Orchester oder Computerklasse - welches Profil ist für mein Kind geeignet?

Entwicklung und Erziehung
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Wer heute eine weiterführende Schule besucht, findet an zahlreichen Gesamtschulen, Gymnasien und zunehmend auch Realschulen die so genannten „Profile“ im Programm. Doch für welches Profil sollte man sich - im Sinne des Kindes - entscheiden?
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Ein neuer Trend: Profilklassen Die Kinder der 7 c sitzen still im Klassenraum. Alle sind über ihre Notebooks gebeugt, zu hören ist nur das leise Klickern der Tastaturen. Die Klasse ist eine IT-Klasse.

Alle Schüler des Wolfenbüttler Gymnasiums, in dem dieses spezielle Angebot läuft, haben sich zum Ende der sechsten Jahrgangsstufe entschieden, in den nächsten drei Jahren jeweils eine Stunde zusätzlich für den IT-Unterricht zu investieren. Neben Multimedia-Präsentationen steht dann unter anderem die Programmierung eines Roboters, ein Webseiten-Projekt oder die Gründung einer Schülerfirma auf dem Lehrplan. Außer dem Profil "Informatik - Medien - Wirtschaft" bietet das Gymnasium seine Schülerinnen und Schülern noch ein "Entdecker-Profil" im Bereich Naturwissenschaften und ein drittes Profil im Bereich Kunst-Musik-Darstellendes Spiel an. Damit liegt die Schule voll im Trend.

Wer heute eine weiterführende Schule besucht, findet an zahlreichen Gesamtschulen, Gymnasien und zunehmend auch Realschulen die so genannten "Profile" im Programm. Grundgedanke ist, neben der Profilierung der Schule, die Förderung bestimmter Neigungen und Begabungen der Schüler. Hier sind Raum und Zeit für die Vertiefung fachlicher Neigungen gegeben, während gleichzeitig das Bewältigen des Lernstoffs in den restlichen Fächern nicht zu kurz kommt.

Außerdem ist nach Erfahrung vieler Pädagogen in den Profilklassen das Gemeinschaftsgefühl stärker ausgeprägt, als in profillosen Klassen. Profile werden deshalb als Ansatz verstanden, mit modernen Konzepten auf neue gesellschaftliche Ansprüche zu reagieren.

Profile für jedes Interesse Welche Profile gewählt werden können, hängt von der jeweiligen Schule ab. Meist ist der Profilunterricht auf drei Jahre beschränkt und findet in den Klassen 7 bis 9 statt. Viele Profile orientieren sich an den Begabungsbereichen. Da gibt es dann Forscher-, Naturschützer- oder Entdeckerklassen, in denen zusätzlich zum regulären Unterricht experimentelle Methoden der Naturwissenschaft erfahren werden können.

In Weltklassen beschäftigen sich Schüler mit politischen und geschichtlichen Zusammenhängen, während die künstlerisch Interessierten sich in Kunstprofilen wiederfinden. Klassiker unter den Profilklassen sind die bilingualen Klassen, in denen der Spracherwerb (in der Regel des Englischen) gefördert wird. In den so genannten "Bili" Klassen findet der Unterricht in mindestens einem zusätzlichen Fach in der Fremdsprache statt. Den Einstieg bildet in Klasse 7 oft der Sportunterricht, später kommen in den Klassen 8 und 9 dann beispielsweise Geschichtsunterricht, Biologie oder Politik auf Englisch dazu. Auch dieses Angebot "erkaufen" die Schüler mit einer zusätzlichen Wochenstunde, eine Investition, die sich nach Ansicht vieler Lehrer, Eltern und Schüler auszahlt.

Auch die beliebten Musikklassen gehören zu den Profilklassen. Ob Orchester, Bläser oder Chor, wer gemeinsam musiziert, der lernt auch besser zusammen. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass in den Musikklassen die Konzentration stärker ausgeprägt ist und auch Teamfähigkeit, Ausdauer und Merkfähigkeit steigen. Davon profitieren dann wiederrum die anderen Fächer und das Schulklima. Für die Teilnahme an einer Musikklasse muss übrigens kein Kind bereits ein Instrument spielen. Im Gegenteil - auch wer bereits musikalisch aktiv ist, beginnt mit einem neuen Instrument. So soll erreicht werden, dass alle von einem möglichst gleichen Punkt aus beginnen.

Vorteile der Profilklassen

Das Prinzip Profil gewinnt immer mehr Freunde, denn die Einteilung der Schüler bringt viele Vorteile und ganz neue Möglichkeiten.

Weil Profile nach eigenen Interessen gewählt werden, ist die Motivation hier oft besonders groß.

In Profilen wird

  • die individuelle Begabung gefördert
  • Motivation für das Lernen gesteigert
  • gemeinsam und oft projektbezogen gearbeitet
  • eigenverantwortliches Handeln gefordert
  • Teilnahme an Wettbewerben angeregt


Damit die Vorteile des Systems auch greifen können, muss aber eine Voraussetzung stimmen: Bei der Wahl eines Profils sollten Wünsche und die Fähigkeiten des Kindes den Ausschlag geben.

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