Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern
Entwicklung und Erziehung
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Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern
von Dr. Lisa Mundzeck
Eltern und Lehrer – ihr Verhältnis zueinander ist oft nicht ganz einfach, sondern vielleicht von Unsicherheit und gegenseitigen hohen Erwartungshaltungen geprägt. Wenn es selbstverständlich auch hier positive Beispiele der Zusammenarbeit gibt, so entstehen Vorurteile auf beiden Seiten dennoch schnell.
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3 min
Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern
Eltern und Lehrer - ihr Verhältnis zueinander ist oft nicht ganz einfach, sondern vielleicht von Unsicherheit und gegenseitigen hohen Erwartungshaltungen geprägt. Wenn es selbstverständlich auch hier positive Beispiele der Zusammenarbeit gibt, so entstehen Vorurteile auf beiden Seiten dennoch schnell.
Dabei trägt eine gute Stimmung zwischen Elternhaus und Schule wesentlich dazu bei, dass sich die Kinder in der Schule wohlfühlen.
Vorurteile und Unsicherheit Auf Seiten der Eltern herrschen oft Unsicherheit, Distanziertheit und Vorurteile gegenüber den Lehrern ihrer Kinder vor. Viele erinnern sich in diesem Zusammenhang vornehmlich an ihre eigene Schulzeit und fühlen sich schnell selbst angegriffen, wenn der Lehrer Kritik am eigenen Kind äußert. Gleichzeitig scheuen sie sich vielleicht vor eigener Kritik am Lehrer, weil sie befürchten, ihr eigenes Kind damit in negatives Licht zu setzen.
Lehrer wiederum fühlen sich häufig schnell auf den Schlips getreten, in ihrer Kompetenz gekränkt, wenn Eltern kritisch nachfragen. Schließlich sind sie die ausgebildeten Pädagogen. Oft wird die in ihren Augen mangelnde Erziehung der Kinder beklagt, deren Nachholen die Schule dann nachzuholen hätte.
Mögen manche dieser Vorwürfe auch gerechtfertigt sein, so helfen sie sicher nicht weiter, um das Verhältnis zwischen Eltern und Lehrern zu einem guten Verhältnis werden zu lassen.
Studienergebnisse zum Thema Laut Tagesspiegel ergab eine bundesweite Umfrage des "Bildungsbarometers" der Universität Koblenz-Landau unter ca. 2000 Lehrern und Eltern, dass die Zusammenarbeit vielfach für stark verbesserungswürdig angesehen wird. In nur 46 % aller Fälle würden bei einem Zusammentreffen zwischen beiden Seiten konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation der Kinder in der Schule gemacht, in 41 % dagegen gäbe es keine handfesten Verbesserungsvorschläge. Ungefähr ein Drittel der Eltern hatte negative Erfahrungen mit Lehrern gemacht.
Die Mehrzahl aller Eltern halte eine Zusammenarbeit mit den Lehrern allerdings für sehr wichtig. So ginge ein Gesprächstermin zwischen beiden Seiten in der Mehrheit auf die Initiative der Eltern zurück.
Insofern scheint es nicht am mangelnden Interesse auf Elternseite zu liegen, dass die Kooperation zwischen beiden Seiten oft schwierig ist. Aber auch vielen Lehrern liegt an einem guten Verhältnis zu den Eltern ihrer Schüler. Was also kann man machen, um dieses Verhältnis zu fördern?
Tipps zur erfolgreichen Zusammenarbeit Für Eltern wichtig: Negative Kritik am eigenen Kind kann schmerzlich sein, gehört aber im Bewertungs- und Leistungssystem unsere Schule zum Job des Lehrers.
Vorurteile gegenüber Lehrern sollten Eltern lieber für sich behalten.
Den Erzählungen des eigenen Kindes aus dem Schulalltag gut zuhören hilft dabei, ein Gespür für den Lehrer zu bekommen. Probleme können außerdem so rechtzeitig erkannt und in einem Eltern-Lehrer-Gespräch aus dem Weg geschafft werden.
Eltern können nicht erwarten, dass Lehrer "ihre" Erziehungsarbeit machen und Versäumnisse "ausbügeln".
Lehrer wiederum sollten die Erziehungsarbeit der Eltern nicht unterschätzen, mag sie in ihren Augen auch manchmal nicht "perfekt" sein.
Für Lehrer wichtig: Niemand kennt das einzelne Kind so gut wie seine Eltern.
Den Eltern Gelegenheit zum Austausch geben, sie regelmäßig über das Schulleben zu informieren, sei es per Brief oder per Mail, hilft wesentlich, sie besser mit einzubeziehen und von ihrer Seite Feedback zu bekommen.
Für beide Seiten gilt: Ein Mindestmaß an Interesse am Elternhaus bzw. am Lehrer und der Schule ist ganz im Sinne des Kindes. Scheu, Unsicherheit und das Festhalten an eigenen negativen Schulerfahrungen helfen nicht weiter. Kommunikation ist auch hier das A und O.
Links zum Thema www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Schule/s_1359.html
http://lehrerfortbildung-bw.de/allgschulen/.. (pdf)
www.wochenblatt.de/nachrichten/..
www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=2756
http://bildungsklick.de/pm/..
www.zeit.de/2005/43/B-EUS-Aufmacher
Foto: © AVAVA/IStockphoto
Dabei trägt eine gute Stimmung zwischen Elternhaus und Schule wesentlich dazu bei, dass sich die Kinder in der Schule wohlfühlen.
Vorurteile und Unsicherheit Auf Seiten der Eltern herrschen oft Unsicherheit, Distanziertheit und Vorurteile gegenüber den Lehrern ihrer Kinder vor. Viele erinnern sich in diesem Zusammenhang vornehmlich an ihre eigene Schulzeit und fühlen sich schnell selbst angegriffen, wenn der Lehrer Kritik am eigenen Kind äußert. Gleichzeitig scheuen sie sich vielleicht vor eigener Kritik am Lehrer, weil sie befürchten, ihr eigenes Kind damit in negatives Licht zu setzen.
Lehrer wiederum fühlen sich häufig schnell auf den Schlips getreten, in ihrer Kompetenz gekränkt, wenn Eltern kritisch nachfragen. Schließlich sind sie die ausgebildeten Pädagogen. Oft wird die in ihren Augen mangelnde Erziehung der Kinder beklagt, deren Nachholen die Schule dann nachzuholen hätte.
Mögen manche dieser Vorwürfe auch gerechtfertigt sein, so helfen sie sicher nicht weiter, um das Verhältnis zwischen Eltern und Lehrern zu einem guten Verhältnis werden zu lassen.
Studienergebnisse zum Thema Laut Tagesspiegel ergab eine bundesweite Umfrage des "Bildungsbarometers" der Universität Koblenz-Landau unter ca. 2000 Lehrern und Eltern, dass die Zusammenarbeit vielfach für stark verbesserungswürdig angesehen wird. In nur 46 % aller Fälle würden bei einem Zusammentreffen zwischen beiden Seiten konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation der Kinder in der Schule gemacht, in 41 % dagegen gäbe es keine handfesten Verbesserungsvorschläge. Ungefähr ein Drittel der Eltern hatte negative Erfahrungen mit Lehrern gemacht.
Die Mehrzahl aller Eltern halte eine Zusammenarbeit mit den Lehrern allerdings für sehr wichtig. So ginge ein Gesprächstermin zwischen beiden Seiten in der Mehrheit auf die Initiative der Eltern zurück.
Insofern scheint es nicht am mangelnden Interesse auf Elternseite zu liegen, dass die Kooperation zwischen beiden Seiten oft schwierig ist. Aber auch vielen Lehrern liegt an einem guten Verhältnis zu den Eltern ihrer Schüler. Was also kann man machen, um dieses Verhältnis zu fördern?
Tipps zur erfolgreichen Zusammenarbeit Für Eltern wichtig: Negative Kritik am eigenen Kind kann schmerzlich sein, gehört aber im Bewertungs- und Leistungssystem unsere Schule zum Job des Lehrers.
Vorurteile gegenüber Lehrern sollten Eltern lieber für sich behalten.
Den Erzählungen des eigenen Kindes aus dem Schulalltag gut zuhören hilft dabei, ein Gespür für den Lehrer zu bekommen. Probleme können außerdem so rechtzeitig erkannt und in einem Eltern-Lehrer-Gespräch aus dem Weg geschafft werden.
Eltern können nicht erwarten, dass Lehrer "ihre" Erziehungsarbeit machen und Versäumnisse "ausbügeln".
Lehrer wiederum sollten die Erziehungsarbeit der Eltern nicht unterschätzen, mag sie in ihren Augen auch manchmal nicht "perfekt" sein.
Für Lehrer wichtig: Niemand kennt das einzelne Kind so gut wie seine Eltern.
Den Eltern Gelegenheit zum Austausch geben, sie regelmäßig über das Schulleben zu informieren, sei es per Brief oder per Mail, hilft wesentlich, sie besser mit einzubeziehen und von ihrer Seite Feedback zu bekommen.
Für beide Seiten gilt: Ein Mindestmaß an Interesse am Elternhaus bzw. am Lehrer und der Schule ist ganz im Sinne des Kindes. Scheu, Unsicherheit und das Festhalten an eigenen negativen Schulerfahrungen helfen nicht weiter. Kommunikation ist auch hier das A und O.
Links zum Thema www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Schule/s_1359.html
http://lehrerfortbildung-bw.de/allgschulen/.. (pdf)
www.wochenblatt.de/nachrichten/..
www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=2756
http://bildungsklick.de/pm/..
www.zeit.de/2005/43/B-EUS-Aufmacher
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Über den Autor/die Autorin
Dr. Lisa Mundzeck ist promovierte Historikerin und arbeitet als freie Online-Journalistin, wissenschaftliche Autorin und Archivarin in Hannover.