Besser lernen – Lernwerkzeuge im Überblick

Schülerin beim Lernen in der Bibliothek
Entwicklung und Erziehung
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Lernen funktioniert besonders gut, wenn der Stoff abwechslungsreich präsentiert wird und viele Sinne angesprochen werden. Deshalb lohnt es sich, gelegentlich die Hilfe bewährter Lernwerkzeuge in Anspruch zu nehmen.

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Besser lernen – Lernwerkzeuge im Überblick

Lernen funktioniert besonders gut, wenn der Stoff abwechslungsreich präsentiert wird und viele Sinne angesprochen werden. Deshalb lohnt es sich, gelegentlich die Hilfe bewährter Lernwerkzeuge in Anspruch zu nehmen. Viele vermitteln den Lernstoff abwechslungsreich oder spielerisch und tragen dazu bei, das Gelernte effektiv im Langzeitgedächtnis zu verankern.

Zusatznutzen:

Wer seinen Lernstoff selbst in Häppchen strukturiert, um etwa ein Lernplakat zu erstellen, wer Karteikarten schreibt oder ein Memory entwickelt, unterstützt durch das Selbermachen den Lernprozess. Die Erfahrung der eigenen Kompetenz oder "Selbstwirksamkeit" , die dadurch ermöglicht wird, schafft neue Motivation, Selbstvertrauen und Leistungsbereitschaft.

Lernkartei

Die Lernkartei ist der Klassiker unter den Lernwerkzeugen. Und das mit gutem Grund. Wenig andere Instrumente sind so erfolgreich, wenn es darum geht, Informationen dauerhaft im Langzeitgedächtnis zu verankern. Die Kartei eignet sich für Vokabeln, Lernwörter, Formeln, Gedichtzeilen und viele weitere Fakten. Einzige Anforderung: Die zu lernenden Inhalte müssen jeweils auf eine Karteikarte passen.

Und so funktioniert's:

Jede Information bekommt eine Blanko-Karteikarte im Format DIN A8. Auf die Vorderseite wird eine einfache Frage oder ein Begriff geschrieben, im Fall von Vokabeln etwa die deutsche Bedeutung. Auf der Rückseite steht die "Lösung". Also entweder die Übersetzung der Vokabel, die Formel oder die Antwort.
Jetzt werden die Karteikarten in einem Kasten mit mehreren Fächern (vier bis fünf Fächer sind ideal) in das vorderste Fach gesteckt und der Reihe nach durchgearbeitet. Ist die Lösung richtig, wandert die Karte ins zweite Fach. Bei falschen Lösungen verbleibt die entsprechende Karte im ersten Fach. Durch wiederholtes Durcharbeiten der einzelnen Fächer "rutschen" gelernte Fakten immer weiter nach hinten, bis sie schließlich aussortiert werden.
Besonders gut wird übrigens mit selbst geschriebenen Karten gelernt, weil beim Abschreiben oder Formulieren einer Fragestellung bereits ein Merkeffekt eintritt.

Lernplakat

Viele Schülerinnen und Schüler sind mit der Technik bereits vertraut, weil schon in der Grundschule Referate oft mit Hilfe eines Lernplakats vorgestellt werden. Gut einsetzbar ist die Technik auch, um sich auf Klassenarbeiten und Tests vorzubereiten.

Vorteil der Plakattechnik:

Auf einen Blick sind alle Inhalte verfügbar, das Plakat ist sichtbar und verschwindet nicht in der Schublade und vor allem: Beim Erstellen tritt bereits ein Lerneffekt ein.

So geht's:

Lernplakate eigenen sich gut, um komplexe Inhalte, z.B. aus dem Bereich Naturwissenschaft, darzustellen. Verschiedene Aspekte eines Themas werden auf einem großen Blatt Papier (DIN A3 oder DIN A2) festgehalten. Dabei können sowohl farbige Zeichnungen, Tabellen, kurze Texte oder auch Fotos verwendet werden. Ideal eignet sich auch die Form einer Mindmap, bei der im Zentrum das Thema steht und die Fakten entlang der Äste notiert, gezeichnet oder aufgeklebt werden.

Wichtig: Das fertige Plakat sollte gut sichtbar aufgehängt werden, so dass der Blick immer wieder darauf fällt. Ein Lernplakat bleibt zehn bis vierzehn Tage hängen, danach kann es wieder verschwinden. Durch den Gewöhnungseffekt schaut dann nämlich sowieso keiner mehr darauf!

Klebezettel

Kleiner Aufwand, großer Nutzen - statt eines ganzen Plakats können auch kleinere Notizen oder "Post its" den Effekt des "Im-Vorbeigehen-Lernens" erfüllen. Vokabeln, Formeln, Gedichtzeilen oder Lernwörter werden auf Zettel geschrieben und an Stellen platziert, die täglich aufgesucht werden und auf die der Blick fällt (z.B. im Badezimmer beim Zähneputzen).

Lernmemory

Insbesondere jüngere Schüler haben Spaß an spielerischen Lernwerkzeugen. Dazu gehört das Lernmemory, das für verschiedene Inhalte eingesetzt werden kann. Mit vorgefertigten oder selbst angefertigten Spielkarten lassen sich z.B. Grammatikregeln oder Vokabeln gut üben.

So geht's:

Im Handel erhältlich sind u.a. Memory-Spiele zum Vokabellernen, bei denen auf einer Karte der deutsche Begriff, auf der anderen zugehörigen die englische Übersetzung aufgedruckt sind. Für den Einsatz in anderen Gebieten lassen sich mit einfachsten Mitteln selbst Memorys herstellen. Z.B. um im Grund- oder Vorschulbereich einfache geometrische Formen zu lernen, zur Rechtschreibübung (Bildmotiv und geschrieben Form bilden ein Pärchen) oder für viele andere Inhalte.


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