Lesen mit Vor- und Grundschulkindern.
Warum das Vorlesen so wichtig ist, damit Ihr Kind zum Leser wird
Entwicklung und Erziehung
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Lesen mit Vor- und Grundschulkindern.
Warum das Vorlesen so wichtig ist, damit Ihr Kind zum Leser wird
von Alexandra von Plüskow - Kaminski
"Was Hänschen nicht lernt ..." - diese alte Redensweise hat sehr viel damit zu tun, ob Ihr Kind zum Leser wird oder nicht. Denn die Grundsteine für eine lebenslange Lesefreude werden in der frühen Kindheit gelegt.
Lesedauer:
3 min
"Was Hänschen nicht lernt ..." - diese alte Redensweise hat sehr viel damit zu
tun, ob Ihr Kind zum Leser wird oder nicht. Denn die Grundsteine für eine
lebenslange Lesefreude werden in der frühen Kindheit gelegt.
Hintergrundwissen über Dinge, die sie interessieren, erwerben sie mithilfe von Sachbüchern und Geschichten. Diese Neugier und das Interesse sind bedeutsam für die Entwicklung von so genannten "pre-literacy-skills". Fähigkeiten also, die sich auf die Sprachentwicklung und auf den Schriftspracherwerb Ihres Kindes auswirken.
Neben den Einrichtungen, die Ihr Kind besucht, ist die Familie eine wichtige Größe, die auf die Entwicklung des Lesefreude entscheidenden Einfluss hat. Vorlesen schafft Gemeinschaft - und das schon von Anfang an. Sind es zunächst altersgerechte Stoffbücher mit Fühlelementen, die Sie schon mit kleinen Kindern anschauen können, so sind es später Bilder- und Wimmelbücher, die Sie mit Kindern ab zwei Jahren gemeinsam betrachten und "lesen" können.
Fördern Sie mithilfe dieser Bilder die ästhetische Wahrnehmung Ihres Kindes, indem Sie es auffordern, genau hinzuschauen und Dinge treffend zu benennen. Diese Fähigkeiten sind später - nicht nur im Rahmen der Aufsatzerziehung in der Grundschule - gefragt. Die Freude am Umgang mit Literatur unterstützen Sie beispielsweise durch einen kreativen Umgang mit ihr. Spinnen Sie etwa die Geschichte gemeinsam mit Ihrem Kind weiter, überlegen Sie, welche Figuren gut in die Geschichte passen würden - und was geschehen würde, wenn die Geschichte an einem anderen Ort stattfinden würde. Spielen Sie die Geschichte mithilfe einfacher Requisiten nach oder erfinden Sie ein Puppentheater hierzu. Auch im Rahmen dieser Spiele werden sich kreative, andere Wendungen im Handlungsstrang ergeben. Wenn Sie Ihr Vorlesen an einer sinnvollen Stelle unterbrechen, kann Ihr Kind sein vermutetes Ende der Geschichte aufmalen. Lesen Sie danach das tatsächliche Ende der Geschichte vor und vergleichen Sie die beiden Versionen.
Um die Lesefreude Ihres Kindes zu erhalten, eignen sich zahlreiche Bücher. Dabei sind nicht nur geschlechterspezifische Lektüreangebote wie etwa die zahlreichen Mädchen- oder Jungengeschichten von Bedeutung. Viele Grundschulkinder mögen spannende Lektüre wie etwa Detektivgeschichten oder auch Sachbücher, in denen sie Wissenswertes über ihre Umwelt und andere Zeiten erfahren.
E-Reader oder Apps, die Bücher interaktiv zum Leben bringen, eignen sich ganz gewiss, um kleine Lesemuffel bei Laune zu halten. Doch das, was das Vorlesen in der Familie eigentlich schaffen soll, vermögen sie nur in Grenzen zu leisten: die Gemeinsamkeit und den Dialog über das Gelesene. Und genau diese Faktoren sind es, die die Freude am Lesen wecken und erhalten.
Wecken der Leselust
Lesen bildet - und das in vielerlei Hinsicht. Kinder, die von klein auf mit Büchern in Berührung kommen, sind häufig neugierig auf Neues. Sie tauchen gemeinsam mit ihren Eltern ab in fremde Welten - wie etwa in die von Pippi Langstrumpf und Co.Hintergrundwissen über Dinge, die sie interessieren, erwerben sie mithilfe von Sachbüchern und Geschichten. Diese Neugier und das Interesse sind bedeutsam für die Entwicklung von so genannten "pre-literacy-skills". Fähigkeiten also, die sich auf die Sprachentwicklung und auf den Schriftspracherwerb Ihres Kindes auswirken.
Neben den Einrichtungen, die Ihr Kind besucht, ist die Familie eine wichtige Größe, die auf die Entwicklung des Lesefreude entscheidenden Einfluss hat. Vorlesen schafft Gemeinschaft - und das schon von Anfang an. Sind es zunächst altersgerechte Stoffbücher mit Fühlelementen, die Sie schon mit kleinen Kindern anschauen können, so sind es später Bilder- und Wimmelbücher, die Sie mit Kindern ab zwei Jahren gemeinsam betrachten und "lesen" können.
Fördern Sie mithilfe dieser Bilder die ästhetische Wahrnehmung Ihres Kindes, indem Sie es auffordern, genau hinzuschauen und Dinge treffend zu benennen. Diese Fähigkeiten sind später - nicht nur im Rahmen der Aufsatzerziehung in der Grundschule - gefragt. Die Freude am Umgang mit Literatur unterstützen Sie beispielsweise durch einen kreativen Umgang mit ihr. Spinnen Sie etwa die Geschichte gemeinsam mit Ihrem Kind weiter, überlegen Sie, welche Figuren gut in die Geschichte passen würden - und was geschehen würde, wenn die Geschichte an einem anderen Ort stattfinden würde. Spielen Sie die Geschichte mithilfe einfacher Requisiten nach oder erfinden Sie ein Puppentheater hierzu. Auch im Rahmen dieser Spiele werden sich kreative, andere Wendungen im Handlungsstrang ergeben. Wenn Sie Ihr Vorlesen an einer sinnvollen Stelle unterbrechen, kann Ihr Kind sein vermutetes Ende der Geschichte aufmalen. Lesen Sie danach das tatsächliche Ende der Geschichte vor und vergleichen Sie die beiden Versionen.
Ihr Kind auf dem Weg zum Leser
Spätestens mit dem Eintritt in die Schule erlernt Ihr Kind die Technik des Lesens. Doch auch hier sollte das Lesen weiterhin eine gemeinschaftliche Tätigkeit bleiben. Mit einem Leseanfänger können Sie beispielsweise Erstlesebücher abwechselnd vorlesen. Später möchte Ihr Kind seine Lektüre eventuell lieber allein lesen. Es freut sich aber dennoch sehr, wenn es darüber mit Ihnen ins Gespräch kommt. Etwa dann, wenn Sie dasselbe Buch gelesen haben. Beginnen Sie damit, Leseerfahrungen zu "teilen", interessieren Sie sich für den Lesegeschmack Ihres Kindes und sprechen Sie über das Gelesene.Um die Lesefreude Ihres Kindes zu erhalten, eignen sich zahlreiche Bücher. Dabei sind nicht nur geschlechterspezifische Lektüreangebote wie etwa die zahlreichen Mädchen- oder Jungengeschichten von Bedeutung. Viele Grundschulkinder mögen spannende Lektüre wie etwa Detektivgeschichten oder auch Sachbücher, in denen sie Wissenswertes über ihre Umwelt und andere Zeiten erfahren.
Im Dialog bleiben ...
Der Weg zum Leser ist ein weiter und wir gehen ihn in der Regel lebenslang - denn er beginnt schon ganz früh innerhalb der Familie und wird dann fortgeführt. So genannte "Leseknicke", die sich auf diesem Weg immer wieder ergeben, können durch einen ständigen Dialog über Lektüre aufgefangen werden und so immer wieder modifiziert werden. Für jedes Kind gibt es eine geeignete Lektüre - beim Suchen und Finden dieser sollten Eltern stets Ansprechpartner sein und sich gegebenenfalls etwa bei der Lehrkraft ihres Kindes oder auch in der Bücherei oder im Buchhandel kompetente Unterstützung zu Hilfe ziehen. Von Zeit zu Zeit eignet sich auch der Einsatz von Hörbüchern. Diese kann Ihr Kind alleine oder auch gemeinsam mit Ihnen hören - zu dem Zeitpunkt, an dem es die Geschichte auch wirklich hören möchte.E-Reader oder Apps, die Bücher interaktiv zum Leben bringen, eignen sich ganz gewiss, um kleine Lesemuffel bei Laune zu halten. Doch das, was das Vorlesen in der Familie eigentlich schaffen soll, vermögen sie nur in Grenzen zu leisten: die Gemeinsamkeit und den Dialog über das Gelesene. Und genau diese Faktoren sind es, die die Freude am Lesen wecken und erhalten.
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Über den Autor/die Autorin
Alexandra von Plüskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tätig. Dabei war sie u.a. zuständig für die Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule. Seit März 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum Lüneburg.