälliger für Krankheiten.
Viele Schulpolitiker und /-innen, auch die amtierende Familienministerin Schwesig sowie viele Eltern unterstützen einen späteren Unterrichtsbeginn vor allem für Teenager.
In der Schulordnung von Rheinland-Pfalz wird z.B. nur festgelegt, dass der Unterricht nicht vor 7.45 Uhr beginnen soll. In NRW kann der Unterricht zwischen 7.30 Uhr und 8.30 Uhr beginnen. Wann genau Unterrichtsbeginn ist, wird in den Schulausschüssen beschlossen, in denen Eltern und Schüler u.a. ihre Stimme geltend machen können.
Der verpflichtende Unterrichtsschwerpunkt liegt in der BRD in den meisten Fällen weiterhin morgens. Nach langen politischen Debatten können wir immer noch wählen, ob ein Kind Schüler/Schülerin einer gebundenen Ganztagsschule mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht sein soll oder nicht. Es ist eine Menge Unterrichtsstoff zu absolvieren: In der Oberstufe gilt es vielerorts das G8-Abitur zu schaffen. Schon aus diesem Grund favorisieren viele einen frühen Unterrichtsbeginn, da samstags unterrichtsfrei ist.
Schule ist darüber hinaus Teil des Familienlebens, das sich nicht ausschließlich am Langschläfer-Teenager ausrichten kann. Noch mehr erwerbstätige Eltern als jetzt schon würden bei einem späteren Unterrichtsbeginn Morgenbetreuung für ihre Kinder benötigen. Ein 12-jähriger Langschläfer-Teenager müsste beispielweise also sowieso in der Früh aufstehen, könnte also nicht von den Vorteilen des weiteren halben Stündchens profitieren. In der Früh müde auf den Unterrichtsbeginn zu warten, ist keine überzeugende Lösung. Ältere Kinder ab 14 Jahren wären allerdings von dieser Problematik nicht so stark betroffen. Wie stark die Langschläfer-Typen nun genau von einem späteren Unterrichtsbeginn profitieren würden, ist untersucht aber noch nicht hinreichend. Es gibt nur wenige Modellschulen mit Erfahrungen.
Wie wird sich eine weitere Differenzierung nach Langschläfern und Frühaufstehern auswirken? Ist der beste Schulfreund auch ein Langschläfer oder ein Frühaufsteher? Würden sich diese Schulfreunde dann trennen (müssen), um den Lernerfolg zu optimieren? Wie würden Kinder das verkraften? Eine besondere Schwierigkeit ist es deshalb, dass in einer Schule nicht nur Langschläfer sondern auch Frühaufsteher unterrichtet werden. Theoretisch muss also vor Ort eine Wahlmöglichkeit organisiert werden, einschließlich Anfahrt zur Schule.
Wie viel Zeit bleibt noch für ein Familienleben nach dem Schultag, der später beginnt und entsprechend länger dauert? Auch Geschwister und Eltern sind keineswegs alle Langschläfer.
Oft fühlen Eltern sich schuldig, wenn sie fast jeden Morgen mit ihren müden Teenagern in stressige Situationen geraten. Ihre Teenager-Kinder bekommen fast nie neun Stunden Schlaf wie es – laut Experten - für Teenager gesund und dem Lernen förderlich ist.
Heute wissen wir, dass wir genetische Dispositionen beim Schlaf- und Wachrhythmus haben. Dennoch sind wir unseren Genen nicht hilflos ausgeliefert.
Oft sind es Kleinigkeiten, die den Langschläfer „Typ Nachtigall“ unterstützen, einigermaßen fit trotz alledem für den frühen Unterrichtsbeginn zu sein. Eltern können ältere Teenager ermutigen, in dieser Hinsicht zunehmend für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.
Oft hilft es den Langschläfern, wenn sie etwas mehr Zeit zum Aufwachen bekommen, weil sie erst aus einem tiefen Schlaf erwachen müssen. Also, beim ersten Wecken erst einmal Licht anmachen, etwas räkeln oder Eltern in den Arm nehmen, vielleicht Musik machen oder noch einen Augenblick schlummern. Ein zweites Wecken nach circa 20 Minuten wiederholen.
Für Langschläfer empfiehlt es sich abends die Schultasche zu packen. Nur das Pausenbrot muss dann noch morgens in die Tasche.
Eltern können Stress und Ärger am Morgen vermeiden, wenn sie von ihrem wortkargen Teenager morgens nicht viel erwarten. Probleme mit einem müden Teenager am Morgen besprechen zu wollen, ist wirklich ungünstig. Vorteilhaft ist dagegen, wenn gerade die unausgeschlafenen Schülerinnen und Schüler zumindest einen Teil des Schulweges an frischer Luft gemeinsam mit Freunden absolvieren. Das Tageslicht, die Bewegung an frischer Luft ist als Muntermacher durch nichts zu ersetzen.
Positive Gedanken geben seelische Energie für den Tag. Teenager, die in der Früh an etwas Schönes denken, was sie in der Schule erwartet z.B. mit der Freundin quatschen, leckeren Schokoladenpudding in der Mensa essen oder mit dem süßen Typen aus der Parallelklasse flirten, sind fitter beim Unterrichtsbeginn.
Nachteulen, alias Morgenmuffel, sollten trotzdem nicht zu spät ins Bett gehen. Es hilft auch ihnen den Tag zeitig in Ruhe ausklingen zu lassen, nicht zu spät zu essen, versuchen helles Licht am Abend zu meiden und Lichtquellen, beispielweise die der Smartphones oder Straßenlaternen, die im Schlafzimmer wahrgenommen werden, möglichst zu beseitigen. Das Smartphone gehört nicht aufs Nachttischchen.
Nicht zuletzt sondern ganz wichtig: Ein gutes Frühstück hilft Morgenmuffeln auf die Beine. Leider sind Morgenmuffel oft auch Frühstücksmuffel. Sie haben keinen Appetit. Morgenmuffel können ein kleines Frühstück, z.B. ein Glas Orangesaft, ein Glas Milch und eine Banane nehmen. Unbedingt ein weiteres Frühstück für die Schule einpacken! Sich beim eingepackten Frühstück etwas an einer gesunden Ernährung zu orientieren, ist gut. Das heißt ein Frühstück kann Haferflocken, Vollkornprodukte etwas Obst und Milchprodukte enthalten.
Gibt es Probleme in der Schule während der Teenager-Zeit, kann dieses auch an der Pubertät liegen oder an anderen Schwierigkeiten. Der frühe Unterrichtsbeginn kann allerdings ein zusätzlicher problematischer Faktor sein. Sehen Eltern, dass ihr Kind eine echte „Nachteule“ ist und steht eventuell sowieso ein Schulwechsel an, lohnt es sich Ausschau nach einer Schule mit einem etwas späteren Unterrichtsbeginn zu halten. Es werden zukünftig immer mehr Schulen werden, weil offene Unterrichtsformen am Beginn eines Unterrichtstages zunehmen.
Wie wenig aufnahmefähig aber sind unsere Teenager wirklich? Sehe ich ihre flinken Finger in der Früh über die Smartphone-Tastatur „fliegen“ mit einem Lächeln im Gesicht, denke ich, dass beim Lernen auch noch Potenzial nach oben ist. Auf die Motivation kommt es also auch an.
Sitzen in einem Klassenraum viele Morgenmuffel, helfen z.B. gutes Durchlüften, verbesserte Lichtverhältnisse und ein paar einfache gymnastische Übungen.
Roenneberg, Till: Wie wir ticken: Die Bedeutung der Chronobiologie für unser Leben. Dumont Buchverlag 1. Auflage 2012
Früher Unterrichtsbeginn – Warum nicht weiterhin?
Die Chronobiologie hat festgestellt, dass die innere Uhr der Menschen verschieden tickt. Es gibt Menschen, die früh schlafen gehen, am nächsten Morgen problemlos zeitig und ausgeschlafen aufstehen können, den sog. Lerchen und Menschen, die nachts erst spät einschlafen (können), und am nächsten Morgen entsprechend länger schlafen müssen, um ausgeschlafen zu sein. Diese Vorlieben sind überwiegend genetisch festgelegt. Im Laufe eines Lebens wirkt sich die genetische Prädisposition unterschiedlich aus. Kindergarten- und Grundschulkinder sind tendenziell Frühaufsteher, während Teenager fast alle gern lang schlafen. Bei ihnen wird das Schlafhormon Melatonin in der Nacht später ausgeschüttet und bleibt entsprechend lang im Körper morgens.Können also Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen morgens grundsätzlich nicht gut aus dem Bett, so liegt es an ihrer hormonellen Situation. Verschlafene Teenager in den ersten beiden Stunden sind also nicht nur unmotivierte Pubertätsbolzen. Sie zeigen ein Verhalten, dass u.a. biologisch zu erklären ist. Mit diesen Fragen zur Chronobiologie von Jugendlichen beschäftigen sich Professor Dr. Christoph Randler von der Universität Tübingen sowie Prof. Dr.Till Roenneberg von der Ludwig- Maximilian Universität München. Prof. Dr. Till Roenneberg spricht von einem „sozialen Jetlag“, der diese Gruppe von Schülerinnen und Schülern in der Schule benachteiligt.
Um Schule positiv zu verändern, müsse für Teenager ein späterer Unterrichtsbeginn möglich sein. Chronisch unausgeschlafene Jugendliche gelten aus Sicht der Chronobiologie tendenziell als weniger leistungsfähig sowie seelisch und körperlich anfälliger für Krankheiten.
Viele Schulpolitiker und /-innen, auch die amtierende Familienministerin Schwesig sowie viele Eltern unterstützen einen späteren Unterrichtsbeginn vor allem für Teenager.
Die Details bereiten Probleme – Welche?
Problematisch sind vor allem noch organisatorische Details, so dass wir von einem flächendeckenden späteren Unterrichtsbeginn noch entfernt sind, obwohl prinzipiell auch in der BRD ein zeitlich flexiblerer Unterrichtsbeginn möglich ist.In der Schulordnung von Rheinland-Pfalz wird z.B. nur festgelegt, dass der Unterricht nicht vor 7.45 Uhr beginnen soll. In NRW kann der Unterricht zwischen 7.30 Uhr und 8.30 Uhr beginnen. Wann genau Unterrichtsbeginn ist, wird in den Schulausschüssen beschlossen, in denen Eltern und Schüler u.a. ihre Stimme geltend machen können.
Der verpflichtende Unterrichtsschwerpunkt liegt in der BRD in den meisten Fällen weiterhin morgens. Nach langen politischen Debatten können wir immer noch wählen, ob ein Kind Schüler/Schülerin einer gebundenen Ganztagsschule mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht sein soll oder nicht. Es ist eine Menge Unterrichtsstoff zu absolvieren: In der Oberstufe gilt es vielerorts das G8-Abitur zu schaffen. Schon aus diesem Grund favorisieren viele einen frühen Unterrichtsbeginn, da samstags unterrichtsfrei ist.
Schule ist darüber hinaus Teil des Familienlebens, das sich nicht ausschließlich am Langschläfer-Teenager ausrichten kann. Noch mehr erwerbstätige Eltern als jetzt schon würden bei einem späteren Unterrichtsbeginn Morgenbetreuung für ihre Kinder benötigen. Ein 12-jähriger Langschläfer-Teenager müsste beispielweise also sowieso in der Früh aufstehen, könnte also nicht von den Vorteilen des weiteren halben Stündchens profitieren. In der Früh müde auf den Unterrichtsbeginn zu warten, ist keine überzeugende Lösung. Ältere Kinder ab 14 Jahren wären allerdings von dieser Problematik nicht so stark betroffen. Wie stark die Langschläfer-Typen nun genau von einem späteren Unterrichtsbeginn profitieren würden, ist untersucht aber noch nicht hinreichend. Es gibt nur wenige Modellschulen mit Erfahrungen.
Wie wird sich eine weitere Differenzierung nach Langschläfern und Frühaufstehern auswirken? Ist der beste Schulfreund auch ein Langschläfer oder ein Frühaufsteher? Würden sich diese Schulfreunde dann trennen (müssen), um den Lernerfolg zu optimieren? Wie würden Kinder das verkraften? Eine besondere Schwierigkeit ist es deshalb, dass in einer Schule nicht nur Langschläfer sondern auch Frühaufsteher unterrichtet werden. Theoretisch muss also vor Ort eine Wahlmöglichkeit organisiert werden, einschließlich Anfahrt zur Schule.
Wie viel Zeit bleibt noch für ein Familienleben nach dem Schultag, der später beginnt und entsprechend länger dauert? Auch Geschwister und Eltern sind keineswegs alle Langschläfer.
Tipps für Eltern und Schülerinnen und Schüler
Was kann unausgeschlafenen Teenagern morgens helfen?Oft fühlen Eltern sich schuldig, wenn sie fast jeden Morgen mit ihren müden Teenagern in stressige Situationen geraten. Ihre Teenager-Kinder bekommen fast nie neun Stunden Schlaf wie es – laut Experten - für Teenager gesund und dem Lernen förderlich ist.
Heute wissen wir, dass wir genetische Dispositionen beim Schlaf- und Wachrhythmus haben. Dennoch sind wir unseren Genen nicht hilflos ausgeliefert.
Oft sind es Kleinigkeiten, die den Langschläfer „Typ Nachtigall“ unterstützen, einigermaßen fit trotz alledem für den frühen Unterrichtsbeginn zu sein. Eltern können ältere Teenager ermutigen, in dieser Hinsicht zunehmend für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.
Oft hilft es den Langschläfern, wenn sie etwas mehr Zeit zum Aufwachen bekommen, weil sie erst aus einem tiefen Schlaf erwachen müssen. Also, beim ersten Wecken erst einmal Licht anmachen, etwas räkeln oder Eltern in den Arm nehmen, vielleicht Musik machen oder noch einen Augenblick schlummern. Ein zweites Wecken nach circa 20 Minuten wiederholen.
Für Langschläfer empfiehlt es sich abends die Schultasche zu packen. Nur das Pausenbrot muss dann noch morgens in die Tasche.
Eltern können Stress und Ärger am Morgen vermeiden, wenn sie von ihrem wortkargen Teenager morgens nicht viel erwarten. Probleme mit einem müden Teenager am Morgen besprechen zu wollen, ist wirklich ungünstig. Vorteilhaft ist dagegen, wenn gerade die unausgeschlafenen Schülerinnen und Schüler zumindest einen Teil des Schulweges an frischer Luft gemeinsam mit Freunden absolvieren. Das Tageslicht, die Bewegung an frischer Luft ist als Muntermacher durch nichts zu ersetzen.
Positive Gedanken geben seelische Energie für den Tag. Teenager, die in der Früh an etwas Schönes denken, was sie in der Schule erwartet z.B. mit der Freundin quatschen, leckeren Schokoladenpudding in der Mensa essen oder mit dem süßen Typen aus der Parallelklasse flirten, sind fitter beim Unterrichtsbeginn.
Nachteulen, alias Morgenmuffel, sollten trotzdem nicht zu spät ins Bett gehen. Es hilft auch ihnen den Tag zeitig in Ruhe ausklingen zu lassen, nicht zu spät zu essen, versuchen helles Licht am Abend zu meiden und Lichtquellen, beispielweise die der Smartphones oder Straßenlaternen, die im Schlafzimmer wahrgenommen werden, möglichst zu beseitigen. Das Smartphone gehört nicht aufs Nachttischchen.
Nicht zuletzt sondern ganz wichtig: Ein gutes Frühstück hilft Morgenmuffeln auf die Beine. Leider sind Morgenmuffel oft auch Frühstücksmuffel. Sie haben keinen Appetit. Morgenmuffel können ein kleines Frühstück, z.B. ein Glas Orangesaft, ein Glas Milch und eine Banane nehmen. Unbedingt ein weiteres Frühstück für die Schule einpacken! Sich beim eingepackten Frühstück etwas an einer gesunden Ernährung zu orientieren, ist gut. Das heißt ein Frühstück kann Haferflocken, Vollkornprodukte etwas Obst und Milchprodukte enthalten.
Kommentar von einer Langschläferin
Für viele Teenager ist die erste Stunde nicht ihre Sternstunde aber auch dieser Schlaftyp hat Zeit sich im Laufe des Unterrichtstages zu entfalten. Die Stunden am Abend, die die Nachteulen lieben, können für Hausaufgaben und Schullektüre genutzt werden, möglicherweise nach einem Schläfchen am Nachmittag. Nur an einigen Schulen beginnt auch heute der Unterricht bereits nicht mehr so früh. Tendenziell werden es jedoch mehr Schulen, zumal sich unser ganzes Leben stärker in den Abend verschiebt. Vielleicht wäre mit der Zeitumstellung zum Winter ein Unterrichtsbeginn um 8.30 Uhr für alle vorteilhaft, zumindest in der Oberstufe. Bei der Umstellung auf Winterzeit bekommen Langschläfer morgens ohnehin die ersehnte weitere Stunde.Gibt es Probleme in der Schule während der Teenager-Zeit, kann dieses auch an der Pubertät liegen oder an anderen Schwierigkeiten. Der frühe Unterrichtsbeginn kann allerdings ein zusätzlicher problematischer Faktor sein. Sehen Eltern, dass ihr Kind eine echte „Nachteule“ ist und steht eventuell sowieso ein Schulwechsel an, lohnt es sich Ausschau nach einer Schule mit einem etwas späteren Unterrichtsbeginn zu halten. Es werden zukünftig immer mehr Schulen werden, weil offene Unterrichtsformen am Beginn eines Unterrichtstages zunehmen.
Wie wenig aufnahmefähig aber sind unsere Teenager wirklich? Sehe ich ihre flinken Finger in der Früh über die Smartphone-Tastatur „fliegen“ mit einem Lächeln im Gesicht, denke ich, dass beim Lernen auch noch Potenzial nach oben ist. Auf die Motivation kommt es also auch an.
Sitzen in einem Klassenraum viele Morgenmuffel, helfen z.B. gutes Durchlüften, verbesserte Lichtverhältnisse und ein paar einfache gymnastische Übungen.
Linktipp:
» www.kindernetz.deBuchtipps:
Madame Missou: Leichter Aufstehen – 20 Insidertipps für Morgenmuffel. CreateSpace Independent Publishing Platform 2014Roenneberg, Till: Wie wir ticken: Die Bedeutung der Chronobiologie für unser Leben. Dumont Buchverlag 1. Auflage 2012
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Über den Autor/die Autorin
Hildegard Dierks arbeitet seit vielen Jahren als Online-Autorin und Online-Redakteurin für verschiedene Zielgruppen, z.B. Eltern. Zu ihren Themenschwerpunkten zählen alle Themen rund um Grundschule, Fremdsprachenlernen, Musikerziehung, computergestütztes Lernen aber auch schulpolitische Themen.