Eingewöhnung in den Schulalltag

Entwicklung und Erziehung
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von Alexandra von Plüskow - Kaminski

Die erste Hürde ist geschafft: Ihr Kind ist nun ein Grundschulkind. Jetzt beginnt der Schulalltag, der den bisherigen Tagesablauf vermutlich gehörig durcheinander bringt. Geben Sie deshalb Ihrem Kind und sich einige Wochen Zeit zum Eingewöhnen.

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Die erste Hürde ist geschafft: Ihr Kind ist nun ein Grundschulkind. Jetzt beginnt der Schulalltag, der die bisherige Organisation Ihres Tagesablaufes vermutlich gehörig durcheinander bringt. Geben Sie deshalb Ihrem Kind und sich einige Wochen Zeit zum Eingewöhnen in die neue Situation. Worauf Sie hierbei achten sollten, nennt der folgende Beitrag.

 

Das A und O: Gute Organisation

Zunächst einmal wird es Ihrem Kind schwer fallen, sich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen.

Um ruhig in den Schulmorgen starten zu können, sollten Sie genügend Zeit einplanen. Packen Sie am Abend vorher gemeinsam mit Ihrem Kind den Ranzen und gehen Sie zusammen durch, ob alle Dinge dabei sind. Auch die Anziehsachen für den kommenden Tag sollten Sie bereit legen.

Wecken Sie Ihr Kind ausreichend früh, sodass es sich morgens in Ruhe fertigmachen kann. Auch für das gesunde Frühstück sollten Sie genügend Zeit einplanen.

 

 

 

Die Basis: Ein ausgewogenes Frühstück

Morgens muss alles schnell gehen? Dennoch sollten Sie sich dessen bewusst sein, dass das gesunde Frühstück die Basis für den kommenden Schultag liefert. Nehmen Sie Rücksicht auf die Essgewohnheiten Ihres Kindes. Möglichst ungesüßte Milch- und Getreideprodukte sowie Obst geben die nötige Energie. Trinken sollte Ihr Kind am besten ungesüßte Schorlen aus Frucht- oder Gemüsesäften mit Wasser oder auch einfach nur Wasser sowie ungesüßte Tees.

Auch in der Schule sollte auf ein gesundes Frühstück geachtet werden. An einigen Schulen ist es sogar untersagt, Süßigkeiten mitzubringen.

 

 

 

 

Der Schulweg

Den Schulweg haben Sie in den Wochen vor der Schule bestimmt erkundet. Gehen Sie diesen anfangs noch gemeinsam mit Ihrem Kind und weisen Sie es auf mögliche Gefahrenquellen hin. Morgens kann es an verschiedenen Stellen zu gefährlichen Situationen kommen, da sich viele Menschen auf den Straßen bewegen. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag Der sichere Schulweg.

 

 

 

 

Nach der Schule

Egal, ob Ihr Kind in die Ganztagsschule geht oder mittags nach Hause kommt. Lassen Sie es zunächst einmal in Ruhe daheim ankommen. Regen Sie es an, die Brotdose und die Trinkflasche gleich in die Küche zu stellen, damit Sie diese säubern können. Nehmen Sie dann gemeinsam eine Mahlzeit und etwas zu trinken ein und sprechen Sie über den vergangenen Schultag. Was fiel in der Schule an? War etwas besonders? Worüber hat sich Ihr Kind heute gefreut oder geärgert? Mit wem hat es gespielt?

Nach dieser kurzen Pause sollte Ihr Kind - wenn diese noch anliegen - seine Hausaufgaben erledigen.

 

 

 

 

Hausaufgaben

Hausaufgaben festigen das Gelernte im Unterricht. Manchmal dienen sie auch dazu, den Unterricht vorzubereiten. Als Richtschnur für die ersten beiden Klassen gilt, dass Ihr Kind knapp 30 Minuten konzentriert an diesen arbeiten soll. Zu Beginn der Schulzeit wird es eher weniger Hausaufgaben erledigen müssen.

Achten Sie darauf, dass es diese möglichst immer zur selben Zeit erledigt und an einem dafür vorgesehenen, ruhigen Arbeitsplatz. Es muss die Möglichkeit haben, ohne Ablenkungen und konzentriert zu arbeiten.

Sollten Sie Ihr Kind anfangs bei dem Erledigen der Hausaufgaben unterstützen, so sollten Sie es ihm schrittweise ermöglichen, diese eigenständig zu lösen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Lernen Ihrem Kind schwer fällt, sollten Sie das Gespräch mit der Lehrkraft suchen. Schildern Sie dieser, was Ihnen zu Hause auffällt und fragen Sie danach, wie sich die Situation in der Schule gestaltet. Beobachten Sie die Situation gemeinsam mit der Lehrkraft weiterhin - aber bleiben Sie gelassen. Viele anfängliche Schwierigkeiten lösen sich mit der Zeit auf. Ihr Kind benötigt - ebenso wie Sie - Zeit, um sich an die neue Situation gewöhnen zu können.

Sind die Hausaufgaben am Nachmittag geschafft, so kann es in die Freizeit gehen.

 

 

 

 

Freizeit

Diese Zeit sollte auch wirklich freie Zeit sein. Zu seiner Entspannung sollte Ihr Kind auch einmal frei spielen können - etwa mit Freunden, im Garten oder auf dem Spielplatz. Natürlich gibt es inzwischen zahlreiche Kurse, an denen Kinder am Nachmittag teilnehmen können. Wenn sie den Neigungen Ihres Kindes entsprechen, so sind ein oder zwei davon gewiss förderlich. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, ob es Lust hat, zu musizieren, eine Sportart auszuüben oder auch einer kreativen Tätigkeit nachzugehen.

 

 

 

 

Medienkonsum

Ohne Medienkonsum geht es in der heutigen Zeit nicht mehr. Achten Sie deshalb auch zu Hause auf einen planmäßigen und zeitlich begrenzten Einsatz dieser Medien. Für ein Schulanfängerkind sollte der Konsum von Fernsehen, Computer, Tablet und Co nicht länger als insgesamt 45 Minuten pro Tag betragen.

Achten Sie am Anfang der Schulzeit Ihres Kindes darauf, eine gute Routine zu entwickeln und Rituale zu etablieren. Wichtig ist die Kommunikation mit der Lehrkraft Ihres Kindes, wenn Sie unsicher sind, ob es dem Schulalltag gewachsen ist.
 

 

 

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Über den Autor/die Autorin
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Alexandra von Plüskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tätig. Dabei war sie u.a. zuständig für die Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule. Seit März 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum Lüneburg.

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