Das Handwerkszeug des Lernens
Entwicklung und Erziehung
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Das Handwerkszeug des Lernens
von Ulrike Lindner
In drei Tagen steht die Mathearbeit an und jetzt muss noch schnell der Stoff der letzten Wochen wiederholt werden? In Englisch werden Vokabeln abgefragt und einen Tag später soll eine Geschichtsarbeit geschrieben werden? Lernen gehört zur Schule wie Pausenbrot und Tafelkreide.
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In drei Tagen steht die Mathearbeit an
und jetzt muss noch schnell der Stoff der letzten Wochen wiederholt werden? In Englisch
werden Vokabeln abgefragt und einen Tag später soll eine Geschichtsarbeit geschrieben werden? Lernen gehört
zur Schule wie Pausenbrot und Tafelkreide. Ärgerlich nur, wenn die Zeit, die dafür vorgesehen war, verstreicht
und die notwendigen Fakten trotzdem nur in der Mappe stehen und nicht im Kopf verankert wurden.
Effektives Lernen ist für Schülerinnen und Schüler unverzichtbar. Vor allem: Je früher die richtigen Strategien trainiert werden, desto besser klappt es mit dem Lernen in den höheren Klassenstufen. Die folgenden 8 Schritte fassen zusammen, worauf es dabei ankommt
Rechtzeitig anzufangen ist das A und O des Lernens. Ganz klar, unter Druck lernt es sich schlecht. Hinzu kommt, dass erst die mehrmalige Wiederholung dafür sorgt, Inhalte im Langzeitgedächtnis zu verankern, dass zu viele, zu schnell aufgenommene Informationen sich gegenseitig überlagern können und dass selbst flexible Gehirne nur begrenzt aufnahmefähig sind. Alles gute Argumente dafür, möglichst schon eine Woche vor einer Klassenarbeit mit dem Lernen zu beginnen.
Ein geeigneter Arbeitsplatz ist neben ausreichend Zeit der zweite wichtige Vorab-Schritt, der gutes Lernen überhaupt erst möglich macht. Hell, bequem, ungestört und frei von Ablenkung sollte der ideale Lernplatz sein. Das schließt eigene Unordnung auf dem Schreibtisch ebenso ein, wie den laufenden Fernseher, das Smartphone oder spielende Geschwisterkinder. Ebenfalls wichtig: Ausreichend trinken.
Aufmerksames Mitarbeiten im Unterricht erleichtert das spätere Lernen ungemein. Wer sich aktiv beteiligt, Mappen führt und Hausaufgaben erledigt, sollte in der Regel einen guten Überblick über den verlangten Stoff haben. Doch auch für alle anderen gilt: Planvolles Vorgehen ist besser, als einfach drauflos zu lernen. Vor einer Arbeit hilft es daher, den gesamten Stoff zu sichten und in erreichbare Portionen aufzuteilen. Gute Hilfsmittel dafür sind Listen zum Abhaken, ein Terminplaner oder eine selbst erstellte Mindmap, die einen Überblick über den gesamten Stoff verschafft.
Von 16 Uhr bis in die Nacht gepaukt? Das bringt außer einem dicken Kopf nur wenig. Effektiver lernt es sich in kleinen Portionen von ca. 30 Minuten. 15 Vokabeln am Tag bleiben besser hängen, als 120 auf einmal. Auch komplexe Themen lernen sich in kleinen Schritten nachhaltiger, als in einer großen Gewaltanstrengung. Stattdessen lieber mal zwischen den Fächern abwechseln und nach einer halben Stunde Biologie auf Mathe umsteigen. Kurze Pausen zwischen den Lerneinheiten verbessern übrigens die Fähigkeit, sich anschließend wieder richtig gut zu konzentrieren.
Ob Eselsbrücke, Mindmap, Karteikarten, Reime oder Liste – viele bewährte Methoden erleichtern das Lernen. Was am besten hilft, ist vom eigenen (Lern-) Typ und selbstverständlich auch vom Fach abhängig. Für Vokabeln haben sich Lernkarteien als besonders effektiv erwiesen, Zusammenhänge lassen sich mit Lernpostern und Mindmaps gut begreifen und bei Vielen bleibt besonders gut hängen, was schriftlich notiert wird. Auch lautes Lesen, Unterstreichen und Zusammenfassen sind verbreitete Lernmethoden. Den besten Techniken ist gemeinsam, dass sie mehrere Sinne ansprechen und damit Informationen dauerhaft verankern.
Nur durch Wiederholen landet der Lernstoff im Langzeitgedächtnis. Nachvollziehbar ist das speziell beim Vokabellernen. Doch auch andere Zusammenhänge und Fakten sollten mindestens einmal (besser öfter) wiederholt und abgefragt werden. Mit dieser Erfolgskontrolle wird auch deutlich, was tatsächlich "hängengeblieben" ist und was nicht. Speziell jüngeren Kindern können Eltern hierbei gut helfen, indem sie den Stoff noch einmal abfragen und gemeinsam durchgehen. Hilfreich für das Wiederholen nebenbei sind Lernzettel oder -poster, die überall dort aufgehängt werden, wo sich ein Kind im Lauf des Tages sowieso bewegt.
Aufgabe geschafft? Dann bitte einen Haken dran oder den Punkt auf der Liste durchstreichen. Erfolge sichtbar machen, motiviert. Und Motivation ist wichtig. Neben der guten Zensur, über die man sich (vielleicht) freuen kann, sollte das ruhig direkt geschehen. Durch eine Pause am PC, etwas Leckeres zu essen, eine Runde Radfahren oder eine andere Beschäftigung, die einfach Freude macht.
Angst und Druck sind die denkbar schlechtesten Lernhelfer. Sinnvoll ist es daher auch beim Lernen, mit etwas anzufangen, das leicht fällt. Wer erst einmal im Lernen drin ist, kann dann auch schwierigere Themen angehen und profitiert vom Motivationskick, bereits etwas verstanden und geschafft zu haben.
Effektives Lernen ist für Schülerinnen und Schüler unverzichtbar. Vor allem: Je früher die richtigen Strategien trainiert werden, desto besser klappt es mit dem Lernen in den höheren Klassenstufen. Die folgenden 8 Schritte fassen zusammen, worauf es dabei ankommt
Schritt 1: Jetzt loslegen!
Rechtzeitig anzufangen ist das A und O des Lernens. Ganz klar, unter Druck lernt es sich schlecht. Hinzu kommt, dass erst die mehrmalige Wiederholung dafür sorgt, Inhalte im Langzeitgedächtnis zu verankern, dass zu viele, zu schnell aufgenommene Informationen sich gegenseitig überlagern können und dass selbst flexible Gehirne nur begrenzt aufnahmefähig sind. Alles gute Argumente dafür, möglichst schon eine Woche vor einer Klassenarbeit mit dem Lernen zu beginnen.
Schritt 2: Erst mal gemütlich machen!
Ein geeigneter Arbeitsplatz ist neben ausreichend Zeit der zweite wichtige Vorab-Schritt, der gutes Lernen überhaupt erst möglich macht. Hell, bequem, ungestört und frei von Ablenkung sollte der ideale Lernplatz sein. Das schließt eigene Unordnung auf dem Schreibtisch ebenso ein, wie den laufenden Fernseher, das Smartphone oder spielende Geschwisterkinder. Ebenfalls wichtig: Ausreichend trinken.
Schritt 3: Was steht an?
Aufmerksames Mitarbeiten im Unterricht erleichtert das spätere Lernen ungemein. Wer sich aktiv beteiligt, Mappen führt und Hausaufgaben erledigt, sollte in der Regel einen guten Überblick über den verlangten Stoff haben. Doch auch für alle anderen gilt: Planvolles Vorgehen ist besser, als einfach drauflos zu lernen. Vor einer Arbeit hilft es daher, den gesamten Stoff zu sichten und in erreichbare Portionen aufzuteilen. Gute Hilfsmittel dafür sind Listen zum Abhaken, ein Terminplaner oder eine selbst erstellte Mindmap, die einen Überblick über den gesamten Stoff verschafft.
Schritt 4: Häppchenweise vorgehen!
Von 16 Uhr bis in die Nacht gepaukt? Das bringt außer einem dicken Kopf nur wenig. Effektiver lernt es sich in kleinen Portionen von ca. 30 Minuten. 15 Vokabeln am Tag bleiben besser hängen, als 120 auf einmal. Auch komplexe Themen lernen sich in kleinen Schritten nachhaltiger, als in einer großen Gewaltanstrengung. Stattdessen lieber mal zwischen den Fächern abwechseln und nach einer halben Stunde Biologie auf Mathe umsteigen. Kurze Pausen zwischen den Lerneinheiten verbessern übrigens die Fähigkeit, sich anschließend wieder richtig gut zu konzentrieren.
Schritt 5: Lerntechniken nutzen!
Ob Eselsbrücke, Mindmap, Karteikarten, Reime oder Liste – viele bewährte Methoden erleichtern das Lernen. Was am besten hilft, ist vom eigenen (Lern-) Typ und selbstverständlich auch vom Fach abhängig. Für Vokabeln haben sich Lernkarteien als besonders effektiv erwiesen, Zusammenhänge lassen sich mit Lernpostern und Mindmaps gut begreifen und bei Vielen bleibt besonders gut hängen, was schriftlich notiert wird. Auch lautes Lesen, Unterstreichen und Zusammenfassen sind verbreitete Lernmethoden. Den besten Techniken ist gemeinsam, dass sie mehrere Sinne ansprechen und damit Informationen dauerhaft verankern.
Schritt 6: Wiederholen!
Nur durch Wiederholen landet der Lernstoff im Langzeitgedächtnis. Nachvollziehbar ist das speziell beim Vokabellernen. Doch auch andere Zusammenhänge und Fakten sollten mindestens einmal (besser öfter) wiederholt und abgefragt werden. Mit dieser Erfolgskontrolle wird auch deutlich, was tatsächlich "hängengeblieben" ist und was nicht. Speziell jüngeren Kindern können Eltern hierbei gut helfen, indem sie den Stoff noch einmal abfragen und gemeinsam durchgehen. Hilfreich für das Wiederholen nebenbei sind Lernzettel oder -poster, die überall dort aufgehängt werden, wo sich ein Kind im Lauf des Tages sowieso bewegt.
Schritt 7: Motivation bitte!
Aufgabe geschafft? Dann bitte einen Haken dran oder den Punkt auf der Liste durchstreichen. Erfolge sichtbar machen, motiviert. Und Motivation ist wichtig. Neben der guten Zensur, über die man sich (vielleicht) freuen kann, sollte das ruhig direkt geschehen. Durch eine Pause am PC, etwas Leckeres zu essen, eine Runde Radfahren oder eine andere Beschäftigung, die einfach Freude macht.
Schritt 8: Bloß kein Stress!
Angst und Druck sind die denkbar schlechtesten Lernhelfer. Sinnvoll ist es daher auch beim Lernen, mit etwas anzufangen, das leicht fällt. Wer erst einmal im Lernen drin ist, kann dann auch schwierigere Themen angehen und profitiert vom Motivationskick, bereits etwas verstanden und geschafft zu haben.
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Über den Autor/die Autorin
Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.