Eltern in der Schule - Grenzen und Chancen
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Eltern in der Schule - Grenzen und Chancen
von Ulrike Lindner
Obwohl allen Beteiligten bewusst ist, dass Zusammenarbeit zwischen Familien und Schulen wichtig ist, findet diese in der Praxis eher selten statt. Dabei klingen die Expertentipps nicht kompliziert:
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Ob Lisa oder Felix eine erfolgreiche oder weniger erfolgreiche Bildungslaufbahn absolvieren, ist nicht allein von ihren intellektuellen Fähigkeiten abhängig. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist auch das Elternhaus. Verschiedene Studien zeigen, dass die Unterstützung durch das Elternhaus wesentlich dazu beiträgt, ob Kinder gut in der Schule abschneiden.
Um Eltern aktiv einzubeziehen und mit ins Boot zu holen, wenn es um die schulische Laufbahn ihrer Kinder geht, haben Wissenschaftler, Bildungspolitiker und Praktiker Empfehlungen für eine erfolgreiche Elternarbeit zusammengestellt. Denn obwohl allen Beteiligten bewusst ist, dass Zusammenarbeit zwischen Familien und Schulen wichtig ist, findet diese in der Praxis eher selten statt. Dabei klingen die Expertentipps nicht kompliziert:
1. Bessere Kommunikation: Regelmäßig und nicht erst bei Problemen, so sollte sie ablaufen, die ideale Kommunikation zwischen den Eltern und den Lehrern. Also nicht erst anrufen, wenn das sprichwörtliche Kind schon in den Brunnen gefallen ist, sondern durch Email, Newsletter oder über die Internetseite der Schule den Kontakt pflegen. Gleich bei Schuleintritt sollten die Eltern zudem alle wichtigen Kontaktdaten, Ansprechpartner und Informationen in Form einer Broschüre o.ä. erhalten.
2. Eltern teilhaben lassen: Gegenseitiges Vertrauen wächst auch, wenn Eltern selbst in der Schule aktiv werden. Schulen sollten daher zu Beginn des Schuljahres über die Möglichkeiten von Mitwirkung informieren und Eltern ermutigen, diese auch wahrzunehmen. Dazu gehören sowohl die rechtlich vorgesehenen Ämter als Elternvertreter, Klassen- und Schulkonferenz-Vertreter. Aber auch alle weiteren Möglichkeiten wie Hospitationen, gemeinsame Fortbildungen, Projektarbeit, Angebote speziell für Eltern und vieles mehr. Ein weiterer Tipp: Eltern sollten Bibliothek, Computerräume und Sporthallen der Schule mit nutzen können.
3. Klima des Willkommens: Schulen sollten Eltern auf allen nur möglichen Wegen zeigen, dass sie willkommen sind. Angefangen von mehrsprachigen Hinweisschildern bis zu Schulungen in Gesprächsführung und Kommunikationskompetenz für das Kollegium - alle Maßnahmen zeigen den Eltern, dass sie willkommen sind und ihre Beteiligung erwünscht ist.
Um diese Punkte umzusetzen, muss die Elternbeteiligung im Schulkonzept verankert sein. Zusätzliche Empfehlung der Experten: Angebote für Eltern umsetzen, bzw. bestehende Angebote bewerten und ausbauen. Dass in dieser Hinsicht noch Entwicklungsbedarf besteht, zeigt eine Studie der Vodafone Stiftung: Zwar hätten Eltern an Grundschulen vielfältige Gelegenheiten zu Beteiligung, aber die Angebote seien noch immer zu wenig auf die tatsächlichen Bedürfnisse vieler Eltern ausgerichtet. In vieler Hinsicht sei die Situation schon gut. So bieten Grundschulen nahezu flächendeckend an, dass Eltern
Hinzu kommt, dass Elternarbeit für beide Seiten tatsächlich "Arbeit" bedeutet. Deshalb muss sie im Konzept der Schule verankert sein, damit die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden können. Ihre Vorteile müssen den Eltern aber auch deutlich kommuniziert werden, damit diese sich darauf einlassen. Alle werden sich sowieso nicht beteiligen. Diejenigen, die erreicht werden, haben aber zumindest die Chance, im oft schwierigen Verhältnis zwischen Schulen und Familien Veränderungen und Verbesserungen in Gang zu bringen.
Um Eltern aktiv einzubeziehen und mit ins Boot zu holen, wenn es um die schulische Laufbahn ihrer Kinder geht, haben Wissenschaftler, Bildungspolitiker und Praktiker Empfehlungen für eine erfolgreiche Elternarbeit zusammengestellt. Denn obwohl allen Beteiligten bewusst ist, dass Zusammenarbeit zwischen Familien und Schulen wichtig ist, findet diese in der Praxis eher selten statt. Dabei klingen die Expertentipps nicht kompliziert:
1. Bessere Kommunikation: Regelmäßig und nicht erst bei Problemen, so sollte sie ablaufen, die ideale Kommunikation zwischen den Eltern und den Lehrern. Also nicht erst anrufen, wenn das sprichwörtliche Kind schon in den Brunnen gefallen ist, sondern durch Email, Newsletter oder über die Internetseite der Schule den Kontakt pflegen. Gleich bei Schuleintritt sollten die Eltern zudem alle wichtigen Kontaktdaten, Ansprechpartner und Informationen in Form einer Broschüre o.ä. erhalten.
2. Eltern teilhaben lassen: Gegenseitiges Vertrauen wächst auch, wenn Eltern selbst in der Schule aktiv werden. Schulen sollten daher zu Beginn des Schuljahres über die Möglichkeiten von Mitwirkung informieren und Eltern ermutigen, diese auch wahrzunehmen. Dazu gehören sowohl die rechtlich vorgesehenen Ämter als Elternvertreter, Klassen- und Schulkonferenz-Vertreter. Aber auch alle weiteren Möglichkeiten wie Hospitationen, gemeinsame Fortbildungen, Projektarbeit, Angebote speziell für Eltern und vieles mehr. Ein weiterer Tipp: Eltern sollten Bibliothek, Computerräume und Sporthallen der Schule mit nutzen können.
3. Klima des Willkommens: Schulen sollten Eltern auf allen nur möglichen Wegen zeigen, dass sie willkommen sind. Angefangen von mehrsprachigen Hinweisschildern bis zu Schulungen in Gesprächsführung und Kommunikationskompetenz für das Kollegium - alle Maßnahmen zeigen den Eltern, dass sie willkommen sind und ihre Beteiligung erwünscht ist.
Um diese Punkte umzusetzen, muss die Elternbeteiligung im Schulkonzept verankert sein. Zusätzliche Empfehlung der Experten: Angebote für Eltern umsetzen, bzw. bestehende Angebote bewerten und ausbauen. Dass in dieser Hinsicht noch Entwicklungsbedarf besteht, zeigt eine Studie der Vodafone Stiftung: Zwar hätten Eltern an Grundschulen vielfältige Gelegenheiten zu Beteiligung, aber die Angebote seien noch immer zu wenig auf die tatsächlichen Bedürfnisse vieler Eltern ausgerichtet. In vieler Hinsicht sei die Situation schon gut. So bieten Grundschulen nahezu flächendeckend an, dass Eltern
- sich über das Schulkonzept informieren,
- sich über den Lernfortschritt ihres Kindes informieren,
- in der Schule mitarbeiten
- sich (z. B. als Elternsprecher) an Entscheidungsprozessen beteiligen.
- Hospitationen im Unterricht
- Anwesenheit bei Präsentationen und Vorführungen von Schülern
- Portfolioarbeit, um Eltern besser über die Leistungen der Kinder zu informieren
- Elterntreffpunkte in der Schule
- Entwicklung von Lernmaterialien unter Beteiligung von Eltern.
Grenzen der Elternarbeit
Allerdings hat auch Elternarbeit ihre Grenzen. Die wichtigste: Der Unterschied zwischen Elternhaus und Schule kann (und soll) dadurch nicht aufgehoben werden. Eltern haben naturgemäß ein grundsätzlich anderes Interesse als Lehrer. Während die einen an ihrem Kind und dessen Wohlergehen interessiert sind, hat der Lehrer immer die gesamte Klasse im Blick.Hinzu kommt, dass Elternarbeit für beide Seiten tatsächlich "Arbeit" bedeutet. Deshalb muss sie im Konzept der Schule verankert sein, damit die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden können. Ihre Vorteile müssen den Eltern aber auch deutlich kommuniziert werden, damit diese sich darauf einlassen. Alle werden sich sowieso nicht beteiligen. Diejenigen, die erreicht werden, haben aber zumindest die Chance, im oft schwierigen Verhältnis zwischen Schulen und Familien Veränderungen und Verbesserungen in Gang zu bringen.
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Über den Autor/die Autorin
Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.