Im Freien lernen:

Tipps und Spiele für das Lernen in der freien Natur

Freizeit und Erholung
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von Alexandra von Plüskow - Kaminski
Abends bleibt es länger hell und die Temperaturen sind mild. Für Schulkinder heißt das: Ab in die Natur und spielerisch lernen. Wie das geht? Dieser Artikel liefert einige Ideen hierzu.
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Abends bleibt es länger hell und die Temperaturen sind mild. Für Schulkinder heißt das: Ab in die Natur und spielerisch lernen. Wie das geht? Dieser Artikel liefert einige Ideen hierzu.

Rund um die Bewegung im Freien

Das freie Spiel und die Bewegung sind besonders wichtig für unsere Schulkinder, die einen großen Teil ihres Tages sitzend verbringen. Förderlich ist es, wenn beim Spielen dann noch wichtige Fähigkeiten wie die Koordination gefördert werden. Das ist etwa beim Seilspringen der Fall. Ob alleine mit einem kleinen Seil oder aber in der Gemeinschaft mit einem großen Seil können die Steppkes sich hier so richtig auspowern. Dazu können eigene Sprüche oder aber auch das ABC aufgesagt werden.

Auch Ballspiele sind wichtig für die eigene Körperwahrnehmung, das Reaktionsgeschick sowie für die Koordination. Eine abgewandelte Form des Klassikers "Blumenball" sorgt garantiert für Abwechslung. Das Spiel kann von einem oder mehreren Kindern gespielt werden. Alle Kinder stellen sich in einen Kreis, ein Kind wirft den Ball möglichst hoch in die Luft. Während der Ball hochfliegt und fällt klatscht es in die Hände und spricht parallel dazu das ABC oder aber es zählt. Wichtig ist natürlich auch, dass der Ball anschließend wieder gefangen wird. Wer kommt am weitesten im ABC oder in der Zahlenreihe?

Konzentrations- und Stilleübungen in der freien Natur

Aber nicht nur die Bewegung zählt in der freien Natur. Sammeln Sie gemeinsam mit Ihrem Sprössling zehn bis zwölf Gegenstände, die Sie im Garten oder auf einem Spaziergang finden. Dann setzen Sie sich mit mehreren Mitspielern zusammen auf den Boden – oder falls es zu kalt sein sollte, an einen Tisch. Legen Sie die Naturgegenstände in die Mitte und prägen Sie sich diese gut ein. Dann schließen die Mitspieler die Augen, währenddessen ein zuvor bestimmtes Kind einen oder mehrere der Gegenstände entfernt. Wer hat sich alles so gut gemerkt, dass er am schnellsten herausbekommt, was fehlt?

An einem sonnigen, warmen Tag kann man aber auch wunderbar einmal in die Natur hineinhorchen. Dafür stellen Sie sich mit Ihrem Kind in den Garten oder aber in einen Park oder einen Wald. Schließen Sie die Augen und hören Sie über einen Zeitraum von ein oder zwei Minuten in die Natur hinein. Danach können Sie sich darüber unterhalten, was Sie alles gehört haben: Vogelzwitschern, das Rauschen der Bäume, etc.

Murmelspiele

Altbekannte Spiele mit Murmeln fördern sowohl die Konzentrations- als auch die Wahrnehmungsfähigkeit Ihres Kindes. Bei einer einfachen Variante zieht man einfach eine Wurflinie. Hinter dieser stellen sich alle Mitspieler auf. Ein Mitspieler rollt seine Murmel so weit er kann. Ein anderer Mitspieler versucht nun, seine Murmel zu rollen, dass diese die erste Murmel berührt. Gelingt ihm das, so darf er beide Murmeln behalten. Ansonsten gehören beide Murmeln dem ersten Mitspieler.

Ein wenig Rechnen ist beim Trefferspiel mit Murmeln gefordert. Dafür schneiden Sie in ein Stück Pappe oder aber in einen Karton Löcher, ähnlich wie bei einer Torwand. Durch diese Löcher sollte eine Murmel passen. Je nach Schwierigkeitsgrad ist das Loch mit einer Ziffer versehen. So viele Punkte erhält dann auch der Mitspieler, der seine Murmel durch das Loch rollen kann. Wer sammelt die meisten Punkte?

Lernen durch Naturerkundungen

Draußen lassen sich zudem wichtige Erfahrungen sammeln, die dem Sachkundeunterricht der Grundschule entgegenkommen.

Regen Sie Ihr Kind an, ein Herbarium anzulegen. Dazu besorgen Sie gemeinsam ein schönes Büchlein, in das es seine Fundstücke einkleben kann. Dann sammelt Ihr Kind ein Jahr lang während gemeinsamer Spaziergänge Blätter oder Blumen, die es anschließend presst und dann in das Büchlein einklebt. Wichtig ist, dass es festhält, um welche Pflanze es sich handelt, wo und wann es diese gefunden hat. Nach einem Jahr hat es somit einen eigenen Jahreskalender aus der Natur erstellt. Aber Achtung: Halten Sie stets einen Naturführer für Kinder bereit, denn einige Pflanzen dürfen nicht einfach gepflückt werden oder sie sind giftig!

Auch mithilfe einer Becherlupe lassen sich einige Pflanzen und kleine Tiere wie Insekten gut beobachten. Wichtig ist nur, dass die Tiere anschließend wieder freigelassen werden.

Da Ihr Sprössling gewiss auch ganz eigene Erfahrungen rund um die Natur machen möchte, sollten Sie ein gutes Bestimmungsbuch etwa zu Pflanzen oder Tieren anschaffen. Damit kann es ganz selbstständig herausfinden, welche Bäume etwa im Wald stehen oder welcher Vogel gerade im Garten fliegt.

Kunst aus der Natur

Mit allen Sinnen lässt sich die Natur gut erkunden. Regen Sie Ihr Kind an, die Rinde eines Baumes zu erfühlen. Mithilfe eines Papierblattes und verschiedener Wachsmalstifte kann Ihr Sprössling anschließend Abriebe der Baumrinde erstellen. Es legt das Papier einfach auf die Baumrinde und fährt mit den bunten Wachsmalstiften darüber. Die Struktur bildet sich so sehr gut ab. Zuhause erstellt es dann Fantasiecollagen, indem es die Abriebe in kleine Schnipsel reißt und als Fantasiefiguren auf bunte Pappe aufklebt.

Laut der "KIM-Studie 2008" des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest spielen unsere Grundschulkinder immer noch sehr gerne draußen. Die wiedererwachende Natur bietet Ihrem Kind zahlreiche Möglichkeiten, Fähigkeiten wie Konzentration, Geschicklichkeit, Koordination und sein Wahrnehmungsvermögen zu trainieren. Dabei ist es allerdings wichtig, dass sich Ihr Sprössling respektvoll in dieser bewegt und lernt, beispielsweise keine geschützten oder giftigen Pflanzen abzureißen oder sich im Wald einigermaßen leise zu verhalten, damit keine Tiere aufgeschreckt werden. Dann sind dem Lernspaß draußen keine Grenzen gesetzt!

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Über den Autor/die Autorin
Foto Alexandra von Plüskow-Kaminski

Alexandra von Plüskow-Kaminski hat mehr als 20 Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet und war als Fachberaterin tätig. Dabei war sie u.a. zuständig für die Übergänge von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführende Schule. Seit März 2022 koordiniert sie das Sprachbildungszentrum Lüneburg.

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