Welcher Lerntyp bist du?
Besser lernen mit der richtigen Methode
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Welcher Lerntyp bist du?
Besser lernen mit der richtigen Methode
von Ulrike Lindner
Vor der Geschichtsarbeit noch bis spät in die Nacht wach geblieben und Jahreszahlen gebüffelt? Das hat möglicherweise zu einem oder zwei Zusatzpunkten in der Gesamtwertung geführt, ist von nachhaltigem Lernen aber meilenweit entfernt.
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Vor der Geschichtsarbeit noch bis spät in die Nacht wach geblieben und Jahreszahlen gebüffelt? Das hat möglicherweise zu einem oder zwei Zusatzpunkten in der Gesamtwertung geführt, ist von nachhaltigem Lernen aber meilenweit entfernt. Ohne Lernen kommt kein Schüler aus. Wer aber den Schulstoff etwas leichter und vor allem dauerhafter aufnehmen möchte, tut gut daran, sich mit geeigneten Lernstrategien vertraut zu machen.
1. auditive Typen am besten durch Gehörtes, mündliche Erklärungen und durch "Selbstgespräche", in denen Stoff wiedergegeben wird. Störende Geräuschquellen sollten beim Lernen nach Möglichkeit ausgeschaltet sein.
2. Die visuellen Lerntypen (zu denen der Großteil der Bevölkerung gehört) lernen dagegen eher durch Lesen, Betrachten und Beobachten. Für sie geeignet sind Mindmaps, Schaubilder, Skizzen, aber auch bewährte Lernhelfer wie Karteikarten und farbiges Markieren in Büchern und Texten.
3. Kommunikative Lerntypen benötigen den Austausch mit anderen Lernern, um sich Geschichtszahlen oder Mathe-Formeln anzueignen, geeignete Instrumente für sie stellen Diskussionen, Streitgespräche oder sogar Rollenspiele dar.
4. Wer haptisch-motorisch lernt, muss sich bewegen und sich die Zusammenhänge be-"greifbar" machen. Experimente oder Modellbauten helfen diesem Lerntypen, sich Inhalte dauerhaft einzuprägen.
Auch wenn die Theorie von den Lerntypen plausibel klingt und viele Kinder sicherlich dem ein oder anderen Typen zuneigen – als Lernhilfe sind die Lerntypen nur bedingt geeignet. Pädagogen und Psychologen sehen die Einteilung in Lerntypen sogar zunehmend kritisch, wenn es darum geht, geeignete Lernmethoden zu finden. Das liegt unter anderem daran, dass Lernen eben auch oft nur gelernt ist. Wer also besonders gut durch Unterstreichen mit farbigen Textmarkern lernt, hat vielleicht einfach noch keine Erfahrungen mit dem Instrument der Mindmap gemacht und verschließt möglicherweise die Augen für besser geeignete Methoden. Hinzu kommt, dass längst nicht jede Methode für jeden Stoff geeignet ist. Vokabeln werden eben anders gelernt, als komplexe Zusammenhänge in Geschichte oder logische Inhalte in Mathematik. Ein haptisch-motorischer Lerntyp kann sich kaum ein Modell aus französischen Vokabeln bauen und tut deshalb gut daran, auch die Karteikasten-Technik oder das Ausdenken von Eselsbrücken zu beherrschen.
Für alle Lerntypen und alle Methoden gilt, dass umso besser gelernt wird, je höher das Interesse am Stoff und die Motivation fürs Lernen ist. Außerdem bekannt: Je mehr Sinneskanäle beteiligt sind, desto besser bleibt neues Wissen hängen. Beim Lernen hilft deshalb:
Die vier Lerntypen
Wer herausfinden will, welche Methode besonders gut geeignet ist, um sich Schulstoff schnell und effektiv einzuprägen, stößt schnell auf den so genannten Lerntypen. Ob man zum auditiven, visuellen, kommunikativen oder haptisch-motorischen Lerntyp gehöre, sollte nach Ansicht zahlreicher Ratgeber mit bestimmen, welche Lernstrategien für den Einzelnen besonders geeignet seien. Nach diesem Verständnis lernen1. auditive Typen am besten durch Gehörtes, mündliche Erklärungen und durch "Selbstgespräche", in denen Stoff wiedergegeben wird. Störende Geräuschquellen sollten beim Lernen nach Möglichkeit ausgeschaltet sein.
2. Die visuellen Lerntypen (zu denen der Großteil der Bevölkerung gehört) lernen dagegen eher durch Lesen, Betrachten und Beobachten. Für sie geeignet sind Mindmaps, Schaubilder, Skizzen, aber auch bewährte Lernhelfer wie Karteikarten und farbiges Markieren in Büchern und Texten.
3. Kommunikative Lerntypen benötigen den Austausch mit anderen Lernern, um sich Geschichtszahlen oder Mathe-Formeln anzueignen, geeignete Instrumente für sie stellen Diskussionen, Streitgespräche oder sogar Rollenspiele dar.
4. Wer haptisch-motorisch lernt, muss sich bewegen und sich die Zusammenhänge be-"greifbar" machen. Experimente oder Modellbauten helfen diesem Lerntypen, sich Inhalte dauerhaft einzuprägen.
Auch wenn die Theorie von den Lerntypen plausibel klingt und viele Kinder sicherlich dem ein oder anderen Typen zuneigen – als Lernhilfe sind die Lerntypen nur bedingt geeignet. Pädagogen und Psychologen sehen die Einteilung in Lerntypen sogar zunehmend kritisch, wenn es darum geht, geeignete Lernmethoden zu finden. Das liegt unter anderem daran, dass Lernen eben auch oft nur gelernt ist. Wer also besonders gut durch Unterstreichen mit farbigen Textmarkern lernt, hat vielleicht einfach noch keine Erfahrungen mit dem Instrument der Mindmap gemacht und verschließt möglicherweise die Augen für besser geeignete Methoden. Hinzu kommt, dass längst nicht jede Methode für jeden Stoff geeignet ist. Vokabeln werden eben anders gelernt, als komplexe Zusammenhänge in Geschichte oder logische Inhalte in Mathematik. Ein haptisch-motorischer Lerntyp kann sich kaum ein Modell aus französischen Vokabeln bauen und tut deshalb gut daran, auch die Karteikasten-Technik oder das Ausdenken von Eselsbrücken zu beherrschen.
Lernmethoden für jede Gelegenheit
Wichtiger als stur nach Lerntyp vorzugehen, ist daher ein gut gefüllter Werkzeugkasten mit den besten Lernmethoden. Dazu gehören unter anderem- Wiederholen von Inhalten und Eselsbrücken - gut geeignet für das Lernen von unbekannten Wörtern und Vokabeln, Begriffen oder Zahlen. Als Instrument haben sich Lernkarteien bewährt. Viermal, so Pädagogen, müsse etwa eine Vokabel wiederholt werden, bis sie wirklich "sitzt".
- Zusammenfassen - Stichworte markieren oder herausschreiben, Lernposter oder Karteikarten anfertigen hilft, große Informationsmengen auf den Punkt zu bringen.
- Verknüpfen und Erklären - Zusammenhänge erkennen und Neues mit Bekanntem verknüpfen gelingt gut mit Mindmaps, aber auch mit Testaufgaben und selbst entworfenen Frage-Antwort-Spielen. Auch die so genannten Mnemotechniken verknüpfen Fakten oder Zusammenhänge und machen sie damit besser merkbar.
- Lerngruppen - gerade ältere Schüler profitieren von Lerngruppen. Anderen einen Sachverhalt zu erklären, gilt als besonders effektive Lernstrategie, um sich Wissen anzueignen.
Für alle Lerntypen und alle Methoden gilt, dass umso besser gelernt wird, je höher das Interesse am Stoff und die Motivation fürs Lernen ist. Außerdem bekannt: Je mehr Sinneskanäle beteiligt sind, desto besser bleibt neues Wissen hängen. Beim Lernen hilft deshalb:
- Stoff nicht nur durch Hören oder Lesen aufnehmen, sondern beides kombinieren und z.B. sich selbst oder anderen laut vorlesen.
- Sinnzusammenhänge erkennen, indem eigene Notizen angefertigt werden und - noch besser - anderen etwas erklärt wird.
- Eine angenehme und möglichst stressfreie Lernatmosphäre sowie Motivation durch Lob und geeignete (kleine) Belohnungen sorgen dafür, dass die Tätigkeit Lernen positiv besetzt bleibt.
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Über den Autor/die Autorin
Ulrike Lindner hat Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste, Berlin, studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin, Werbetexterin und Moderatorin.