Dauerbrenner Klassenfahrt

Entwicklung und Erziehung
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von Ulrike Lindner
Klassenfahrten gehören für Schüler zu den Höhepunkten im Schuljahr, auch wenn sie im Vorfeld für einige Unruhe sorgen können. Dennoch – kaum ein anderes Ereignis eignet sich so gut, aus 25 bis 30 Heranwachsenden eine Klassengemeinschaft zu machen. Klassenfahrten fördern die soziale Kompetenz, stärken Schüler in ihrer individuellen Entwicklung und bieten Zeit zum Kennenlernen außerhalb von Unterricht und Klassenarbeiten.
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Lena wünscht sich ein Einzelzimmer, Jakobs Eltern können die Kosten zur Zeit nicht aufbringen und Merle will nur mitfahren, wenn sie mit Johanna in einem Zimmer schlafen darf. Klassenfahrten gehören für Schüler zu den Höhepunkten im Schuljahr, auch wenn sie im Vorfeld für einige Unruhe sorgen können. Dennoch – kaum ein anderes Ereignis eignet sich so gut, aus 25 bis 30 Heranwachsenden eine Klassengemeinschaft zu machen. Klassenfahrten fördern die soziale Kompetenz, stärken Schüler in ihrer individuellen Entwicklung und bieten Zeit zum Kennenlernen außerhalb von Unterricht und Klassenarbeiten.

Die Kostenfrage

Ein großer Stolperstein bei der Planung sind oft die Kosten. Vielen Eltern fällt es schwer, das nötige Geld für eine fünftägige Klassenfahrt aufzubringen. Zur Unterstützung können die Lehrkräfte
  • Die Fahrt so weit wie möglich im Voraus ankündigen und Ratenzahlung anbieten.
  • Schon in der Planungsphase anonym abfragen, welche Summe die Eltern aufbringen könnten.
  • Mit Eltern und Schülern Wege finden, wie die Klasse durch Flohmarkt, Kuchenverkauf o.ä. einen Beitrag zur Finanzierung verdienen kann.
  • Mit betroffenen Eltern im Vieraugengespräch klären, ob sie einen Teil der Kosten tragen können.
  • Den Förderverein der Schule ansprechen.
  • Ggfs. auf eine Finanzierung durchs Sozialamt hinweisen.
  • In Absprache mit den Elternvertretern einen Teil der Kosten für betroffene Schüler auf alle umlegen.
  • Rechtzeitig den guten Kontakt zu den Eltern pflegen, damit sie über die Familiensituation informiert sind. Aus Scham behalten manche Familien lieber ihr Kind zu Hause, bevor sie Klassenlehrerin oder –lehrer um Hilfe bitten.

Es liegt natürlich im Interesse aller Eltern, dass die Klassenfahrt möglichst preisbewusst geplant wird. Die Entscheidung ob Ostsee oder Schwarzwald wird daher nicht allein aus erlebnisorientierten, sondern auch aus Kostengründen getroffen. Kein Kind sollte von der Teilnahme ausgeschlossen sein, weil seine Eltern die Kosten nicht tragen können!

Wichtig aus Elternsicht ist auch das Thema Taschengeld. Sinnvoll ist es in jedem Fall, gemeinsam einen Richtwert festzulegen. Auch wenn er natürlich unterlaufen wird – viele Eltern schätzen die Orientierung. Bei Klassenfahrten mit jüngeren Kindern (etwa bis Klasse 4) kann die Lehrkraft auch anbieten, einen Teil des Geldes in Verwahrung zu nehmen und auf Anfrage auszuzahlen.

Gut geplant

Neben den Kosten sollten die Eltern unbedingt über Sinn und Zweck der Klassenfahrt informiert sein. Wenn der Eindruck entsteht, es handle sich um eine reine Spaßveranstaltung, die Lehrkraft und Schülern eine zusätzliche Urlaubswoche beschert, hat die Kommunikation ernsthafte Lücken.
Wichtige Informationen und Planungsschritte sind:
  • Zielort, Aufenthaltsdauer und geplante Aktionen vermitteln, möglichst mit Bildmaterial
  • Pädagogischen Hintergrund deutlich machen
  • Informationen über die Unterbringung, über Zeiten (Abfahrt, Ankunft etc.) und Kontaktmöglichkeiten
  • Absprachen mit Eltern kranker Kinder (Diabetes, Asthma, Allergien etc.)
  • Absprachen über Mahlzeiten und besondere Anforderungen (Vegetarier, Muslime, Allergiker etc.)
  • Möglichkeit einer privaten Schülerzusatzversicherung klären
  • Schriftliches Einverständnis der Eltern für die Teilnahme einholen

Kurz vor Beginn hilft eine Packliste bei der konkreten Vorbereitung in den Familien. Auf dieser Liste sollten auch unerwünschte Gegenstände in Form einer Verbotsliste noch einmal explizit aufgeführt sein. Auch müssen Eltern und Schüler schon im Vorfeld wissen, welche Folgen beim Verstoß gegen die Regeln drohen. Auch mit den Schülern wird dieses Thema selbstverständlich geklärt, ebenso wie viele weitere brennende Fragen rund um den Aufenthalt in Jugendherberge oder Schullandheim. Durch die gemeinsame Planung von Aktionen, Verhaltensregeln, Zimmeraufteilung etc. beginnt die Klassenfahrt damit bereits Wochen vor ihrem eigentlichen Start – und bereitet die Klassengemeinschaft angemessen auf dieses spannende und wichtige Ereignis vor.
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Themen:
Klassenfahrt
Jugendherberge
soziale Kompetenz
Über den Autor/die Autorin

Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.

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