Sechs-Tage-Training für Klassenarbeiten
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Sechs-Tage-Training für Klassenarbeiten
von Ulrike Lindner
Wer kennt das nicht – die Angst vor der Klassenarbeit, das Pauken in letzter Minute, die schlechte Note trotz gefühlter Höchstleistung. Im schlimmsten Fall kann es hier zur Prüfungsangst kommen. Damit diese Entwicklung gar nicht erst eintritt, sollten Kinder und Eltern sich rechtzeitig ein systematisches Vorbereitungsprogramm aneignen.
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3 min
Wer kennt das nicht - die Angst vor der Klassenarbeit, das Pauken in letzter Minute, die schlechte Note trotz gefühlter Höchstleistung.
Auch wenn eine schlechte Zensur keinen Weltuntergang bedeutet, können mehrere solcher Misserfolge im schlimmsten Fall sogar zur Prüfungsangst führen.
Damit diese Entwicklung gar nicht erst eintritt, sollten Kinder und Eltern sich rechtzeitig ein systematisches Vorbereitungsprogramm aneignen.
Wie im Sport gilt auch in der Schule, dass ohne Training nichts läuft. Neben der richtigen Zeitplanung sollten auch die "Trainingsbedingungen" stimmen.
Auf Schule bezogen heißt das:
Allein oder gemeinsam mit Ihnen gilt es jetzt erst einmal, dass sich Ihr Kind einen Überblick über den verlangten Lernstoff verschafft. Dazu werden Mappe und Hefte sowie die Bücher herangezogen.
Fragen Sie ihr Kind, ob es sich an besonders wichtige Themen erinnert und ob der Lehrer oder die Lehrerin Schwerpunkte für die Klassenarbeit genannt hat. Sollten z.B. Arbeitsblätter in der Mappe fehlen oder unerledigte Aufgaben anstehen, ist jetzt noch Zeit, das Versäumte nachzuholen.
Wenn alles klar vorliegt, teilen Sie den Lernstoff gemeinsam in drei bis vier Portionen auf - und beenden Sie damit den ersten Prüfungstag. Bei der Einteilung der "Trainingshappen" helfen z.B. Fragen wie "Was kann ich noch gar nicht?" "Was muss ich nur wiederholen?" "Was sitzt schon ganz gut?".
Setzen Sie gemeinsam einen realistischen Zeitrahmen fest. Etwa 30 Minuten reichen aus, viel weniger sollte es allerdings auch nicht sein.
Wie ein Kind am besten lernt, allein oder mit einem Erwachsenen, hängt von der Persönlichkeit und natürlich auch vom jeweiligen Fach ab. Wenn es gewünscht ist, können Sie Ihrem Kind beim Lernen helfen, indem Sie anbieten, das Gelernte zum Ende der Zeit noch einmal abzufragen. Vielen Kindern hilft das. Untersuchungen haben z.B. gezeigt, dass viele Kinder besser lernen, wenn sie das Gelernte jemandem erzählen. Allein das Zuhören hilft also beim Üben. Hilfreich sind auch kreative Lern-Methoden wie szenisches Lernen oder der Einsatz von Mindmaps.
Loben Sie Ihr Kind, wenn es sich ohne zu murren an den Schreibtisch setzt oder Inhalte nach der Trainingseinheit beherrscht. Lob motiviert und hilft, das Trainingsprogramm durchzuhalten.
Bitten Sie Ihr Kind, das komplette Material einmal zu überfliegen und fragen Sie dann die wichtigsten Punkte ab. Hilfreich ist es, nicht allein aufs gesprochene Wort zu vertrauen, sondern Merksätze, Gesetze, wichtige Vokabeln etc. schreiben zu lassen. So werden die Inhalte besser verankert. Diese Lernzettel helfen auch, den Stoff zu systematisieren und damit einen guten Überblick zu erhalten.
Keine Angst, dass der Lernstoff in dieser Zeit wieder verschwindet. Wer regelmäßig und in kleinen Portionen lernt, lernt nachhaltig. Wenn es dem Kind zusätzliche Sicherheit gibt, können die wichtigsten Punkte am Abend noch ein letztes Mal durchgelesen werden, bevor am 7. Tag die Arbeit geschrieben wird.
Tipp:
Überprüfen Sie am 6. Tag, ob das "Handwerkszeug" in Ordnung ist. Ist der Füller gefüllt? Liegen Radiergummi, Bleistift, Zirkel etc. im Ranzen? Hat das Kind eine Armbanduhr, um während der Arbeit die Zeit im Auge zu behalten? Auch solche Vorbereitungen können Sicherheit geben und mit dem planvoll gelernten Stoff für eine gute Note in der nächsten Arbeit sorgen.
Damit diese Entwicklung gar nicht erst eintritt, sollten Kinder und Eltern sich rechtzeitig ein systematisches Vorbereitungsprogramm aneignen.
Wie im Sport gilt auch in der Schule, dass ohne Training nichts läuft. Neben der richtigen Zeitplanung sollten auch die "Trainingsbedingungen" stimmen.
Auf Schule bezogen heißt das:
- Klassenarbeiten immer sofort in den Terminplaner eintragen - so geht Ihnen kein Termin mehr durch die Lappen.
- Ihr Kind sollte ausgeruht und satt sein, wenn es sich zum Lernen hinsetzt. Aber Achtung: Direkt nach der Mahlzeit ist ein schlechter Zeitpunkt, viele Menschen brauchen jetzt erst eine kurze Pause.
Übrigens: Kaugummikauen hilft beim Lernen - Forscher haben herausgefunden, dass durch das Kauen die Sauerstoffversorgung des Gehirns verbessert wird. - Der Arbeitsplatz soll ruhig und ordentlich sein, um Ablenkungen zu vermeiden.
- Sorgen Sie für gute Beleuchtung, angenehme Temperaturen und ausreichend Sauerstoff.
- Vermitteln Sie Ihrem Kind Möglichkeiten der Entspannung wie Meditation, Sport, autogenes Training.
- Lob macht stark - sprechen Sie aus, was Ihnen gefällt und was Ihr Kind gut macht, auch wenn das mit Schule nichts zu tun hat.
- Ein gutes Selbstbewusstsein ist eine wichtige Voraussetzung für schulischen Erfolg!
Tag 1: Für Klassenarbeiten vorbereitet sein ist alles
Am ersten Übungstag wird das Material gesichtet.Allein oder gemeinsam mit Ihnen gilt es jetzt erst einmal, dass sich Ihr Kind einen Überblick über den verlangten Lernstoff verschafft. Dazu werden Mappe und Hefte sowie die Bücher herangezogen.
Fragen Sie ihr Kind, ob es sich an besonders wichtige Themen erinnert und ob der Lehrer oder die Lehrerin Schwerpunkte für die Klassenarbeit genannt hat. Sollten z.B. Arbeitsblätter in der Mappe fehlen oder unerledigte Aufgaben anstehen, ist jetzt noch Zeit, das Versäumte nachzuholen.
Wenn alles klar vorliegt, teilen Sie den Lernstoff gemeinsam in drei bis vier Portionen auf - und beenden Sie damit den ersten Prüfungstag. Bei der Einteilung der "Trainingshappen" helfen z.B. Fragen wie "Was kann ich noch gar nicht?" "Was muss ich nur wiederholen?" "Was sitzt schon ganz gut?".
Tag 2: Das erste Training für Klassenarbeiten
Jetzt geht's los mit der ersten Trainingseinheit.Setzen Sie gemeinsam einen realistischen Zeitrahmen fest. Etwa 30 Minuten reichen aus, viel weniger sollte es allerdings auch nicht sein.
Wie ein Kind am besten lernt, allein oder mit einem Erwachsenen, hängt von der Persönlichkeit und natürlich auch vom jeweiligen Fach ab. Wenn es gewünscht ist, können Sie Ihrem Kind beim Lernen helfen, indem Sie anbieten, das Gelernte zum Ende der Zeit noch einmal abzufragen. Vielen Kindern hilft das. Untersuchungen haben z.B. gezeigt, dass viele Kinder besser lernen, wenn sie das Gelernte jemandem erzählen. Allein das Zuhören hilft also beim Üben. Hilfreich sind auch kreative Lern-Methoden wie szenisches Lernen oder der Einsatz von Mindmaps.
Tag 3 und 4: Die nächsten Etappen meistern
An den beiden Folgetagen werden die nächsten "Lernportionen" in Angriff genommen.Loben Sie Ihr Kind, wenn es sich ohne zu murren an den Schreibtisch setzt oder Inhalte nach der Trainingseinheit beherrscht. Lob motiviert und hilft, das Trainingsprogramm durchzuhalten.
Tag 5: Wiederholen für die Klassenarbeiten
Jetzt ist der komplette Stoff einmal durchgearbeitet - Zeit alles einmal zu wiederholen.Bitten Sie Ihr Kind, das komplette Material einmal zu überfliegen und fragen Sie dann die wichtigsten Punkte ab. Hilfreich ist es, nicht allein aufs gesprochene Wort zu vertrauen, sondern Merksätze, Gesetze, wichtige Vokabeln etc. schreiben zu lassen. So werden die Inhalte besser verankert. Diese Lernzettel helfen auch, den Stoff zu systematisieren und damit einen guten Überblick zu erhalten.
Tag 6: Ruhepause vor den Klassenarbeiten
Jetzt ist alles gelernt - im Idealfall kann Ihr Kind nun eine Ruhepause einlegen.Keine Angst, dass der Lernstoff in dieser Zeit wieder verschwindet. Wer regelmäßig und in kleinen Portionen lernt, lernt nachhaltig. Wenn es dem Kind zusätzliche Sicherheit gibt, können die wichtigsten Punkte am Abend noch ein letztes Mal durchgelesen werden, bevor am 7. Tag die Arbeit geschrieben wird.
Tipp:
Überprüfen Sie am 6. Tag, ob das "Handwerkszeug" in Ordnung ist. Ist der Füller gefüllt? Liegen Radiergummi, Bleistift, Zirkel etc. im Ranzen? Hat das Kind eine Armbanduhr, um während der Arbeit die Zeit im Auge zu behalten? Auch solche Vorbereitungen können Sicherheit geben und mit dem planvoll gelernten Stoff für eine gute Note in der nächsten Arbeit sorgen.
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Über den Autor/die Autorin
Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.