Kornblume und Klatschmohn- Entdeckungen am Feldrain
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Kornblume und Klatschmohn- Entdeckungen am Feldrain
von Jörg Sauer
Die kleine Wandergruppe sieht in der Sommersonne ein herrlich goldgelb glitzerndes Kornfeld stehen. Im Schatten eines am Feldrain stehenden alten Holunderstrauches lässt sich die Gruppe nieder. Zahlreiche Pflanzen säumen den Bereich, so sehen sie u. a. viele Mohnblumen, unterschiedlichste Gräser blaublühende Wegwarten und Kornblumen.
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Die kleine Wandergruppe sieht in der Sommersonne ein herrlich goldgelb glitzerndes Kornfeld stehen. Eine friedliche Stille liegt über dem Land, nur das leichte Brummen einzelner Käfer und das aufgeregte Schnattern einer Schar lustiger Spatzen ist zu hören.
Im Schatten eines am Feldrain stehenden alten Holunderstrauches lässt sich die Gruppe nieder. Zahlreiche Pflanzen säumen den Bereich, so sehen sie u. a. viele Mohnblumen, unterschiedlichste Gräser blaublühende Wegwarten und Kornblumen.
Dieser kleine Exkurs ist der Anlass, die Pflanzen und Tiere am Feldrain einmal genauer zu betrachten und zu beobachten.
Dieser Begriff basiert auf dem althochdeutschen „reyn“. Darunter versteht man ein schmales Stück am Ende eines Feldes. Damit markiert(e) man die Flurgrenze. Auf diesem Stück wuchsen meist viele Gräser und Blumen. Diese wurden in der Vergangenheit häufig abgeweidet oder mit der Sense gehauen.
Bei sehr intensiv ackerbaulich genutzten Flächen wurden diese Randstreifen verkleinert und der Artenreichtum ging zurück. Der Nutzen dieser Feldraine wird heute wieder mehr geschätzt. Durch das Bepflanzen mit Sträuchern oder kleinen Bäumen wird neben der Erhaltung des Artenreichtums auch ein Beitrag zur Verhinderung der Bodenerosion geleistet.
Die vorkommenden Arten und deren Anzahl sind von Feldrain zu Feldrain unterschiedlich. Dies hängt von vielerlei Bedingungen ab, wie zum Beispiel der Lage und Größe der Fläche, dem Boden, dem Wasserhaushalt, der Sonneneinstrahlung, der Pflege (zum Beispiel: sich selbst überlassen oder zwei Mahden im Jahr) oder dem Bewuchs mit Sträuchern oder kleinen Bäumen.
Im nachfolgenden stelle ich einige Pflanzen vor, die einem Feldrain das so charakteristische Aussehen verleihen. Beim Entdecken bzw. Bestimmen solcher in der Natur ist es stets hilfreich, entweder Bestimmungsbücher mit „vor Ort“ zu nehmen oder Fotos zu machen, damit die genaue Analyse zu Hause erfolgen kann.
Klatschmohn (Papaver rhoeas)weitere gebräuchliche Namen: u. a. Mohnblume oder auch Klatschrose
Familie: Mohngewächse (Papaveracea)
Standort(e): Wegränder, Getreidefelder, Straßenränder, Böschungen
einjährig
Höhe der Pflanze zwischen 30 cm und 80 cm
dünner, behaarter und wenig verzweigter Stängel
Blätter recht rau, bis zu 15 cm lang
Wurzeltiefe bis ca. 1 m
rote Blütenfarbe, duftlos, nicht für Sträuße geeignet
Blütezeiten von Mai bis Juli
Früchte: Kapseln mit schwarzen, sehr kleinen schwarzen Mohnkörnern (Samen), werden vom Wind verbreitet
In der Volksheilkunde hat der Klatschmohn seine Bedeutung. Seine Wirkungen werden von der Schulmedizin nicht anerkannt.
Disteln
Eine ausführliche Beschreibung der wichtigsten bei uns heimischen Arten, der Kohlgänsedistel (Sonchus oleraceus) sowie der Ackerkratzdistel (Cirsium arvense), finden Sie durch Anklicken auf den folgenden Link:
http://www.schulbuchzentrum-online.de/magazin/magazin_artikel.php?id=522#522
Kornblume (Centaurea cyanus)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Standort(e): Rand von Getreidefeldern, oft zusammen mit Klatschmohn und Kamille trockenes Ödland (Schuttplätze)
einjährig oder einjährig überwinternd
Höhe der Pflanze zwischen 20 cm und 80 cm
einfacher Stängel
Blätter spitz zulaufend, Unterseite behaart
flache spindelartige Wurzel
leuchtend hellblaue Blüten, dreifache Teilung jedes Kronblattes
Blütezeiten von Juni bis September, je nach Witterung auch noch weiter in der Herbst hinein
Früchte: silbrig und fein behaart, Samen werden vom Wind verbreitet oder oft von den Ameisen wegetragen
Die Kornblume ist bei den Imkern geschätzt, da der: „… Zuckergehalts ihres Nektars (34 %) und der… „ Zuckerwerts (bis zu 0,20 mg Zucker/Tag je Blüte)…“(1) beträgt.
Echte Kamille (Matricaria recutita oder Matricaria chamomilla)
weitere gebräuchliche Namen: u. a. Mutterkraut oder Mägdeblümchen
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Standort(e): u. a. Acker- und Ödland, Wegränder, Wiesen
einjährig
Höhe der Pflanze zwischen 10 cm und 80 cm
aufrechter und verzweigter Stängel
zwei bis dreifach gefiedert Blätter
kurze und fein verzweigte Wurzel
Blütenköpfe mit gelben Röhren- und weißen Zungenblüten
(Blütezeiten Mai bis September; Bestäubung durch Insekten)
Früchte: bräunlich, Verbreitung durch Tiere
Die Echte Kamille ist an dem starken Duft, den alle Pflanzenteile verströmen, erkennbar.
Wegwarte (Cichorium intybus)
weitere gebräuchliche Namen: u. a. Hansl am Weg oder Wegeleuchte
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Standort(e): u. a. an Bahndämmen, Feldrainen, Wegrändern oder auf trockenen Wiesen.
ausdauernd
Höhe der Pflanze zwischen 30 cm und 130 cm, führt „Milchsaft“
behaarter und verzweigter Stängel
relativ wenige kleine Blätter, die lanzettig, zulaufen
tiefe Pfahlwurzel
leuchtend hellblaue bis violette Blüten
Blütezeiten von Juni bis Oktober,
Im Schatten eines am Feldrain stehenden alten Holunderstrauches lässt sich die Gruppe nieder. Zahlreiche Pflanzen säumen den Bereich, so sehen sie u. a. viele Mohnblumen, unterschiedlichste Gräser blaublühende Wegwarten und Kornblumen.
Dieser kleine Exkurs ist der Anlass, die Pflanzen und Tiere am Feldrain einmal genauer zu betrachten und zu beobachten.
Feldrain
Dieser Begriff basiert auf dem althochdeutschen „reyn“. Darunter versteht man ein schmales Stück am Ende eines Feldes. Damit markiert(e) man die Flurgrenze. Auf diesem Stück wuchsen meist viele Gräser und Blumen. Diese wurden in der Vergangenheit häufig abgeweidet oder mit der Sense gehauen.
Bei sehr intensiv ackerbaulich genutzten Flächen wurden diese Randstreifen verkleinert und der Artenreichtum ging zurück. Der Nutzen dieser Feldraine wird heute wieder mehr geschätzt. Durch das Bepflanzen mit Sträuchern oder kleinen Bäumen wird neben der Erhaltung des Artenreichtums auch ein Beitrag zur Verhinderung der Bodenerosion geleistet.
Steckbriefauswahl von Pflanzen am Feldrain
Die vorkommenden Arten und deren Anzahl sind von Feldrain zu Feldrain unterschiedlich. Dies hängt von vielerlei Bedingungen ab, wie zum Beispiel der Lage und Größe der Fläche, dem Boden, dem Wasserhaushalt, der Sonneneinstrahlung, der Pflege (zum Beispiel: sich selbst überlassen oder zwei Mahden im Jahr) oder dem Bewuchs mit Sträuchern oder kleinen Bäumen.
Im nachfolgenden stelle ich einige Pflanzen vor, die einem Feldrain das so charakteristische Aussehen verleihen. Beim Entdecken bzw. Bestimmen solcher in der Natur ist es stets hilfreich, entweder Bestimmungsbücher mit „vor Ort“ zu nehmen oder Fotos zu machen, damit die genaue Analyse zu Hause erfolgen kann.
Klatschmohn (Papaver rhoeas)
Disteln
Eine ausführliche Beschreibung der wichtigsten bei uns heimischen Arten, der Kohlgänsedistel (Sonchus oleraceus) sowie der Ackerkratzdistel (Cirsium arvense), finden Sie durch Anklicken auf den folgenden Link:
http://www.schulbuchzentrum-online.de/magazin/magazin_artikel.php?id=522#522
Kornblume (Centaurea cyanus)
Die Kornblume ist bei den Imkern geschätzt, da der: „… Zuckergehalts ihres Nektars (34 %) und der… „ Zuckerwerts (bis zu 0,20 mg Zucker/Tag je Blüte)…“(1) beträgt.
Echte Kamille (Matricaria recutita oder Matricaria chamomilla)
Die Echte Kamille ist an dem starken Duft, den alle Pflanzenteile verströmen, erkennbar.
Wegwarte (Cichorium intybus)
- Die Pflanze öffnet ihre Blüten entsprechend dem Sonnenstand.
- Nicht viele Blüten erscheinen gleichzeitig.
- Früchte: bräunlich
Weitere Informationen erhalten nach dem Klick auf den beiden folgenden Links:
http://www.stiftung-naturschutz-hh.de/
http://www.oldenbourg-klick.de/
Auswahl weiterer möglicher an einem Feldrain zu findender Pflanzen
- Löwenzahn (Taraxacum)
- Hahnenfuß (Ranunculus)
- Gänseblümchen (Bellis perennis)
- Sauerampfer (Rumex acetosa)
- Klee (Trifolium)
- Süßgräser (Poaceae = Gramineae)
- Scharfgarbe (Achillea)
- Breitwegerich (Plantago major)
- Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
- Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor)
Diese Liste ließe sich noch weiter fortführen. Ich finde, dass es darauf ankommt, dass sich die Kinder einige typische Pflanzen einprägen. Dazu sind verschiedene Tätigkeiten, die Kopf, Herz und Verstand „bedienen“ gefragt. Daher eignet sich der Feldrain als ein Lernort außerhalb der Schule besonders gut.
Das Erforschen der eigenen Umgebung ist wieder aktueller denn je. Nur wer diese kennt, weiß sie zu schätzen und sie sinnvoll zu entwickeln. Vielen Kindern sind in der heutigen Zeit weiter entfernte Gegenden durch zahlreiche Urlaubsreisen mehr vertraut, als die vor dem Haus liegende heimatlichen Gefilde
Dazu müssen die Schülerinnen und Schüler den Klassenraum verlassen, um draußen vor allem praktisch tätig zu sein. Der nicht aufbereitete Unterrichtsgegenstand kann somit aus verschiedenen Sichten betrachtet werden.
Damit das Lernen am außerunterrichtlichen Lernort ein Erfolg wird, sollten einige wichtige Dinge bedacht werden:
- Auswahl eines geeigneten Feldrains (u. a. Entfernung zur Schule und Sicherheit am Ort selbst bedenken)
- Notwendige Lerntechniken und Arbeitsweisen sollten den Kindern schon vorher bekannt sein( u. a. Partner- und Gruppenarbeit, Betrachten und Beobachten, Protokollieren, Arbeiten mit Bestimmungsbüchern,…)
- Wahl eines geeigneten „Rückzugs- oder Rastplatzes“ in unmittelbarer Nähe, um die Erlebnisse bzw. ersten Erfahrungen gleich aufzuarbeiten.
- Im Vorfeld Kontaktaufnahme mit dem Landwirt des anliegendes Feldes, um ihm vom Sinn und Zweck des Vorhabens zu unterrichten.
Weitere Hinweise erhalten Sie nach dem Klick auf den folgenden Link:
http://www.schulbuchzentrum-online.de/magazin/magazin_artikel.php?id=1313/
Das Arbeiten mit dem Heft vom Feldrain
Die Vorlage können Sie sich hier herunter laden: Mein Heft vom Feldrain
Hinweise zum Umgang - Die einzelnen Blätter des Heftes sollten im Sinne der besseren Haltbarkeit durch stabile Klarsichthüllen geschützt werden. Diese wiederrum fügen die Kinder in einen Hefter ein.
- Werden im Laufe eines oder mehrerer Jahre verschiedene thematische Hefte erstellt, so bietet es sich an, diese in einen A4 Aktenordner abzulegen. Jedes einzelne Heft wird durch einen Akten- Dulli oder Heftstreifen zusammengefasst.
- Vor dem Ausdrucken ist es günstig, alle Aufträge zum Malen (z. B. Male oder klebe…) zu löschen.
Aufbau und Erläuterungen des Heftchens - Deckblatt
- Kinder gestalten das Blatt selbstständig vor oder nach dem Unterrichtsgang
- Steckbrief(e) von ausgewählten Pflanzen erstellen- eine Gruppenarbeit bietet sich an
- Pflanzenübersicht
- Wahl der Blüte einer Pflanzen- Alternative: Blüten von den Arten der Steckbriefe (Das Blatt dazu entsprechend der Anzahl ausdrucken oder kopieren.)
- Untersuchen in Einzel- Partner- oder Gruppenarbeit
- Raum für weitere Beobachtungen
- Dieses zusätzliche Blatt bietet den Kindern die Möglichkeit, dass sie alle ihre weiteren Beobachtungen und Entdeckungen aufschreiben können.
- Gepresste Distel
- Herbarisieren mehrerer Pflanzen (Das Blatt dazu entsprechend der Anzahl ausdrucken oder kopieren.)
- Skizzenblatt
- Hier können die Kinder ihre Eindrücke zeichnerisch umsetzen.
Benötigte zusätzliche Materialien - Lupe
- Gartenschere
- ggf. stabile Handschuhe (z. B. Rosenhandschuhe)
- Skizzen- bzw. Schreibblock
- Klemmbrett
- Bleistifte
- Bestimmungsbücher
- ggf. Kamera
Die letzten Tipps Das Zeichnen von Aquarellen einzelner Pflanzen oder eines Ausschnittes des Feldraines ist möglich. Dabei ist es günstig, entweder vom Original oder von einem selbst gemachten Foto abzuzeichnen.
Die Anfertigen einer Collage aus verschiedenen Teilen der gefunden Pflanzen bietet sich auch immer an.
Das Sammeln einzelner Blütenteile zum Herstellen von Tee ist eine weitere zusätzliche Variante.
Nach einem auswertenden abschließenden Unterrichtsgespräch können die schönsten Arbeitsergebnisse in einer Ausstellung gezeigt werden.Links & Quellen
» http://www.heilkraeuter.de/lexikon/klatschmohn.htm
» http://www.heilkraeuter.de/lexikon/kornblume.htm
» http://www.agrarkomplex.de/content/zeigerpflanzen.html
Quellen (1) » http://de.wikipedia.org/wiki/Kornblume
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Über den Autor/die Autorin
Jörg Sauer ist ausgebildeter Grundschullehrer und unterrichtet seit über 20 Jahren an einer Schule. Neben der Lehrertätigkeit führte er in den vergangenen Jahren zahlreiche Weiterbildungen über die Nutzung von Neuen Medien im Unterricht durch.