Auf Schusters Rappen unterwegs

- Wandertage in der Grundschule

Gruppenfoto mit Kindern auf einem Baumstamm
Freizeit und Erholung
© Christian Schwier - Fotolia.de
von Alexandra von Plüskow - Kaminski

Ihr Kind geht gemeinsam mit seiner Klasse auf eine Wanderung? Dann sollten Sie diesen besonderen Tag gemeinsam vorbereiten. Denn es geht nicht nur um einen Ausflug in die Natur. Wandertage können mehr! Was Eltern und Kinder über diese besonderen Exkursionen wissen sollten, nennt der folgende Beitrag.

Lesedauer:
3 min

Zu Fuß in die Natur

Laut Erlasslage sollten - je nach Bundesland - vier bis fünf Wandertage pro Schuljahr stattfinden. In den jüngeren Jahrgängen der Grundschule sind diese halbtägig anzusetzen, ältere Grundschuljahrgänge machen sich zumeist einen ganzen Tag lang auf den Weg. Und - wie es der Name schon sagt. Wandertage grenzen sich von so genannten "Erkundungsgängen", die maximal vier Stunden andauern dürfen, ab. Auch sind sie nicht zu verwechseln mit den so genannten "Schulfahrten", die in der Regel über mehrere Tage hinweg stattfinden. Großgeschrieben werden an diesen Tagen das gemeinsame Erleben der Natur und das Ausbilden der Klassengemeinschaft.

Planung

Grundsätzlich stellt die Klassenlehrkraft ihre Vorhaben zu Beginn eines Schulhalbjahres im Rahmen eines Elternabends vor. Entweder hat sie selbst mögliche Ziele herausgesucht oder diese mit den Kindern gemeinsam erarbeitet. Oder sie bittet Sie als Eltern um Hinweise. Die Wandertage werden dann innerhalb des Elternabends detaillierter besprochen. Sie sollten - wenn möglich - keine weiteren Kosten (außer ggf. Eintrittsgelder) verursachen. Da aber das Natur- und Gruppenerlebnis im Vordergrund steht, sind Wandertage in der Regel nicht kostenintensiv.
Während des Elternabends klärt die Klassenlehrkraft dann auch, ob sie eine Unterstützung auf dem Weg benötigt oder auch an einer Stelle des Weges mit einem Picknick auf die Klasse gewartet werden sollte.
Wenn Sie sich für eine solche Helfer- bzw. Helferinnentätigkeit melden, so klären Sie in diesem Zusammenhang ab, wie es um die Aufsichtspflicht steht. In manchen Bundesländern geht diese direkt auf Sie über, wenn Sie beispielsweise eine kleine Gruppe von Kindern während der Wanderung betreuen.

Organisation

Vor dem Wandertag thematisiert die Klassenlehrkraft diesen innerhalb der Lerngruppe und bereitet diesen vor. Dies geschieht etwa im fächerverbindenden Unterricht. Im Sachkundeunterricht werden Tiere und Pflanzen des Ausflugszieles genauer unter die Lupe genommen, im Mathematikunterricht kreisen die so genannten Rechengeschichten um den Wandertag und auch im Deutschunterricht werden beispielsweise Interview-Fragen für Experten und Expertinnen vorbereitet.
Auch Sie sollten rechtzeitig eine Elterninformation erhalten, auf der steht, wann und wo sich die Klasse trifft und welche Dinge jedes Kind dabei haben sollte.
Schicken Sie Ihr Kind an diesem Tag so rechtzeitig auf den Schulweg, dass es auf jeden Fall pünktlich ankommt.

Gut ausgerüstet

Ihr Kind sollte gut ausgerüstet sein für die Wanderung. Dazu gehört eine wettergerechte Kleidung, die im "Zwiebelprinzip" getragen werden sollte. Sollte es während der Wanderung wärmer werden, kann Ihr Kind beispielsweise die Jacke einfach ausziehen und hat eine leichte Sweatjacke darunter. Das Schuhwerk sollte fest und wasserdicht sein - und eine leichte Regenjacke sollte im Rucksack dabei sein. Bei Sonnenschein sollte Ihr Kind ggf. ein Cap tragen und mit Sonnenmilch ausgerüstet sein.
Auch für das leibliche Wohl sollte gesorgt sein. Geben Sie ausreichend ungesüßte Getränke mit auf den Weg und Speisen, die es ohne weiteren Aufwand verzehren kann. Achten Sie darauf, dass nichts auslaufen kann.

Während des Wanderns

Die Klasse sollte feste Regeln für den Wandertag haben. Kann ein Kind an der Wanderung - etwa aus gesundheitlichen Gründen - nicht teilnehmen, so sollten Eltern dieses rechtzeitig in der Schule abmelden. Sollte es am Unterricht teilnehmen können, so besucht es am Wandertag einfach den Unterricht einer anderen Klasse.
Die Lehrkraft und ihre Begleitung sollten darauf achten, dass alle Kinder während der Wanderung gut beaufsichtigt sind. Hierzu verteilen sich die Begleitpersonen innerhalb der Kindergruppe und wandern gemeinsam mit ihnen. Hierbei sollte auch darauf geachtet werden, dass alle Kinder auf den Wegen bleiben und keine Tiere stören sowie keine geschützten Pflanzen pflücken.
Von Zeit zu Zeit sollten altersgerechte Erholungspausen eingelegt werden.

Nachbereitung

Ganz gewiss hat Ihr Sprössling viel zu erzählen, wenn er von der Wanderung nach Hause kommt. Geben Sie ihm etwa beim gemeinsamen Essen oder bei einer Tasse Tee die Möglichkeit dazu. In der Schule werden beispielsweise kleine Geschichten vom Wandertag in Form von Erlebniserzählungen festgehalten oder auch Interviews mit den Expertinnen und Experten ausgewertet.

Eines ist sicher: Wandertage gehören zu den Höhepunkten im schulischen Alltag. Sie sind nicht nur gewinnbringend, um das Verständnis für die Natur zu wecken, sondern sie fördern auch das Miteinander in der Klassengemeinschaft in besonderer Weise.

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Über den Autor/die Autorin
Foto Alexandra von Plüskow-Kaminski

Alexandra von Plüskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tätig. Dabei war sie u.a. zuständig für die Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule. Seit März 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum Lüneburg.

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