Förderung von Hochbegabten
Entwicklung und Erziehung
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Förderung von Hochbegabten
Diagnose „hochbegabt“, das trifft auf zwei bis drei Prozent eines Jahrgangs zu. Hochbegabte haben einen Intelligenzquotienten von mehr als 130 (zum Vergleich: der Durchschnitt der Bevölkerung liegt im Bereich zwischen 95 bis 100, ab 115 spricht man von überdurchschnittlicher Intelligenz). Bereits im Kindergartenalter können zeigen sie oft Fähigkeiten, die ihre Altersgenossen nicht fertigbringen.
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Hochbegabte Kinder erkennen und fördern
Diagnose „hochbegabt“, das trifft auf zwei bis drei Prozent eines Jahrgangs zu. Hochbegabte haben einen Intelligenzquotienten von mehr als 130 (zum Vergleich: der Durchschnitt der Bevölkerung liegt im Bereich zwischen 95 bis 100, ab 115 spricht man von überdurchschnittlicher Intelligenz).
Bereits im Kindergartenalter können sie oft Fähigkeiten zeigen, die ihre Altersgenossen nicht fertigbringen, in der Schulzeit setzt sich diese Entwicklung oft fort. Damit hochbegabten Kindern nicht der Langeweile-Kollaps droht und sie ihre Unterforderung eventuell sogar kompensieren und zum Klassenclown werden oder sich ganz aus dem Unterrichtsgeschehen verabschieden, ist die rechtzeitige Diagnose und richtige Förderung so wichtig. Aber woran lassen sich hochbegabte Kinder erkennen? Schließlich gibt es nach Aussage von Experten nicht nur eine, sondern gleich mehrere verschiedene Formen von Hochbegabung:
logisch-mathematische Hochbegabung
sprachliche Hochbegabung
musikalische Hochbegabung
bildnerisch-künstlerische Hochbegabung
sensomotorische Hochbegabung (körperliche Begabung)
soziale Hochbegabung
Manchmal sind Kinder in mehreren Bereichen hochbegabt, manchmal geht die Hochbegabung in einem Bereich jedoch auch mit völlig durchschnittlichen Fähigkeiten in anderen Feldern einher. Ein Beispiel dafür ist der Nobelpreisträger Albert Einstein, der zwar brillant in den Naturwissenschaften war, sprachlich jedoch nur recht durchschnittliche Leistungen zeigte. Auch muss nicht jedes hochbegabte Kind gleich auffällig werden und andererseits steckt nicht in jedem schlecht erzogenen unaufmerksamen Schüler ein verkanntes Genie.
Es ist also nicht ganz einfach, die Diagnose Hochbegabung zu stellen. Am besten, so Erziehungsfachleute, ist die Diagnose durch eine Psychologin oder einen Psychologen. Diese Anzeichen können Eltern aber auch selbst erkennen – sie deuten zumindest auf eine Hochbegabung hin:
Auf eine Hochbegabung deuten natürlich auch alle Zeichen überdurchschnittlicher intellektueller Leistungsfähigkeit hin. Zum Beispiel ein sehr gutes Sprachverständnis oder hohe Fähigkeiten zum komplexen, logischen Denken. Anders als allgemein angenommen ist das frühe Schreiben- und Lesen-Können jedoch kein eindeutiges Anzeichen einer Hochbegabung, sondern deutet lediglich auf ein besonderes Interesse an Sprache und/oder Zahlen hin. Wie lässt sich Hochbegabung erkennen? Je jünger ein Kind ist, desto schwieriger ist die Diagnose Hochbegabung, nicht zuletzt weil die Entwicklung der Intelligenz in diesem Alter hohen Schwankungen unterliegt. Leichter fällt das bei älteren Kindern. An erster Stelle steht bei der Diagnose immer die Verhaltensbeobachtung durch Eltern, Erzieher und Lehrkräfte. Sie erkennen als erste Abweichungen von der durchschnittlichen Entwicklung. Aber Achtung: Gerade die Einschätzung der Eltern ist nicht immer zuverlässig, da viele Eltern dazu neigen, die Leistungen ihrer Kinder zu überschätzen.
Auch werden Jungen öfter für hochbegabt gehalten als Mädchen – zu Unrecht. Aber auch Erzieher und Lehrer können irren. Zum einen, weil ihre Ausbildung ihnen keine Bewertungsgrundlagen geliefert hat, zum anderen weil sie sich zum Teil kaum von den intellektuellen Leistungen eines Kindes lösen können. In der Schule werden daher hochintelligente Kinder, die keine guten Noten erzielen (sogenannte „Underachiever“), oft nicht als hochbegabt erkannt.
Zuverlässiger sind sogenannte Intelligenzstrukturtests, die ein vergleichsweise breites Spektrum der intellektuellen Fähigkeiten abdecken. Durchgeführt werden sie von Psychologen, auch Erziehungsberatungsstellen oder Kinderärzte können oft weiterhelfen. Zur Förderung in der Schule haben sich inzwischen verschiedene Ansätze herausgebildet. Im Wesentlichen unterscheidet man in:
a) beschleunigtes Lernen („Akzelaration“), bei dem Kinder z.B. vorzeitig eingeschult werden, in altersgemischten Klassen unterrichtet werden, Klassen überspringen oder Teilunterricht in höheren Klassen erhalten.
b) eine weitere Möglichkeit ist das so genannte „vertiefte Lernen“ („Enrichment“). Dabei bleibt das Kind im Klassenverband, wird jedoch individuell gefördert. Arbeitsgemeinschaften, die Wahl zusätzlicher Fächer, Teilnahme an bundesweiten Schülerwettberben oder die Kooperation mit Universitäten sorgen dann für zusätzliche Anregung.
c) in speziellen Klassen und Schulen wird eine Kombination aus den beiden beschriebenen Möglichkeiten angeboten. In Intensivkursen, „D-Zug-Klassen“ oder auf zweisprachigen Schulen kann auf die Anforderungen Hochbegabter ganz speziell eingegangen werden. Links Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V.
www.dghk.de
Vereinigung von Menschen mit hoher Testintelligenz
www.mensa.de
Zentrum für Begabungsförderung
www.bildung-und-begabung.de
Foto: iStockPhoto/acilo
Bereits im Kindergartenalter können sie oft Fähigkeiten zeigen, die ihre Altersgenossen nicht fertigbringen, in der Schulzeit setzt sich diese Entwicklung oft fort. Damit hochbegabten Kindern nicht der Langeweile-Kollaps droht und sie ihre Unterforderung eventuell sogar kompensieren und zum Klassenclown werden oder sich ganz aus dem Unterrichtsgeschehen verabschieden, ist die rechtzeitige Diagnose und richtige Förderung so wichtig. Aber woran lassen sich hochbegabte Kinder erkennen? Schließlich gibt es nach Aussage von Experten nicht nur eine, sondern gleich mehrere verschiedene Formen von Hochbegabung:
Manchmal sind Kinder in mehreren Bereichen hochbegabt, manchmal geht die Hochbegabung in einem Bereich jedoch auch mit völlig durchschnittlichen Fähigkeiten in anderen Feldern einher. Ein Beispiel dafür ist der Nobelpreisträger Albert Einstein, der zwar brillant in den Naturwissenschaften war, sprachlich jedoch nur recht durchschnittliche Leistungen zeigte. Auch muss nicht jedes hochbegabte Kind gleich auffällig werden und andererseits steckt nicht in jedem schlecht erzogenen unaufmerksamen Schüler ein verkanntes Genie.
Es ist also nicht ganz einfach, die Diagnose Hochbegabung zu stellen. Am besten, so Erziehungsfachleute, ist die Diagnose durch eine Psychologin oder einen Psychologen. Diese Anzeichen können Eltern aber auch selbst erkennen – sie deuten zumindest auf eine Hochbegabung hin:
- Ein für das Alter ungewöhnlich großer Wortschatz und eine ausdrucksvolle Redeweise,
- Interesse für Themen, die nicht zum Alter passen,
- Braucht wenig Schlaf
- Ausgeprägten Gerechtigkeitssinn
- Neugierde
- Hohe Selbständigkeit
- Eher ältere als gleichaltrige Freunde,
- Obwohl das Kind immer interessiert und wach wirkte, arbeitet es in der Schule plötzlich nicht mehr mit bzw. schulische Leistungen werden plötzlich deutlich schlechter.
Auf eine Hochbegabung deuten natürlich auch alle Zeichen überdurchschnittlicher intellektueller Leistungsfähigkeit hin. Zum Beispiel ein sehr gutes Sprachverständnis oder hohe Fähigkeiten zum komplexen, logischen Denken. Anders als allgemein angenommen ist das frühe Schreiben- und Lesen-Können jedoch kein eindeutiges Anzeichen einer Hochbegabung, sondern deutet lediglich auf ein besonderes Interesse an Sprache und/oder Zahlen hin. Wie lässt sich Hochbegabung erkennen? Je jünger ein Kind ist, desto schwieriger ist die Diagnose Hochbegabung, nicht zuletzt weil die Entwicklung der Intelligenz in diesem Alter hohen Schwankungen unterliegt. Leichter fällt das bei älteren Kindern. An erster Stelle steht bei der Diagnose immer die Verhaltensbeobachtung durch Eltern, Erzieher und Lehrkräfte. Sie erkennen als erste Abweichungen von der durchschnittlichen Entwicklung. Aber Achtung: Gerade die Einschätzung der Eltern ist nicht immer zuverlässig, da viele Eltern dazu neigen, die Leistungen ihrer Kinder zu überschätzen.
Auch werden Jungen öfter für hochbegabt gehalten als Mädchen – zu Unrecht. Aber auch Erzieher und Lehrer können irren. Zum einen, weil ihre Ausbildung ihnen keine Bewertungsgrundlagen geliefert hat, zum anderen weil sie sich zum Teil kaum von den intellektuellen Leistungen eines Kindes lösen können. In der Schule werden daher hochintelligente Kinder, die keine guten Noten erzielen (sogenannte „Underachiever“), oft nicht als hochbegabt erkannt.
Zuverlässiger sind sogenannte Intelligenzstrukturtests, die ein vergleichsweise breites Spektrum der intellektuellen Fähigkeiten abdecken. Durchgeführt werden sie von Psychologen, auch Erziehungsberatungsstellen oder Kinderärzte können oft weiterhelfen. Zur Förderung in der Schule haben sich inzwischen verschiedene Ansätze herausgebildet. Im Wesentlichen unterscheidet man in:
a) beschleunigtes Lernen („Akzelaration“), bei dem Kinder z.B. vorzeitig eingeschult werden, in altersgemischten Klassen unterrichtet werden, Klassen überspringen oder Teilunterricht in höheren Klassen erhalten.
b) eine weitere Möglichkeit ist das so genannte „vertiefte Lernen“ („Enrichment“). Dabei bleibt das Kind im Klassenverband, wird jedoch individuell gefördert. Arbeitsgemeinschaften, die Wahl zusätzlicher Fächer, Teilnahme an bundesweiten Schülerwettberben oder die Kooperation mit Universitäten sorgen dann für zusätzliche Anregung.
c) in speziellen Klassen und Schulen wird eine Kombination aus den beiden beschriebenen Möglichkeiten angeboten. In Intensivkursen, „D-Zug-Klassen“ oder auf zweisprachigen Schulen kann auf die Anforderungen Hochbegabter ganz speziell eingegangen werden. Links Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V.
www.dghk.de
Vereinigung von Menschen mit hoher Testintelligenz
www.mensa.de
Zentrum für Begabungsförderung
www.bildung-und-begabung.de
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