Kochen mit Kindern

- Wie es allen Beteiligten Spaß macht

Freizeit und Erholung
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von Alexandra von Plüskow - Kaminski
Sie haben Zeit und Lust, gemeinsam mit Ihrer Familie zu kochen? Fernab des Alltags? Dann sollten Sie ein kleines Koch-Event für sich und Ihre Lieben gestalten.
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Sie haben Zeit und Lust, gemeinsam mit Ihrer Familie zu kochen? Fernab des Alltags? Dann sollten Sie ein kleines Koch-Event für sich und Ihre Lieben gestalten. Und das beginnt Schritt für Schritt.

Gut geplant ...

Setzen Sie sich im Familienrat zusammen und überlegen Sie, auf welche Speisen Sie Lust hätten. Planen Sie gemeinsam - je nach Lust und Laune - eine Vorspeise, einen Hauptgang und ein Dessert und notieren Sie, welche Zutaten Sie dafür benötigen. Grundschulkinder können mit Ihnen zusammen in Ihren Vorräten schauen, was davon bereits im Haushalt vorhanden ist - und was Sie noch besorgen müssten.

... und frisch besorgt

Diese Dinge kaufen Sie dann ein - und zwar gemeinsam. Denn das gemeinsame Kochen beginnt bereits mit dem Einkauf. Es gibt einen Markt in Ihrer Nähe? Dann sollten Sie diesen zusammen besuchen. Hier bieten sich für Ihr Kind zahlreiche (Sinnes-) Anregungen, die es aufnehmen wird. Welche Sorten Kartoffeln gibt es etwa? Wie viele Apfelsorten zählt es? Wo gibt es das leckerste Brot? Nach und nach gehen Sie die Marktstände ab, während sich die Einkaufskörbe füllen.
Sollte es keinen Markt geben, so besorgen Sie die Zutaten in einem Supermarkt, der gute frische Produkte bereithält.

Küchenordnung

Nun geht es an das gemeinsame Kochen. In der Küche sollte jeder Koch und jede Köchin eine feste Rolle haben. Kleinere Kinder können bereits gut Dinge abwaschen, Soßen rühren oder Dinge grob schneiden. Hierfür sollten ihnen extra Messer für Kinder und Utensilien, die sich für kleine Hände eignen, an die Hand gegeben werden.
Größere Kinder wiegen Mengen ab und haben bestimmt ebenso viel Spaß am Rühren und Kneten wie kleinere Köche. Auch hier gilt es, an die Sicherheit zu denken. Behalten Sie Ihr Kind in der Küche immer im Blick. Scharfe Messer, heißes Wasser oder Öl in Pfannen sollte nicht zur Gefahr werden - diese gehören nicht in die Hand und in die Nähe Ihres Kindes.

Sinnliche Erfahrung

Das gemeinsame Kochen ist nicht nur reines Handwerk. Es wird auch zur sinnlichen Erfahrung: Wie fühlen sich reife Tomaten an? Wie riechen diese? Wie sieht es in der Melone aus? Welcher Apfel schmeckt saurer? Erfahren Sie dies gemeinsam mit Ihrem Kind. Im Alltag sind diese Dinge auch uns Erwachsenen abhandengekommen.

Fantasievolle Dekoration

Ein Schnitzel paniert sich leichter, wenn man es beispielsweise in eine "Panierstraße" schickt, in der jeder Koch oder jede Köchin eine eigene Aufgabe hat. So wird das Schnitzel zuerst im Mehl gewälzt, dann in der Eiermasse und schließlich von der dritten Person im Paniermehl gewälzt.
Belegen Sie Pizza in Form eines Gesichtes. Oder gestalten Sie mit Ihrem Kind gemeinsam eine Kartoffelpüree-Insel, auf der dann frische Kräuter sowie ein Bratwurst-Männchen eine Zuflucht finden. - Wohlgemerkt, Ihr Kind sollte mit dem Essen nicht spielen, aber es darf durchaus kreativ beim Anrichten werden.

Tischdeko, Tischmanieren und Spülen

Zu einem guten Essen gehören eine schöne Tischdekoration, gute Tischmanieren und auch das Abspülen dazu. Auch hier sollten Sie Ihr Kind einbeziehen. Binden Sie es etwa beim Tischdecken ein und achten Sie auf seine Tischmanieren. Hier sollten Sie selbst als gutes Vorbild dienen.
Das leidige Thema des Abräumens und des Spülens sollte zuvor geklärt werden, denn diese beiden Aspekte gehören zu dem Koch-Event dazu. Fragen Sie Ihr Kind, welche Aufgaben es übernehmen möchte und kann - und übertragen Sie diese dann gerecht im Familienkreis.

Das Kochen mit Kindern ist oft zeitaufwändiger - doch nur so kann Ihr Kind einen Zugang zu Lebensmitteln und deren Verarbeitung entwickeln. Es lernt, dass selbst gekochte Speisen ihre Zeit brauchen und dass Kochen auch mit leidigen Arbeiten zu tun hat - aber auch viel Spaß bringt!
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Über den Autor/die Autorin
Foto Alexandra von Plüskow-Kaminski

Alexandra von Plüskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tätig. Dabei war sie u.a. zuständig für die Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule. Seit März 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum Lüneburg.

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